Tesla bringt doch Standard-Range-Version des Model Y

In den USA kann das Tesla Model Y jetzt auch mit einem kleineren Akku-Paket und Heckantrieb bestellt werden. Zudem kann bei dieser Version auch die dritte Sitzreihe geordert werden, mit der das Model Y zum Siebensitzer wird. Hierzulande ist die neue Variante bislang nicht im Konfigurator gelistet.

++ Dieser Beitrag wurde aktualisiert. Sie finden die neuen Infos ganz unten. ++

Dass das Model Y Standard Range kommt, ist doch eine kleine Überraschung: Noch im vergangenen Jahr hatte Elon Musk diese Version gestrichen, da das Modell aus seiner Sicht auf eine „inakzeptabel niedrige Reichweite“ komme. Als Definition schob er in dem Tweet „(< 250 mile EPA)“ hinterher – 250 Meilen oder rund 400 Kilometer im EPA-Zyklus waren im also zu wenig.

Hier hat aber offenkundig ein Umdenken stattgefunden, denn nun ist im US-Konfigurator eben jenes Model Y Standard Range verfügbar, mit einer geschätzten EPA-Reichweite von 244 Meilen (393 Kilometer). Der Preis liegt bei 41.990 Dollar (wie in den USA üblich vor Steuern), was in Deutschland 34.350 Euro netto entspräche. Das sind rund 8.000 Dollar weniger als das Long-Range-Model-Y.

Die Höchstgeschwindigkeit der neuen Version wird mit 135 mph, also 217 km/h, angegeben. Aus dem Stand auf 60 mph (rund 96 km/h) soll das Model Y SR in 5,3 Sekunden beschleunigen. Die erwartete Lieferzeit wird mit zwei bis fünf Wochen angegeben.

Neu ist zudem, dass in den USA bei dem Heckantriebs-Modell auch erstmals die optionale dritte Sitzreihe bestellt werden kann – für alle Versionen außer dem Performance-Modell. Für die 3.000 Dollar Aufpreis (Deutschland: 31.00 Euro) gibt es neben den beiden zusätzlichen Klappsitzen weitere Änderungen: Offenbar kann in dieser Version die Rückbank verschoben werden, damit die Passagiere in der dritten Sitzreihe etwas mehr Platz bekommen können. Zudem werden weitere USB-Buchsen für die Passagiere 6 und 7 verbaut. Zudem sollen die beiden zusätzlichen Sitze vom Kofferraum aus elektrisch umgelegt oder aufgestellt werden können.

Aus China gibt es inzwischen weitere Gerüchte zur dortigen Produktion des Model Y: Wie am Donnerstag berichtet soll die Produktionsrate in dem Werk Shanghai inzwischen bei 8.000 Fahrzeugen pro Woche liegen, davon 5.000 Model 3 und 3.000 Model Y. Analysten rechnen damit, dass Tesla im Jahr 2021 allein in China 523.000 Elektroautos (278.000 Model 3 und 245.000 Model Y) produzieren könnte, von denen 100.000 exportiert werden sollen.

Mit 523.000 Einheiten aus China würde Tesla mit nur einem Werk die 509.000 Exemplare übertreffen, die 2020 in allen Werken gebaut wurden. Kalkuliert man die Produktionsanläufe in Grünheide und womöglich in Texas sowie die Produktion des Stammwerks Fremont mit ein, könnte Tesla die Produktion 2021 deutlich steigern. Analysten gehen derzeit von rund 800.000 Fahrzeugen aus.

All diese positiven Nachrichten schlagen sich auch an der Börse nieder – bei Tesla in den bekannten extremen Ausprägungen. Da der Aktienkurs weiter stieg, überholte Tesla beim Börsenwert zwischenzeitlich Facebook. Und dank seiner Aktienanteile löste Elon Musk Amazon-Chef Jeff Bezos als reichster Mensch der Welt ab.

Update 23.02.2021: Wie bereits in der Meldung zu den Änderungen der US-Preise beim Model 3 und Model Y erwähnt, ist das Model Y Standard Range inzwischen wieder aus dem US-Angebot verschwunden. Nun hat Elon Musk per Tweet auch erklärt, warum: Es sei nur noch auf Anfrage erhältlich, weil die Reichweite unter vielen Fahrbedingungen nicht dem Tesla-Standard (wörtlich: „Tesla standard of excellence“) entspreche.

Genau mit dieser Begründung hatte Musk das bei der Präsentation des Model Y angekündigte Standard-Range-Modell im vergangenen Jahr eigentlich gestrichen. Nach dem Kurzzeit-Comeback soll es nun „off menu“ erhältlich sein. Wir sind gespannt, wie viele Kunden das nutzen werden – und ob sich dann die Produktion des Model Y mit kleinerem Akku und nur einem Motor für Tesla lohnt.

Die Nachfrage könnte vorhanden sein, da bei Twitter potenzielle Käufer bereits angeben, sich immer im Umkreis von 30 Meilen zu einem Supercharger aufzuhalten – die zusätzliche Reichweite würden sie nicht benötigen und der Aufpreis zum Long Range würde sich nicht lohnen. Am Ende wird nur Tesla wissen, wie viele Bestellungen seit Anfang Januar tatsächlich für das Basismodell eingegangen sind.
teslarati.com, electrek.co, teslamag.de (alle Model Y SR), twitter.com, teslamag.de (Giga Shanghai), teslarati.com (Börsenwert), spiegel.de (Musk/Bezos), twitter.com (Update)

0 Kommentare

zu „Tesla bringt doch Standard-Range-Version des Model Y“

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch