AMG errichtet Raffinerie für Lithiumhydroxid in Zeitz

Das Unternehmen Advanced Metallurgical Group (AMG) mit Sitz in den Niederlanden kündigt die Errichtung einer Raffinerie für Lithiumhydroxid in Zeitz in Sachsen-Anhalt an. Das Metall soll am neuen Standort derart aufbereitet werden, dass es sich für Batterien in Elektroautos verwenden lässt.

Lithiumhydroxid für diesen Verwendungszweck ist in der Wertschöpfungskette der Bundesrepublik bisher ein weißer Fleck. Zurzeit gilt China als beherrschender Akteur auf diesem Markt. „Wegen der Dominanz Chinas in der Wertschöpfungskette suchen viele Endkunden nach einem Weg, ihren Nachschub langfristig zu diversifizieren“, wird Andrew Miller, Lithium-Experte beim Analysehaus Benchmark Minerals, im „Handelsblatt“ zitiert.

Erst kürzlich hat die deutsche Tochter AMG Lithium GmbH ein Lithiumhydroxid- und Batteriemateriallabor in Frankfurt-Höchst installiert. Die Raffinierie, deren technische Planung noch vor Jahresende starten soll, könnte unterdessen in zwei bis drei Jahren betriebsbereit sein. Als Gesamtinvestitionen für die Raffinerie und das Labor nennen die Niederländer die Summe von circa 50 bis 60 Millionen Dollar (rund 45 bis 55 Millionen Euro). Zur angestrebten Kapazität der Raffinerie in Deutschland äußert sich AMG selbst vorerst nicht. Branchenkenner leiten aber von dem Investitionsbetrag ab, dass es sich wohl um eine – verglichen mit chinesischen Fabriken – kleine Raffinerie handeln wird.

So oder so. Das Ausgangsmaterial, das in der Raffinerie aufbereitet wird – sogenanntes technisches Lithiumhydroxid –, führt AMG aus Brasilien ein. Dort entsteht parallel zum deutschen Standort eine Lithiumhydroxid-Anlage zur Gewinnung des Vorprodukts. Nach der Aufbereitung in Deutschland weist das Lithiumhydroxid dann jenen Reinheitsgrad auf, den es zur Herstellung von Batteriekathoden braucht.

Für den in Deutschland angestrebten Aufbau einer Batteriezellfertigung ist die Ansiedlung von AMG eine gute Nachricht. Die Niederländer selbst schätzen an Zeitz wiederum die Nähe zu künftigen Abnehmern. Laut „Handelsblatt“ werden die Raffinierie-Pläne darüber hinaus im Erzgebirge mit Interesse verfolgt, da die Deutsche Lithium dort den Bau einer Mine für den Abbau des Leichtmetalls erwägt.
handelsblatt.com, amg-nv.com

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