Mennekes stellt neue eichrechtskonforme Ladesäule und Abrechnungslösung vor

Mennekes hat seine neu entwickelte eichrechtskonforme AC-Ladesäule Amedio und seine Abrechnungslösung Ativo vorgestellt. Neu ist unter anderem die Implementierung von Plug&Charge.

Auch optisch gibt es einige Änderungen an der Amedio-Säule, das Unternehmen spricht in einer Mittelung von einem „modernen, eleganten und vor allem robusten“ Design. Die Maße bleiben zu den bekannten Modellen relativ ähnlich, es handelt sich also nach wie vor um eine optisch präsente Ladesäule und keine Wallbox-artige Ladesäule, die auf einer Stele montiert wird.

In der „Professional+“-Ausführung bietet die Amedio zweimal 22 kW AC, wobei jeder der Ladepunkte über ein eigenes Ladepanel verfügt. Bei einem Stromausfall werden die Ladekabel wie gehabt entriegelt. Über die integrierte Micro-SIM-Karte, die sich über das LTE-, UMTS- oder GSM-Netz mit dem Internet verbindet, werden die Ladevorgänge aus dem Backend gesteuert.

Mit dem Modell zielt das Unternehmen aus dem Sauerland auf das Laden im öffentlichen und halböffentlichen Bereich – auf Firmen- und Kundenparkplätzen, in den Tiefgaragen von Hotels oder Einkaufszentren. Damit der dort geladene Strom einfach abgerechnet werden kann, will Mennekes die Ladesäule „als Lösung aus einer Hand“ auch mit dem neuen Service Ativo anbieten.

Mit dem Ativo-System managt Mennekes die Ladepunkte über eine Cloud und wickelt so die Abrechnung der Ladevorgänge ab. Der Inhaber erhalte automatisch regelmäßig eine Gutschrift für die erfolgten Ladevorgänge, so Mennekes. Bei der Installation könne man mit seinem Partnernetzwerk aus Elektrofachbetrieben „tatkräftig unterstützen“.

Die Amedio-Säule ist aber nicht an die Abrechnung über das hausinterne System gebunden. Über das integrierte Modem kann die Ladesäule gemäß des Open Charge Point Protocol (OCPP) mit verschiedenen Software-Backends betreiben. So kann das Management der Ladepunkte und die Abrechnung auch über eine andere, bereits vorhandene Lösung erfolgen.

Als Besonderheit hebt das Unternehmen aus Kirchhundem die „maximal zukunftssichere“ Konfiguration „Amedio Professional+ PnC“ hervor. Über die dort implementierte Plug&Charge-Lösung können die Kunden ohne Ladekarte oder App laden, die Abrechnung erfolgt über den im Auto hinterlegten Stromvertrag. Beim Anstecken des Kabels tauschen sich Auto und Ladesäule aus, über die Vertrags-ID autorisiere sich das Auto quasi selbst, so Mennekes.

Um die Anforderungen des Eichrechts zu erfüllen hat Mennekes eine eigene Transparenzsoftware entwickelt. Darüber sollen die Daten kontrolliert werden können. Alternativ kann auch die Software der „S.A.F.E. Initiative“ (Software Alliance for E-mobility) eingesetzt werden.

Als unverbindliche Preisempfehlung für die Amedio Professional+ 22 gibt Mennekes 6.640 Euro an. Über die in der Broschüre genannten Bestellnummern für die weiteren Varianten lassen sich auf der Mennekes-Homepage derzeit noch keine Preise ermitteln.
mennekes.de, chargeupyourday.de (technische Daten), chargeupyourday.de (Broschüre als PDF)

2 Kommentare

zu „Mennekes stellt neue eichrechtskonforme Ladesäule und Abrechnungslösung vor“
Gerd
16.03.2020 um 10:18
ein stolzer Preis für eine Drehstromsteckdose... gilt Bargeld und Kreditkarte auch als "vorhandene Lösung"? Braucht jeder Kunde ein eigenes Ladekabel?
Bartholomäus Steiner
24.04.2020 um 21:46
Bargeld ist ein zu wartungsintensives Bezahlsystem. Ja, man muss sein eigenes Ladekabel mitbringen, aber das gehört ohnehin zur Grundausstattung des Autos. Das ist im öffentlichen AC-Laden üblich und macht aus Vandalismusschutz-Gründen durchaus Sinn.

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