Designwerk: Mobile Gleichstrom-Lader kommen im März

Die Schweizer Firma Designwerk hat eine neue Generation mobiler Gleichstrom-Ladegeräte vorgestellt. Die tragbaren DC-Lader können Fahrzeuge nun mit einer Spannung von bis zu 920 Volt laden und Zielen auf die Bedürfnisse von Fahrzeughändler und Servicewerkstätten ab.

Die Schweizer sprechen selbst von „mobilen Ladegeräten der dritten Generation“. Neu ist vor allem, dass die Ladegeräte nun auch Fahrzeuge mit höheren Batteriespannungen unterstützen. Das erste Serienauto mit 800-Volt-Technik ist der Porsche Taycan, weitere sind aber angekündigt – etwa von Audi (mit Porsche-Technik), aber auch von Hyundai auf Basis der neuen E-Plattfrom e-GMP. Aber auch bei elektrischen Nutzfahrzeugen kommen bereits höhere Spannungen zum Einsatz.

Zwei Modelle (MDC44-920 und MDC22-500) mit 44 bzw. 22 kW Ladeleistung werden bereits produziert und sollen ab März 2020 ausgeliefert werden. Bestellungen nimmt Designwerk bereits entgegen. Eine Version mit 88 kW Ladeleistung befindet sich bereits in Planung.

Die mobilen DC-Lader sollen das standortunabhängige Laden während Erprobungen, Tests oder in Werkstätten ermöglichen. Die Geräte beziehen laut Designwerk ihrerseits an „gängigen und verbreiteten Industriesteckdosen“ ihren Strom und können Fahrzeuge mit den Ladestandards CCS Typ 1 und 2, CHAdeMO sowie dem chinesischen GB/T-Standard laden. Ihr Vorteil: Selbst mit einer CEE32-Dose als Eingangsstrom können die Fahrzeuge dank der Umwandlung in Gleichstrom mit über 20 kW geladen werden – und damit schneller als mit Wechselstrom aus dem CEE32-Anschluss, denn nur die wenigsten E-Autos können derzeit 22 kW AC laden.

Einige Beispiele: Ein Porsche Taycan mit seinem 90-kWh-Akku ist mit dem serienmäßigen AC-Onboard-Lader in 7:15 Stunden voll geladen. Mit dem mobilen 44-kW-Lader gibt Designwerk eine Ladezeit von 1:50 Stunden an, ein Lkw wie der Futuricum Logistig 26E XXL mit 578 kWh lädt damit in 11:35 Stunden statt 23:05 Stunden mit dem 22-kW-AC-Lader. Mit dem mobilen 22-kW-Lader sinkt die Ladezeit eines Hyundai Ioniq Elektro (vor dem Facelift, also mit 28 kWh) von 6:45 Stunden auf 1:05 Stunden. Ein Tesla Model 3 Long Range lädt in 1:40 Stunden statt 3:20 Stunden, beim Opel Ampera-e mit 60-kWh-Akku und einphasigem AC-Lader ist der Unterschied mit 2:20 Stunden zu 14:20 Stunden besonders groß.

Um den höheren Spannungsbereich abzudecken und sich Lieferantensicherheit zu verschaffen, wurde die Leistungselektronik neu entwickelt und auf Siliciumcarbid-Halbleiter umgestellt. Zudem kommt nun eine Luft- statt einer Wasserkühlung zum Einsatz, was die Effizienz bei kompakterer Bauweise erhöhen soll – beim mobilen Einsatz von Vorteil.

Für den 22-kW-DC-Lader reicht eine CEE-Steckdose mit 32 Ampere und 400 Volt aus, damit kann die MDC22-500 an dem CCS-Stecker (die weiteren Varianten folgen später) 21 kW bei bis zu 500 Volt liefern. Damit die stärkere MDC44-920 ihre volle Ausgangsleistung von 42 kW bei 500 bis 1.000 Volt liefern kann, benötigt sie eine CEE63-Dose. Die technischen Daten der geplanten 88-kW-Version hat Designwerk noch nicht veröffentlicht.
designwerk.com (Mitteilung), designwerk.com (MDC22-500), designwerk.com (MDC44-920)

1 Kommentar

zu „Designwerk: Mobile Gleichstrom-Lader kommen im März“
nottin
05.02.2020 um 21:00
Bemerkung am Rande: Der alte 400V MDC44 kostet in einem dt. Webshop wo ich ihn gesehen habe schlappe 58kEUR. Dafür kriegt man im selben Webshop fast 2(!) feste Ecotap-Ladesäulen mit 60kW/500V... So richtig Sinn macht >=800V doch nur, wenn man sonst in einem Ladeleistungsbereich ist, wo der Strom bzw. der Kabelquerschnitt zum Problem wird, sprich >150kW?!notting

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