Bremen will erste E-Busse bestellen

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Ab 2022 sollen die ersten Elektrobusse auf Bremens Straßen rollen. Zu der schon länger geplanten Beschaffung gibt es nun eine Entscheidung des Senats.

Wie der Bremer Senat in einer Mitteilung schreibt, ist derzeit geplant, fünf rein Batterie-elektrische Busse sowie 15 weitere mit „mit wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellen zur Reichweitenerweiterung“ zu beschaffen. Offen ist, ob damit Fahrzeuge gemeint sind, die beim Antrieb hauptsächlich auf das Wasserstoff-System setzen, oder Batterie-elektrische Busse, die noch eine kleine Brennstoffzelle als Range Extender an Bord haben. Zuvor hatte der „Weser Kurier“ darüber berichtet.

„Mit der ersten gezielten Beschaffung von Elektrobussen mit wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellen schaffen wir die Grundlage für den Umstieg der BSAG auf emissionsfreie Busse“, erläutert Bremens Mobilitätssenatorin Maike Schaefer. „Durch den Betrieb von 20 Elektrobussen leisten wir mit einer jährlichen Einsparung von mehr als 1000 Tonnen CO2 einen spürbaren Beitrag zum Klimaschutz.“

Inklusive des Aufbaus der Ladeinfrastruktur in den Betriebshöfen der BSAG sollen sich die Kosten laut dem Zeitungsbericht auf 16,7 Millionen Euro summieren. Der Bund fördert bekanntlich im Rahmen des Sofortprogramms „Saubere Luft“ bis zu 40 Prozent der Mehrkosten im vergleich zu einem Diesel-Bus. Bei den Fahrzeugen mit Brennstoffzellen-Range-Extender sollen laut der Senats-Mitteilung zu 80 Prozent gefördert werden. Die Zusage der Förderung gelte als sicher, so der Senat. Die verbleibende Lücke – laut dem „Weser-Kurier“ handelt es sich dabei um 1,16 Millionen Euro – wird der Senat nach eigener Aussage decken.

Für die Busse mit Range Extender sollen auf dem Betriebshof Neustadt 13 Ladesäulen und eine Wasserstoff-Tankstelle errichtet werden. Für die Batterie-elektrischen Busse sollen fünf Säulen auf dem BSAG-Gelände Neue Vahr entstehen.

Noch steht nicht fest, welche Modelle die Bremer bestellen werden: Die Ausschreibung für die fünf E-Busse soll noch in diesem Jahr erfolgen, die Inbetriebnahme ist für Mitte 2022 angepeilt. Bei den Bussen mit Wasserstoff-Range-Extender gibt es derzeit deutlich weniger Auswahl als bei den Batterie-elektrischen Versionen oder reinen Brennstoffzellen-Bussen. Mercedes bietet für den eCitaro eine solche Option an, diese Modelle sollen aber erst 2022 ausgeliefert werden. Zudem testet VDL eine Version des Citea SLF-120, hier befindet sich die Brennstoffzelle allerdings in einem Anhänger. Solaris hatte zwar vor einigen Jahren zwei 18,75 Meter lange Gelenkbusse mir Brennstoffzellen-Range-Extender in Hamburg getestet – für die Serienproduktion hat sich das polnische Unternehmen aber für eine vollwertige Brennstoffzelle in einem 12-Meter-Bus entschieden, dem Urbino 12 hydrogen.

Die Bremer Straßenbahn AG (BSAG) plant bereits länger den Kauf von Elektrobussen. Das ist bislang allerdings an der Finanzierung gescheitert. Da in Bremen die Stickoxid-Grenzwerte überschritten wurden, kann Bremen auf Bundesmittel aus dem Sofortprogramm „Saubere Luft“ zugreifen. Mit der Entscheidung des Senats über die restliche Finanzierung, die für Dienstag erwartet wurde, scheint die Budgetfrage geklärt.
bremen.de, weser-kurier.de

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