FEV entwirft mobile Schnellladestation für Uniper

FEV hat für den Energieversorger Uniper eine mobile Schnellladestation entwickelt, die mit einem Energiespeicher ausgestattet ist und zwei E-Autos zeitgleich mit einer Ladeleistung von bis zu 75 kW laden kann. Die Station soll als „Infrastructure as a Service“ angeboten werden – ist der Energiespeicher leer, wird sie durch eine andere Säule ausgetauscht.

Uniper plant, bis Ende 2024 mehr als 1.300 mobile Schnellladesäulen in Deutschland aufzustellen. Fahrzeug- und Antriebsspezialist FEV erarbeite mit dem Energieunternehmen vor diesem Hintergrund das Konzept einer mobilen Schnellladelösung – von der Ideenfindung bis zum jetzigen Konzeptnachweis.

Das System ist mit einer Aufstellfläche von 1,2 × 1,25 Metern und einer Höhe von 2,5 Metern kompakt und kann völlig autark Strom abgeben. Zur Verfügung steht eine Nutzkapazität von 150 kWh und eine Ladeleistung von 75 kW, von der via zwei Anschlüssen – CCS und CHAdeMO – parallel zwei Fahrzeuge profitieren können. Zur Temperaturregulierung beim Ladevorgang hat FEV ein Kühlsystem integriert. Das Systemlayout sei auf hohe Ladeströme ausgelegt und garantiere auch bei extremen Wetterbedingungen einen sicheren Betrieb, so der Technologie-Dienstleister.

FEV gibt an, für den Prototypen Komponenten von mehreren Partnerfirmen verbaut zu haben. Es sei gelungen, ein zuverlässiges Mikronetz zu installieren, „auch wenn unabhängige, nicht harmonisierte Komponenten aus verschiedenen Quellen zum Einsatz kommen“. Die noch namenlose Ladelösung ist darüber hinaus so vernetzt, dass eine Überwachung der Station und die Steuerung des Betriebs aus der Ferne möglich sind. Dazu hat FEV nach eigenen Angaben ein komplexes Betriebsmanagementsystem entwickelt.

Als Geschäftsmodell schwebt Uniper das Konzept „Infrastructure as a Service“ (IaaS) vor. Demnach wird die Station durch eine neue ersetzt, sobald ihre Batterien leer sind. Die mit dem Aufladen und Austausch einhergehenden Vorgänge würden über ein eigenes Stromversorgungs- und Logistiknetz mit zu 100 Prozent CO2-emissionsfreier Energie abgewickelt, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Aufladung der mobilen Stationen erfolge an einem speziellen Lade-Hub.

Der entwickelte Prototyp hat laut FEV den Konzeptnachweis erbracht und ermögliche Uniper nun, sich als Anbieter von „Infrastructure as a Service“-Leistungen zu positionieren. Uniper hatte im Februar dieses Jahres publik gemacht, in Deutschland bis Ende 2024 mehr als 1.300 mobile Schnellladesäulen aufstellen zu wollen – konkret in Regionen wie Berlin, München oder dem Ruhrgebiet.

Gegenüber „Energate“ erläuterten die Projektverantwortlichen Anfang des Jahres, die mobilen Schnelllader nicht nur an zentralen Hubs laden, sondern dort auch Netzdienstleistungen erbringen zu wollen. Ziel sei es, die Ladesäulen „von der Größe her vergleichbar mit einer Telefonzelle“ in weniger als 24 Stunden europaweit umsetzen zu können. Als Kunden hat der Versorger u.a. Stadtwerke, Tankstellen, Supermarkt- oder Restaurantketten im Auge, sieht aber auch bei Veranstaltungen sowie Präsentationen von E-Autos samt Probefahrten Potenzial.

Mobile Ladestationen mit Batteriespeicher kennen wir auch von VW. So hat der deutsche Autobauer beispielsweise Anfang des Jahres flexible Schnellladesäulen über das Wolfsburger Stadtgebiet verteilt, die 80 Wochen lang von allen E-Auto-Fahrern kostenlos genutzt werden können. Einige der Säulen sollen bei Großveranstaltungen eingesetzt werden.
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