Fastned will neun Schnellladeparks in Frankreich bauen

Fastned hat einen ersten Auftrag aus Frankreich erhalten. Der Autobahn-Betreiber Autoroutes Paris-Rhin-Rhône (APRR) hat die Niederländer mit den Bau und Betrieb von neun Ladeparks beauftragt. Der Vertrag muss noch vom französischen Verkehrsministerium genehmigt werden.

Wegen der ausstehenden Genehmigung sind die Angaben noch vorläufig, das börsennotierte Schnellladeunternehmen hat sie dennoch schon verkündet. Nachdem die Genehmigung erteilt ist, soll der Bau der Ladestationen im kommenden Jahr erfolgen, wie Fastned mitteilt. Danach dürfe das Unternehmen die Stationen 14 Jahre lang betreiben.

Die Standorte sollen entlang der Autobahnverbindung von Paris nach Lyon und von Dijon aus in Richtung Schweiz entstehen. Dabei sollen die Standorte größer sein als die meisten Ladeparks, die Fastned derzeit in Deutschland betreibt. An jedem Ladepark in Frankreich sollen bis zu 16 Fahrzeuge gleichzeitig laden können – also vermutlich mit acht Schnellladesäulen à zwei Ladepunkte. Damit wäre jeder Ladepark in Frankreich doppelt so groß wie der bisher größte Fastned-Standort in Deutschland, der Schnellladepark „Seed & Greet“ am Kreuz Hilden aktuell über vier Ladesäulen verfügt – aber mit Option auf sieben weitere.

Die maximale Ladeleistung der einzelnen Ladepunkte nennt Fastned in der Mitteilung nicht, das Unternehmen hat zuletzt aber vor allem Hypercharger von Alpitronic mit bis zu 300 kW aufgebaut bzw. ältere Installationen ausgetauscht. Die Ladesäulen in der Spezifikation für Fastned verfügen in der Regel über zwei CCS-Anschlüsse und ein CHAdeMO-Kabel.

Die Ladestationen sollen das Fastned-typische gelbe Dach mit Solarpaneelen erhalten, das Dach selbst wird auf eine Konstruktion aus FSC-zertifiziertem Holt montiert. Als Energiequelle geben die Niederländer 100 Prozent erneuerbaren Strom aus einem Mix von Wind- und Sonnenenergie an.

„Diese Standorte bieten einen soliden Ausgangspunkt für Fastned in Frankreich. Es zeigt auch den Wert öffentlicher, transparenter Verfahren für die Vergabe solcher Aufträge, um die Realisierung der Ladeinfrastruktur zu beschleunigen“ sagt Fastned-CEO Michiel Langezaal. Es sei das erste Mal, dass APRR Ladeinfrastruktur öffentlich ausschreibe.

Das niederländische Unternehmen mit Sitz in Amsterdam hat seit seiner Gründung im Jahr 2012 129 Schnellladestationen in den Niederlanden, Deutschland, im Vereinigten Königreich und Belgien gebaut. Die erste Station in Belgien wurde erst im Oktober eröffnet.
fastnedcharging.com

2 Kommentare

zu „Fastned will neun Schnellladeparks in Frankreich bauen“
notting
23.11.2020 um 13:57
Lt. Goingelectric gibt's auf der A35 überhaupt keine Lademöglichkeit >=70kW CCS wenn man z. B. die dt. A5 ein Umweg wäre. Dort gibt's aber mehrere 150kW-CCS-Ladesäulen. Außerdem ist der Ad-hoc-Tarif kaum billiger als bei Ionity bei viel weniger max. Ladeleistung (zumindest lt. den Infos bei Goingelectric für den einzigen dt. Fastned-Ladepark in der Nähe dieser Strecke). EnBW geht AFAIK dort nicht und Maingau ist vor allem im EU-Ausland meist kaum billiger.notting
Scotty
24.11.2020 um 19:18
Ich finde 59 Cent Adhoc schon um einiges günstiger als 79 Cent bei Ionity. Zudem nutzt nicht mal der Audi e-tron, Tesla, oder auch der Porsche Taycan mehr als aktuell 250 KW Ladegeschwindigkeit aus. Somit macht es Fastned eigentlich genau richtig. Anstatt am Anfang unnötig Geld zu verpulvern für Infrastruktur die noch niemand sinnvoll nutzen kann, Lieber zunächst etwas günstiger den Strom Abgeben, und später nachziehen. Ausserdem gibt es sowohl über Plugsurfing sowie auch über Fastned selbst die Möglichkeit Viellader Tarife zu buchen. Bei Plugsurfing gilt das dann zudem noch für fast alle Ladenetze.

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