Mitsubishi bringt keine neuen Modelle nach Europa

Mitsubishi hat seinen Strategieplan bis 2022 vorgelegt. Er beinhaltet die Entscheidung, vorerst keine neuen Modelle mehr auf dem europäischen Markt einzuführen. Bestehende Modelle sollen weiter verkauft werden.

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Kern des Plans mit dem Titel „Small but Beautiful“ ist eine Konzentration der Investitionen auf Kernregionen und -technologien zur Steigerung der Rentabilität. Spätestens mit der Neuausrichtung der Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz sehen die Japaner ihre wichtigsten Märkte in Südostasien, Afrika, Ozeanien und Südamerika.

Eines der Hauptziele der neuen Strategie ist es, die Fixkosten gegenüber dem Basis-Jahr 2009 um 20 Prozent oder mehr zu senken. Erreicht werden soll das über „Strukturreformen“, eine bessere Verteilung und Auslastung der Produktionskapazität (wobei Werksschließungen weder bestätigt noch ausgeschlossen werden) und eben über die Produkte.

Europa spielt in dem Plan nach Jahren sinkender Marktanteile keine Rolle mehr. Das Geschäft mit der aktuellen Modellpalette soll vorerst weiter geführt werden, auch After-Sales und Service sollen für bestehende Mitsubishi-Fahrer aufrecht erhalten werden. Nur neue, womöglich auf den europäischen Geschmack zugeschnittene Modelle wir es nicht mehr geben. Die Erklärung des „Freeze of Introduction of New Models to European Market“ ist gerade einmal sechs Sätze lang.

Was Elektro- und Plug-in-Hybrid-Modelle betrifft, plant Mitsubishi für das Geschäftsjahr 2020 zunächst die Einführung des Eclipse PHEV und für das Geschäftsjahr 2021 ein rein elektrisches Modell für den chinesischen Markt, das zusammen mit GAC entwickelt wird. Im Geschäftsjahr 2022 soll die Neuauflage des Outlander PHEV folgen. Zudem plant Mitsubishi für 2022 zusammen mit Nissan die Studie eines rein elektrischen Kei Cars, also eines Kleinstwagens. Nur: Nach Europa wird der neue Outlander PHEV, zwischenzeitlich einer der hierzulande beliebtesten Plug-in-Hybride, wohl nicht mehr kommen. Eine Entscheidung darüber sei aufgeschoben worden, zitiert die „Automobilwoche“ eine Sprecherin von Mitsubishi Europe.

Deutschland-Geschäftsführer Kolja Rebstock bestätigte der Zeitung die Informationen aus der Pressemitteilung der Zentrale – auch, dass der Vertrieb bestehender Modelle weitergehe und die Lieferzeiten kurz seien. Aber auch er warte noch auf weitere Informationen durch den Hersteller.

„Wir werden unsere Strategie von einer umfassenden Expansion auf Auswahl und Konzentration verlagern“, sagt Takao Kato, Chief Executive Officer der Mitsubishi Motor Company. „Zunächst werden wir unsere Strukturreformen abschließen und unsere Wettbewerbsbereiche weiter stärken – letztendlich um eine Unternehmensstruktur aufzubauen, die in diesem mittelfristigen Zeitraum sicherlich Gewinne erzielen kann.“

Update 29.07.2020: Nachdem Mitsubishi in seinem neuen Strategieplan unter anderem ein rein elektrisches Kei-Car angekündigt hatte, ist nun auch klar, wo dieses gebaut wird. Der zusammen mit Nissan entwickelte E-Kleinstwagen wird im japanischen Werk Mizushima produziert – und zwar bereits ab August 2020. Mitsubishi investiert 8 Milliarden Yen (rund 65 Millionen Euro) in den entsprechenden Umbau des Werks.

Mit den Geldern sollen die Montagelinien auf die Fertigung von E-Autos umgerüstet werden, zudem sollen die Voraussetzungen für die Produktion eigener Antriebsbatterien geschaffen werden. Die geplante Kapazität der Fabrik wird aber nicht genannt. Angesichts der Tatsache, dass die Kei-Cars quasi nur in Japan verkauft werden, dürften die Stückzahlen überschaubar sein.
heise.de, automobilwoche.de, mitsubishi-motors.com (Mitteilung), mitsubishi-motors.com (Europa), mitsubishi-motors.com (E-Modelle), mitsubishi-motors.com (Update)

1 Kommentar

zu „Mitsubishi bringt keine neuen Modelle nach Europa“
Jörg
30.10.2021 um 00:20
Verrückt, ich würde gerne meinen Daihatsu Cuore durch ein elektrisches Auto im selben Format ersetzen. Bleibt wohl nur ein Dacia Spring... Und mein Kollege hätte gerne nach seinem jetzigen Outlander PHEV Leasing wieder einen.... Schade.

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