Lotus: Geplantes Hybrid-SUV wird wohl ein Elektroauto

Die Geely-Marke Lotus wird bei ihrem unter dem internen Codenamen Lambda entwickelten SUV ab dem Marktstart im Jahr 2022 statt des ursprünglich avisierten Hybridantriebs auf Strom pur setzen.

Das berichtet das britische Portal „Autocar“ ohne Nennung von Quellen. Das Fahrzeug soll auf eine Reichweite von mindestens 580 Kilometern kommen und über eine Leistung von 550 kW verfügen. Bereits unter dem früheren Lotus-Chef Jean-Marc Gales wurden die SUV-Pläne entwickelt, damals gab es unter den Fans der für puristische Sportwagen bekannten Marke noch einen Aufschrei. Nun soll das Elektro-SUV ab 2022 die Pläne der Muttergesellschaft Geely unterstützen, „Lotus wieder zu einer weltweit führenden Luxusmarke zu machen“.

Der Schritt zum Elektroantrieb hatte sich bereits im vergangenen Sommer angedeutet. Nach der Vorstellung des Elektro-Hypercars Evija hatte Lotus-CEO Phil Popham angedeutet, dass die Marke auf dem Weg zur Elektrifizierung alle Hybride überspringen könnte. „Das ist sicherlich eine Option“, so Popham damals. Beide Antriebstechnologien zu verbauen bringe zu viel Gewicht in einen Sportwagen. Ob er dabei vor allem die Zweisitzer wie den Evora und Elise meinte oder doch das SUV-Modell, ließ der CEO offen.

In der Zugehörigkeit zum Geely-Konzern liegt offenbar auch der Wechsel auf den reinen E-Antrieb begründet. Zum einen sind Premium-Elektro-SUV in China stark gefragt, zum anderen gibt es mit der im September angekündigten SEA-Plattform eine passende Elektro-Basis für ein solches Fahrzeug. Mit der SEA will Geely bei verschiedenen Marken Elektroautos vom A- bis E-Segment und sogar leichte Nutzfahrzeuge bauen. Lynk & Co wird mit dem 08 wohl ein großes Elektro-Crossover bringen, Volvo plant mit dem XC20 ein kleines E-SUV unterhalb des XC40. Bei Polestar könnte die Serienversion des Concept Cars Precept auf der SEA basieren – Geely plant offenbar ein neues China-Werk für Polestar.

Wie bei der Vorstellung der E-Plattform auf der „Auto China“ Ende September bekannt wurde, sollen bis zu 100 kWh große Batterien für bis zu 700 Kilometer Reichweite möglich sein. Bei der SEA werden zwei E-Motoren je Achse verbaut, bei der Allrad-Version also deren vier, bei der mit Hinterradantrieb sind es zwei Motoren. Das waren zumindest die Eckdaten für das „Zero Concept“ von Lynk & Co. Es erscheint möglich, dass ein Fahrzeug im A-Segment auf SEA-Basis nur über einen Motor verfügen wird.

Mit dem Elektro-SUV will Lotus den über die Jahre immer weiter zurückgegangenen Absatz deutlich erhöhen. Zunächst soll der Absatz von rund 1.500 Einheiten auf über 5.000 Fahrzeuge mehr als verdreifacht werden und später darüber hinaus steigen. Offen ist aber, wo das E-SUV gebaut werden kann. Das Lotus-Stammerk in Hethel wird derzeit modernisiert und soll auf bis zu 10.000 Fahrzeuge pro Jahr ausgelegt werden – allerdings sollen in Hethel vor allem die Sportwagen gebaut werden. Da Geely offenbar die Nachfrage in China und den USA bedienen will, scheint auch eine Produktion in China möglich.

Konkret nennt „Autocar“ hier das kürzlich fertiggestellte Geely-Werk in Wuhan. Die Fabrik sei auf 150.000 Einheiten pro Jahr ausgelegt, ein Großteil der Kapazität sei für Geely-Fahrzeuge für den Heimatmarkt vorgesehen. Für den Bau des Lotus-SUV könne aber „ein spezieller Bereich“ eingerichtet werden. Möglich sei es aber auch, dass das Lotus-SUV in verschiedenen Geely-Werken weltweit je nach Nachfrage montiert werden könnte.
autocar.co.uk

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