Spanien plant für 2020 neue E-Auto-Förderung

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Spaniens Regierung arbeitet an der Neuauflage ihres eMobility-Subventionsprogramms MOVES für 2020. Auch wenn die Details erst Ende Mai (spätestens Anfang Juni) offiziell veröffentlicht werden sollen, sind einige Infos bereits durchgesickert.

So soll das Budget für das Förderprogramm in diesem Jahr 65 Millionen Euro betragen, 20 Millionen Euro mehr als 2019. Die maximale Prämie soll dem Entwurf des Plans zufolge weiterhin bei 5.500 Euro für reine Elektrofahrzeuge liegen, wenn dafür ein mindestens zehn Jahre alter Verbrenner stillgelegt wird.

Allerdings erwägt die spanische Regierung offenbar, letzteres optional zu machen. Soll heißen: Die Stilllegung eines alten Verbrenners wäre anders als bisher nicht mehr verpflichtend, um in den Genuss der Prämie zu kommen. Ohne Verbrenner-Stilllegung soll die Höhe bei maximal 4.000 Euro liegen und mit Stilllegung bei besagten 5.500 Euro. Damit reagieren die Behörden offenbar auf ein Problem aus der Praxis: Bisher musste das alte Auto bereits beim Kauf des Elektroautos verschrottet werden, bis zur Auslieferung kann es jedoch mehrere Monate dauern.

Zudem soll es eine neue Preisobergrenze geben: Spanischen Medienberichten zufolge sollen Autos bis zu einem Verkaufspreis von 45.000 Euro förderfähig sein, bisher waren es maximal 40.000 Euro. Zudem sollen auch Leasingfahrzeuge förderfähig sein. Das Tesla Model 3 wäre damit weiterhin nicht förderfähig, die SR+-Variante kostet in Spanien mindestens 49.000 Euro. Ein BMW i3 lag mit 39.950 Euro bereits unter der alten Grenze. Beim Hyundai Kona Elektro liegen die Top-Ausstattungen des 150-kW-Modells über der 45.000-Euro-Grenze, andere Ausstattungen darunter – es kommt also auf die Details der Regelung an, ob das jeweilige Modell oder nur dessen Basisvariante herangezogen wird.

Die Regierung in Madrid stellt zwar das Budget zur Verfügung, für die Vergabe sind aber die Regionalregierungen zuständig – diese Bekommen anteilig zu ihrer Bevölkerungszahl einen Teil des Budgets zugewiesen. In der Regelung für 2020 sollen die Regionalregierungen auch mehr Freiheiten bei der Vergabe bekommen. So sollen sie Antragstellern auch einen Vorschuss zahlen können, damit dieser die Investition in das E-Auto überhaupt erst tätigen kann.

Wie schon 2019 sollen in der MOVES-Neuauflage auch Förderungen für die Ladeinfrastruktur, Elektro-Zweiräder und auch Nutzfahrzeuge enthalten sein. Über deren Höhe gibt es in den aktuellen Berichten jedoch keine neuen Angaben. Offen ist auch, ob und wie Plug-in-Hybride weiter gefördert werden.

Der Nationale Integrierte Energie- und Klimaplan (PNIEC) sieht vor, dass im Jahr 2030 mindestens fünf Millionen Elektrofahrzeuge zugelassen sein sollen. Die Förderung soll spätestens am 31.12.2020 enden oder wenn das Budget aufgebraucht ist. 2019 war das nicht der Fall, da war eine Förderung bis zum Jahresende möglich – allerdings noch mit der erwähnten Verschrottungs-Pflicht.
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