ABB übernimmt chinesischen Lade-Spezialisten Chargedot

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Der Schweizer-schwedische Technologiekonzern ABB hat die Mehrheit an dem an der chinesischen Firma Chargedot übernommen. Das Unternehmen mit Sitz in Shanghai liefert AC- und DC-Ladestationen mit der zugehörigen Softwareplattform u.a. an Hersteller von E-Fahrzeugen, Ladenetzbetreiber und Immobilienentwickler.

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Die Transaktion, mit der ABB für einen nicht bezifferten Betrag 67 Prozent der Anteile übernimmt, soll laut einer Mitteilung des Konzerns in den kommenden Monaten abgeschlossen werden. ABB habe zudem die Option, ihren Anteil in den nächsten drei Jahren weiter zu erhöhen.

Chargedot wurde 2009 gegründet und beschäftigt etwa 185 Mitarbeiter. Zu den weiteren Anteilseignern gehört unter anderem die SAIC-Tochter Shanghai SAIC Anyo Charging Technology Co., Ltd..

Für Tarak Mehta, Leiter des Geschäftsbereichs Elektrifizierung von ABB, untermauere die Investition, dass es ABB mit der nachhaltigen Mobilität ernst meine. „China ist bei der Entwicklung eines flächendeckenden Ökosystems für Elektromobilität weit voraus“, sagt Mehta. „Die Übernahme von Chargedot bietet ABB die Chance, in enger Zusammenarbeit mit SAIC und anderen führenden chinesischen Fahrzeugherstellern zum Wachstum beizutragen.“

Genaue Pläne für die Zukunft von Chargedot nennt ABB in der Mitteilung noch nicht, spricht aber von „vielversprechenden“ Aussichten für den globalen Markt der Elektromobilitäts-Infrastruktur. Der Fokus dürfte aber zunächst in China und der Region Asien-Pazifik bleiben, da sich der Konzern dort das stärkste Wachstum erwartet.

ABB hat nach eigenen Angaben weltweit bereits mehr als 11.000 Schnellladestationen in 76 Ländern verkauft. In China arbeitet ABB unter anderem mit BYD und Daimler zusammen und liefert AC-Wandladestationen für Denza-Kunden. Das Unternehmen liefert zudem DC-Schnellladelösungen unter anderem für Nio und für Betreiber wie BP/ifuel 66.

Genau Zahlen zu Chargedot nennt ABB in der Mitteilung nicht, das Unternehmen habe aber „einen erheblichen Beitrag zum Aufschwung der Elektrofahrzeuge in China geleistet“.

Update 17.03.2020: Inzwischen hat ABB die im Oktober angekündigte Übernahme der Mehrheit der Anteile an Chargedot abgeschlossen. Das gab der Schweizer-schwedische Konzern in einer weiteren Mitteilung bekannt. „Die Akquisition soll die Beziehung von ABB zu führenden chinesischen Herstellern von Elektrofahrzeugen weiter stärken und das E-Mobilitätsportfolio des Unternehmens um Hardware und Software erweitern, die speziell für lokale Anforderungen sowie Serviceangebote entwickelt wurden“, so ABB weiter.

Update 31.01.2022: ABB erhöht seine Mehrheitsbeteiligung an Chargedot. Nachdem der Schweizer-schwedische Technologiekonzern bereits 2020 67 Prozent der Anteile von an dem chinesischen Lade-Spezialisten übernommen hatte, hat ABB seine Beteiligung nun auf 80 Prozent aufgestockt. Wie viel ABB für die weiteren 13 Prozent zahlt, gibt der Konzern nicht an. Die zusätzliche Investition sei „Teil der Wachstumsstrategie von ABB E-Mobility“ und stärke die Position von ABB „im schnell wachsenden chinesischen E-Mobilitätsmarkt weiter“.

Etwas konkreter wurde Frank Muehlon, Präsident der Divison eMobility. „Seit der Übernahme durch ABB im Jahr 2020 haben wir im Chargedot-Geschäft ein starkes zweistelliges Wachstum verzeichnet“, so Muehlon. „Mit Blick auf die Zukunft zeigen sowohl die chinesische Nachfrage nach Hochleistungs-Ladelösungen als auch die Exportstrategien für chinesische OEMs ein deutliches Wachstum. Damit sehen wir gute Möglichkeiten, unsere globale Erfahrung zu nutzen, um unsere chinesischen Kunden weiter zu unterstützen und den Marktanteil zu erhöhen.“

Kürzlich hatte ABB auch die Mehrheit an dem US-Unternehmen InCharge Energy übernommen.
abb.com, abb.com (Update I), abb.com (Update II)

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