Eckpfeiler von Audis Verbrenner-Ausstiegsplan

Audi verpasst laut einem Medienbericht seinen Modellen A4 und A6 ein Enddatum als Verbrenner. Dasselbe soll für den A8 gelten. Selbst in Plug-in-Hybride will Audi offenbar nicht mehr groß investieren. Diese Entscheidungen dürften die Eckpfeiler des unter Audi-Chef Markus Duesmann gefassten Ausstiegsplan aus dem Verbrenner sein.

Genannt werden diese Schritte in einem Porträt des „Manager Magazins“ über Duesmann, der die Ingolstädter VW-Tochter inzwischen seit einem Dreivierteljahr leitet. Konkret heißt es darin, dass ab 2023 noch einmal neue Versionen des A4 und A6 starten und etwas später auch elektrische Varianten folgen werden, dass Audi die Mittelklassemodelle aber nicht einmal bis zum Ende der Laufzeit als Verbrenner anbieten will. Ergo soll noch vor 2030 Schluss sein.

Zum A8 heißt es, dass dieser Ende 2021 noch einmal aufgefrischt wird. Das soll die letzte Maßnahme sein. Auch auf Plug-in-Hybride will sich Audi offenbar nicht länger stützen. Das „Manager Magazin“ berichtet, dass Duesmann sie für Auslaufmodelle hält und zitiert ihn indirekt mit den Worten: Die Politik werde die Technik spätestens nach der Bundestagswahl im Herbst 2021 nicht mehr fördern, die Kunden verlören dann das Interesse. Bereits vor knapp zwei Wochen hatte der Audi-Chef gegenüber der „Wirtschaftswoche“ geäußert, dass er derzeit an einem konkreten Zeitplan für den Verbrenner-Ausstieg „in den kommenden 10, vielleicht 15 Jahren“ arbeite.

Anstelle der Verbrenner rücken reine Elektroautos in Ingolstadt in den Fokus. Das hat Duesmann allen voran mit dem bereits kurz nach seinem Antritt eingerichteten Elektro-Vorzeigeprojekt Artemis unterstrichen.  Die Studie zu dem ersten Audi-Modell unter Artemis soll laut einem Anfang des Jahres erschienenen Bericht der „Automobilwoche“ in diesem Herbst im Rahmen der IAA vorgestellt werden. Der Serienstart ist für Ende 2024 geplant. Duesmann sagte kürzlich, dass es sich bei dem Modell weder um eine große Limousine über dem A8 noch um ein großes SUV über dem Q7 handeln wird: „Es wird eine neue Fahrzeugkategorie, die weder A noch Q heißen wird.“ Bis dato ist Audi mit seinen e-tron-Modellen auf dem Premiummarkt für Elektroautos vertreten.
manager-magazin.de (Bezahlschranke)

13 Kommentare

zu „Eckpfeiler von Audis Verbrenner-Ausstiegsplan“
David
22.01.2021 um 14:43
Nachvollziehbar. Den Elektro-Verweigerern werden in ein paar Jahren schlicht die Neuwagen ausgehen.
Wolfgang Lange
25.01.2021 um 11:40
...eine geile Antwort, ganz nach meinem Geschmack. Das bedeutet auch, das die Folgekosten für Verbrenner deutlich teurer werden. Sie dürfen ja noch weiter fahren, aber mit relativ hohem Kostenaufwand. Nur dürfen sie nicht mehr überall fahren, was schon berechtigter Weise, eine starke Beeinträchtigung darstellt. Abschließend möchte ich nur erwähnen, das ich bereits seit einigen Jahren sagte, nie mehr einen Verbrenner kaufen.
Sebastian
24.01.2021 um 09:08
Oder den deutschen Autobauern die Abnehmer ^^
Peter W
22.01.2021 um 19:07
Die Elektro-Verweigerer werden icn wenigen Jahren auch ein E-Auto fahren, und dann behaupten, dass sie schon immer gewusst haben, dass das BEV besser ist.
Martin Leitner
26.01.2021 um 09:20
Peter W, der Spruch ist von mir geklaut ;-) So ist es bei den Smartphones schließlich auch gewesen.
simon
22.01.2021 um 16:57
A8 aufgefrischt, also kommen da vielleicht nur noch ein paar Facelifts. Endlich mal einer der PHEV realistisch sieht, wenn einer kommt und die Förderung beendet oder den C02 Ausstoß realistisch(er) in die Flottengrenzwerte einberechnet, dann ist der PHEV in den meisten Fällen geschichte. Da muss sich nur ein Poltiker in Frankreich, DE oder GB dafür entscheiden. Die Sorgen hat man mit Elektroautos nicht, plus grünes Image, plus ordentlich Marktanteile der Konkurrenz. Ich hoffe der Rest von VW (besonders die Premiummarken) ziehen nach.
D-Tric
22.01.2021 um 19:07
Schade - immer noch kein elektrischer A3 in Sicht :-(
Mathias Hrabia
22.01.2021 um 19:15
Lächerlich... Reichweite und Verfügbarkeit bei aktuellen BEVs sind überschaubar und extreme Steigerungen nicht in Aussicht, die Ladeinfrastruktur vergrößert sich ebenfalls nur zögerlich und aufgrund der heftigen Preise hält sich die Kundschaft vorsichtig zurück. Aber trotzdem schon mal das Ende der tragenden Säulen der Volkswirtschaftlichen Mobilität verkünden. Da zweifle ich doch sehr an der Realitätsnähe des Herrn Duesmann. Einfach nur lächerlich
Hanspeter Mohler
25.01.2021 um 11:43
Legen Sie das mal schön auf die Seite was sie hier schreiben und bereits in 5 Jahren werden Sie nicht mehr verstehen können wieso Sie damals so eine Meinung hatten. Die Entwicklung lässt sich nicht aufhalten und hoffentlich verpasst die deutsche Autoindustrie nicht den Anschluss.
Udo
25.01.2021 um 10:44
Hallo Mathias Nicht so pesimistisch Dein E- Auto wird auch noch gebaut und ganz nebenbei . Hab doch mal den MUT ein E Fahrer anzusprechen wie es aussieht mit der E- Mobilität Lass dich überraschen
Martin
22.01.2021 um 21:05
Jetzt bin ich ein wenig überrascht! Wurde nicht jahrelang extra für einen Ausstieg lobbyiert, der dann 2035 erfolgen sollte. Es geschehen noch Zeichen und Wunder.Aber schön, wenn sich so langsam die Vernunft und Zukunft durch Technik durchsetzt.
Wolfgang
25.01.2021 um 08:23
Da werden noch schnell die verbrennerbestellungen ansteigen ! Alles geplantes Marketing ohne Vernunft. Was sind die Kunden nur...........?
Renato
26.01.2021 um 07:25
Wer jetzt noch einen Verbrenner kauft, ist selber schuld. Der Wiederverkaufswert wird innert Kürze gegen 0 schwinden. Am besten man bereitet sich für Umbauten von gebrauchten Verbrennern auf Elektroauto vor. So wäre wenigstens die graue Energie der Herstellung nicht umsonst gewesen. Ich denke das wäre auch für die Service-Betriebe eine wichtige Strategie um Arbeitsplätze zu erhalten.

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