Audi startet Serienfertigung des e-tron GT

Audi hat angekündigt, „in diesen Tagen“ am Standort Böllinger Höfe die Serienproduktion des e-tron GT zu starten. Das bisher stärkste Elektro-Modell der Ingolstädter soll in der zum Werk Neckarsulm gehörigen Manufaktur bilanziell CO2-neutral gebaut werden.

Ganz nebenbei: Da die SUV-Modelle e-tron und e-tron Sportback in Brüssel gebaut werden, ist der e-tron GT der erste Elektro-Audi, der in Deutschland gefertigt wird. Zudem hebt Werkleiter Helmut Stettner in der Mitteilung von Audi hervor, dass die die Serienfertigung trotz der Corona-Pandemie termingerecht starte, was „ das Ergebnis gebündelter Kompetenzen und starker Teamarbeit“ sei.

Teamarbeit war auch die Entwicklung des e-tron GT: Das Fahrzeug basiert auf der J1-Plattform des Porsche Taycan. Bei einer ersten Testfahrt konnten wir uns allerdings bereits davon überzeugen, dass es auch eine Menge Unterschiede zwischen dem Audi und dem Porsche gibt. So hat Audi den e-tron GT ganz klar als Gran Turismo mit hohem Reisekomfort ausgelegt, während der Taycan seine Ansprüche als Sportwagen immer wieder untermauert – die eigene Reisetauglichkeit zum Trotz.

Zurück zur Produktion in der in Heilbronn gelegenen, aber zum naheliegenden Werk Neckarsulm gehörenden Anlage: Der termingerechte Start trotz der Pandemie wurde auch möglich, da viele Arbeiten bereits 2019 angestoßen oder durchgeführt wurden. Für den e-tron GT wurde ein eigener, hochautomatisierter Karosseriebau errichtet, während der ebenfalls in den Böllinger Höfen gebaute Sportwagen R8 weiterhin in kleinen Stückzahlen in einer Art Manufaktur entstehen soll.

Den „bilanziell CO2-neutralen“ Teil der Fertigung begründet Audi mit einer Reihe von Maßnahmen: Die Fertigung in Neckarsulm erfolge seit Anfang 2020 mit Ökostrom, die Wärme liefert ein mit Biogas betriebenes Blockheizkraftwerk. Emissionen, die derzeit noch nicht durch erneuerbare Energieträger vermieden werden können, gleicht Audi nach eigenen Angaben mit sogenannten Carbon-Credits aus zertifizierten Klimaschutzprojekten aus.

Neben der möglichst grünen Logistik bis zum Werk sollen auch innerhalb des Standorts Rohstoffe wiederverwertet werden. Hier nennt Audi einen „Aluminium Closed Loop“, in dem Verschnitt aus Aluminiumblech, der im Presswerk am Standort Neckarsulm anfällt, verwertet werden soll. Mit dem Aluminium-Kreislauf will Audi pro Jahr mehrere Tausend Tonnen CO2 einsparen will.

Zudem sollen in der Fertigung Papier- und Verpackungsmüll weitgehend vermieden werden. In der Fertigung des e-tron GT kommt auch Plastik-Abfall aus der Montage der Baureihen A6 und A7 zum Einsatz: Im Rahmen eines Pilotprojekts wird dort anfallender Plastikmüll sortenrein sortiert, zerkleinert und anschließend zu speziellen Fasern verarbeitet. Diese sogenannten Filamente werden dann in den 3D-Druckern wieder für die Produktion eingesetzt.
audi-mediacenter.com

1 Kommentar

zu „Audi startet Serienfertigung des e-tron GT“
Jörg Lang
11.12.2020 um 12:01
Das INdustriegebiet Böllinger Höfe liegt in Heilbronn nicht in Neckarsulm. Dort wird der Audi auch gebaut. In Heilbronn.

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