Konsortium ChargInGermany will „Bundes-Ladeparks“

Vor dem Hintergrund der laufenden Planung des Bundes, ein stark gefördertes Schnellladenetz aufzubauen, hat sich eine Initiative des deutschen Mittelstandes unter dem Namen ChargInGermany zusammengefunden. Das Konsortium will sich auf eines oder mehrere Gebietslose der kommenden Ausschreibungen bewerben.

Noch ist das Schnellladegesetz nicht beschlossen oder gar eine der auf diesem Rechtsrahmen basierenden Ausschreibungen gestartet. Dennoch hat ein Konsortium bereits angekündigt, sich auf eines oder mehrere der Gebietslose bewerben zu wollen. Die ChargInGermany besteht aus der BayWa r. e. Operation Services GmbH, der Cut Power AG, der Generation E GmbH, der Pfalzwerke Aktiengesellschaft und der TankE GmbH.

Cut Power wird dabei innerhalb des Konsortiums koordinieren und den Aufbau und Betrieb der Ladeparks in den Regionen mit den jeweiligen Mitgliedsunternehmen abstimmen – etwa der Baywa mit Sitz in München im süddeutschen Raum oder der RheinEnergie-Beteiligung TankE im Westen.

Noch gibt es aber eine Unsicherheit: Da das SchnellLG noch nicht verabschiedet ist, sind einige Punkte rund um die Ausschreibungen noch nicht fix. Bei ChargInGermany gibt man sich dennoch optimistisch. „Glücklicherweise wird im Entwurf des SchnellLG auch auf Konsortien eingegangen – so dass der Markt nicht vollständig den Konzernen überlassen werden muss“, sagt Andreas Pfeiffer, Vorstandsmitglied bei Cut Power und Sprecher der ChargInGermany-Initiative gegenüber electrive.net.

In der Mitteilung gibt ChargInGermany an, dass die Konsortialmitglieder bereits über mehr als „300 eigene Ladepunkte an Restaurant-, Einkaufs- und Baumarktstandorten“ verfügen, „840 im Service-Management und einem laufenden Rollout von mehr als 10 Standorten pro Woche“. Weitere 1.000 Ladestandorte seien summiert in Planung. „Die gesammelte Erfahrung und das Nutzer-Feedback zeigen, der Aufbau von leistungsfähiger Ladeinfrastruktur durch ChargInGermany dient für Standortpartner bereits heute als Frequenzbringer und leistet einen wertvollen Beitrag zur Nachhaltigkeits-Strategie“, heißt es in der Mitteilung.

Die Mitgliedsunternehmen hätten aus eigenem Antrieb heraus bereits frühzeitig mit dem Aufbau und Betrieb von Ladeinfrastruktur für Elektromobilität begonnen. Durch Bündelung ihrer Leistungen und breiten Erfahrungen seien die Partner der Mittelstands-Initiative „optimal aufgestellt, gemeinsam einen schnelleren und flächendeckenden Rollout von Ladeinfrastruktur auch für den Bund zu begleiten“. Aber: Jedes Unternehmen für sich wäre wohl zu klein, ein Gebietslos mit vermutlich rund 100 Lade-Standorten mit jeweils sechs bis zehn Ladepunkten (die genauen Anforderungen der Ausschreibungen sind noch nicht bekannt) alleine zu stemmen.

Die Gebietslose der kommenden Ausschreibungen sollen attraktive und weniger attraktive Standorte bündeln, damit sich die Betreiber nicht nur die frequentierten Standorte aussuchen – durch die Bündelung soll ein Ausbau in der Fläche garantiert werden. Das ist das erklärte Ziel der „Bundes-Ladeparks“. Mit einer Ausschreibung wird aber erst in einigen Monaten gerechnet. Bis dahin müssen sich ChargInGermany und die Konzerne noch gedulden.
Quelle: Info per E-Mail

1 Kommentar

zu „Konsortium ChargInGermany will „Bundes-Ladeparks““
Joshua
31.05.2021 um 20:50
Konsortium oder Kartel?Für Autofahrer und Autostrompreise ist es nichts gutes.

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