Mit Ree geht nächstes Startup per Fusion an die Börse

ree-antrieb-drive

Auch das israelische eMobility-Startup Ree Automotive zieht es an die US-Börse Nasdaq. Einmal mehr dient dazu die Fusion mit einem Investmentunternehmen, in diesem Fall mit der 10X Capital Venture Acquisition Corporation. Der Deal soll Ree rund 500 Millionen US-Dollar einbringen.

Das israelische Startup hat eine platzsparende Architektur für Elektroautos entwickelt, die Designern mehr Freiraum für die Gestaltung des Fahrzeug-Innenraums ermöglichen soll. Das Konzept basiert auf der Idee, alle für die Fortbewegung notwendigen Komponenten im Rad und Radkasten unterzubringen. Ree nennt diesen Ansatz „REEcorners“, nimmt also Bezug auf die „Ecken“ des Fahrzeugunterbaus.

Die Fusion von Ree Automotive mit der oben genannten Firma soll bis Ende des ersten Halbjahres 2021 abgeschlossen sein. Das kombinierte Unternehmen wird an der Nasdaq unter dem Symbol „REE“ gehandelt und auf einen Wert in Höhe von 3,1 Milliarden Dollar geschätzt. Der Kapitalzuwachs für die Israelis in Höhe von rund 500 Millionen US-Dollar setzt sich aus einer eine Kapitalerhöhung in Form einer PIPE („Private Investment in Public Equity“) im Umfang von 300 Millionen Dollar und Barmitteln von 200 Millionen Dollar zusammen. Die Investoren im Rahmen der PIPE sind unter anderem Mahindra & Mahindra, Koch Strategic Platforms und Magna International. Eingesetzt werden sollen die neuen Mittel laut Ree für das Wachstum des Unternehmens.

Kurz zum Hintergrund des Börsengangs: Bei der 10X Capital Venture Acquisition Corporation handelt es sich um ein sogenanntes SPAC. Diese Investmentfirmen wurden genau zum Zweck der Fusion mit einem anderen Unternehmen gegründet, deshalb die Bezeichnung „special-purchase acquisition company“ (SPAC). Mit einem solchem SPAC-Deal lassen sich bei einer Fusion die sonst üblichen Abläufe eines eigenen Börsengangs enorm beschleunigen, da die SPAC bereits börsennotiert ist. In den USA kann ein klassischer Börsengang bis zu zwei Jahre dauern. Denselben Weg beschreiten aktuell etliche eMobility-Firmen, darunter Arrival, Faraday Future, Freyr und EVgo.

„Als einziger wirklich horizontaler Akteur auf dem Markt sind wir heute in der Lage, eine wichtige Rolle bei der Beschleunigung der Elektrifizierung von einsatzspezifischen Fahrzeugen in verschiedenen Sektoren wie Lieferflotten, Mobility-as-a-Service, E-Commerce-Händler und neue Mobilitätsakteure zu spielen“, sagt Daniel Barel, Mitbegründer und CEO von REE Automotive. „Wir freuen uns sehr, mit 10X Capital zusammenzuarbeiten, während wir unser nächstes Kapitel als börsennotiertes Unternehmen auf unserem Weg in eine bessere, sauberere und nachhaltigere Zukunft der E-Mobilität beginnen.“ REE gibt an, dass mit seiner „flachsten EV-Plattform der Branche“ elektrische oder autonome Fahrzeuge jeder Größe und Form – von der amerikanischen Klasse 1 bis Klasse 6 – gebaut werden können.

Ree hat seinen Hauptsitz in Tel Aviv, betreibt aber auch Niederlassungen in den USA, Großbritannien und Deutschland. Im vergangenen Jahr unterzeichnete das Unternehmen nach eigenen Angaben eine Vereinbarung mit Mahindra & Mahindra, um die gemeinsame Entwicklung von elektrischen Nutzfahrzeugen zu erkunden. Der indische Automobilhersteller gehört nun – wie oben geschildert – auch zu den Kapitalgebern im Zuge des Börsengangs.
reuters.com, businesswire.com

0 Kommentare

zu „Mit Ree geht nächstes Startup per Fusion an die Börse“

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch