Tesla: Umsatzrückgang in den USA

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Wenige Tage, nachdem Tesla überraschend gute Quartalszahlen vorgelegt hat, legt der Elektroauto-Pionier nun in einer Mitteilung an die Börsenaufsicht SEC Details zur regionalen Geschäftsentwicklung nach.

Demnach brach der Umsatz auf dem US-Markt im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um fast 40 Prozent von 5,13 Milliarden Dollar auf 3,13 Milliarden Dollar ein. Laut der Nachrichtenagentur Reuters sei das er erste Rückgang seit mehr als zwei Jahren. In China stieg der Umsatz im selben Zeitraum um 64 Prozent auf 669 Millionen Dollar und im Rest der Welt um mehr als eine Milliarde Dollar auf 1,83 Milliarden Dollar.

Tesla antwortete nicht auf eine Reuters-Anfrage, worin das Unternehmen den Grund für den Rückgang des US-Marktes sieht. Von Reuters befragte Analysten sehen als Grund für den US-Einbruch aber nicht mangelnde Nachfrage, sondern die aktuelle Geschäftspolitik Teslas. „Musk & Co. konzentrieren sich auf Wachstum in Europa und China“, sagte Wedbush-Analyst Dan Ives. Allerdings fügte er hinzu, dass das Wachstum in den USA in Zukunft eine größere Herausforderung werde.

In den vergangenen Monaten hat Tesla nicht nur in die Gigafactory 3 in Shanghai investiert, sondern auch in das Servicenetz in China und Europa. Die Service Center waren in der Vergangenheit nicht mit dem steigenden Fahrzeugabsatz mitgewachsen. Lange Wartezeiten und verärgerte Bestandskunden waren die Folge – und sicher auch der ein oder andere abgeschreckte potenzielle Neukunde. Die Investition in den Service war also eine logische Folge bei dem Vorhaben, Tesla nachhaltig rentabel zu machen.

Bei den Q3-Geschäftszahlen hatte Tesla in der vergangenen Woche einen Quartalsumsatz von 6,30 Milliarden Dollar verkündet – die Umsätze wurden in dem Bericht aber nicht nach Regionen aufgeschlüsselt. Damit lag Tesla recht genau bei der Schätzung der Analysten, die im Schnitt von 6,33 Milliarden Dollar Umsatz ausgegangen waren. Nur den Quartalsgewinn von 143 Millionen Dollar hatten nicht viele Analysten kommen sehen.

Tesla selbst hatte den Sprung zurück in die schwarzen Zahlen (nach zwei Quartalsverlusten mit 702 bzw. 408 Millionen Dollar) mit „grundlegenden Verbesserungen der Effizienz im operativen Geschäft“ erklärt und nannte unter anderem reduzierte Herstellungs- und Materialkosten. Die Betriebskosten seien auf dem niedrigsten Niveau seit Produktionsbeginn des Model 3, heißt es im Geschäftsbericht.

Tesla hatte bereits vor längerem angekündigt, in diesem Jahr zwischen 360.000 und 400.000 Fahrzeuge ausliefern zu wollen. Jetzt hieß es, man sei „sehr zuversichtlich, in diesem Jahr mehr als 360.000 Auslieferungen zu tätigen“.

Ein potenziell neuer Absatzmarkt hat sich in New York City eröffnet: Das Tesla Model 3 ist dort als erstes vollelektrisches Auto als Yellow Cab zugelassen worden. Wenn das Model 3 mit seinen geringeren Betriebskosten das Interesse der Taxiunternehmen weckt, könnte Tesla auch die Umsätze in den USA wieder etwas ankurbeln.
reuters.com, electrek.co (Model 3 als Taxi)

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