Riversimple will BZ-Fahrzeuge ab 2023 in Serie bauen

Das britische Startup Riversimple hat sich mit Produktionsplänen zurückgemeldet. Die Firma kündigte an, im Jahr 2023 mit der Serienproduktion seines Brennstoffzellen-Kleinwagens Rasa sowie ab 2024 mit dem Bau eines leichten Lieferwagens für die letzte Meile beginnen zu wollen.

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Für die Umsetzung der Fertigungspläne will Riversimple in den nächsten drei Jahren 150 Millionen Pfund (rund 166 Millionen Euro) beschaffen. Mit diesen Mitteln will das Unternehmen zwei Produktionsstätten errichten, die jeweils rund 5.000 Fahrzeuge pro Jahr fertigen können. Riversimple sucht zunächst nach Standorten in Mittel- und Südwales und führt diesbezüglich derzeit Gespräche mit der britischen und der walisischen Regierung.

Bisher hat das Unternehmen seine Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten rein über Fördermittel und Crowdfunding finanziert. Die geplante Mittelbeschaffung über Investoren betrachtet Firmengründer Hugo Spowers als nächsten logischen Schritt. Bereits eingetütet hat Riversimple eine Partnerschaft mit dem walisischen Investmentunternehmen Gambit Corporate Finance.

Auch mit der britischen Regierung will Riversimple eng zusammenarbeiten. So soll nach Aufhebung der Covid-19-Beschränkungen ein mit öffentlichen Mitteln unterstützter Pilotversuch mit Riversimples Brennstoffzellen-Kleinwagen starten. Dazu werden aktuell in Monmouthshire einige Exemplare des Rasa von Hand gebaut. Darüber hinaus ist das Startup beim Projekt „Milford Haven Energy Kingdom“ zum Aufbau eines Wasserstoff-Clusters in Pembrokeshire mit an Bord.

Was die spätere Vermarktung des Serien-Rasa angeht, schwebt dem Hersteller ein „Mobility-as-a-Service“-Geschäftsmodell vor, in dessen Zuge das Fahrzeug für eine fixe monatliche Gebühr plus Kilometerpauschale gemietet werden kann. In dem Abo-Paket sind dann neben dem Fahrzeug selbst die Wartung, Versicherung, Reifen und Kraftstoff enthalten. Technische Daten zum Rasa veröffentlicht Riversimple weiterhin nicht. Hugo Spowers gibt aber an, dass „4.000 Personen bereits ihr Interesse bekundet haben, künftig Kunde von Riversimple zu werden“. Und weiter: „Brennstoffzellen-Fahrzeuge sind die einzige Null-Kohlenstoff-Lösung, die den Kunden den Komfort bietet, den sie gewohnt sind: drei Minuten zum Tanken und eine angemessene Reichweite. Sie stellen eine einmalige Gelegenheit für Großbritannien dar, eine führende Rolle in der Zukunft des Automobilsektors zu übernehmen.“

Übrigens: Auf dem Radar von electrive.net war Riversimple vor viereinhalb Jahren das letzte Mal. Seinerzeit hieß es, dass der Rasa kurz vor der Beta-Testphase stünde. Für 2018 kündigte das Unternehmen seinerzeit die Vermietung der ersten 3.500 Exemplare an. Es sieht also so aus, als würde Riversimple aktuell einen zweiten Anlauf starten.

Update 12.02.2020: Riversimple holt sich mit Blick auf die ab 2023 angekündigten Produktionsvorhaben technische Unterstützung vom Industrieriesen Siemens. Beide Seiten haben dieser Tage ein Memorandum of Understanding unterzeichnet. Ziel der Vereinbarung ist die Etablierung einer langfristig angelegten strategischen Partnerschaft, die sich in erster Linie auf die Vorbereitung der Produktion, aber auch auf andere Bereiche wie die regionale Kompetenzentwicklung konzentrieren soll.
businessgreen.com, riversimple.com (PDF), riversimple.com (Update, PDF)

1 Kommentar

zu „Riversimple will BZ-Fahrzeuge ab 2023 in Serie bauen“
Mike
23.10.2020 um 13:48
Riversimple ist NICHT britisch ; )

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