BorgWarner schließt Delphi-Übernahme ab

BorgWarner hat die Übernahme von Delphi Technologies abgeschlossen. Durch das erworbene Knowhow bei der Elektronik und Leistungselektronik will BorgWarner zu einem der führenden Unternehmen für elektrische Antriebssysteme werden.

Bei der im Januar 2020 angekündigten Übernahme wurde bereits ausdrücklich das Ziel genannt, dass sich BorgWarner vor allem für das Knowhow des Konkurrenten interessiert hatte. So will das Unternehmen für den Wandel zu E-Antrieben besser gerüstet sein. BorgWarner ist noch stark in der Verbrenner-Welt verankert und dort unter anderem für seine Turbolader bekannt. Auch in der aktuellen Mitteilung zum Abschluss der Übernahme wird betont, dass die Bereiche Elektronik und Leistungselektronik ausgebaut und deren Kapazitäten erhöht werden sollen.

Im Vorfeld hatten die Delphi-Aktionäre dem Deal zugestimmt, auch die behördlichen Freigaben wurden unter Auflagen erteilt. Dazu gehören unter anderem Vorgaben für die Schuldenlast von Delphi Technologies. Mit dem Abschluss wird Delphi nicht mehr an der New Yorker Börse NYSE gehandelt.

„Wir freuen uns über den Abschluss unserer Akquise von Delphi Technologies“, sagt Frédéric Lissalde, President und CEO von BorgWarner. „Durch diese Verbindung ist BorgWarner in der Lage, ein noch umfassenderes Portfolio an führenden Antriebslösungen und -systemen im Bereich Verbrenner, Hybrid und Elektrofahrzeuge anbieten zu können.“ Laut Lissalde soll mit dem Zusammenschluss auch das Geschäft mit Nutzfahrzeugen und im Aftermarket gestärkt werden.

Delphi Technologies verfüge über „führende Leistungselektronik, bewährte Fertigungskapazitäten, verlässliche Lieferketten sowie einen festen Kundenstamm“. Das vereinte Unternehmen werde seinen Kunden im Bereich Leistungselektronik standalone und integrierte Lösungen bieten können. Das umfasst Hochvolt-Inverter, Konverter, Bordladegeräte, Batteriemanagementsysteme und Software sowie weitere Lösungen in den Bereichen Systemintegration und Wärmemanagement.

Zusammen mit den angekündigten, aber nicht genau bezifferten zusätzlichen Kapazitäten will BorgWarner nach eigenen Angaben zu einem der führenden Unternehmen für elektrische Antriebssysteme werden.

Delphi selbst ging 1999 aus dem Zulieferer-Geschäft von General Motors hervor. 2017 teilte sich das Unternehmen auf, die Sparte Delphi Technologies konzentriert sich auf Antriebstechnologien, während es bei der ausgegründeten Gesellschaft Aptiv um Fahrzeugelektronik, Vernetzung sowie das autonome Fahren geht. Aptiv ist von der Übernahme nicht betroffen.

Im Januar hieß es, Delphi werde im Rahmen der Übernahme mit 3,3 Milliarden Dollar bewertet. Nach Abschluss des Deals die aktuellen BorgWarner-Aktionäre 84 Prozent der Anteile halten, während die Delphi-Anteilseigner auf 16 Prozent kommen.
borgwarner.com (PDF)

1 Kommentar

zu „BorgWarner schließt Delphi-Übernahme ab“
Holger Beck
06.10.2020 um 09:07
IST DAS GUT ODER EHER SCHLECHT FÜR KIBO??

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