Britischer Zellhersteller AMTE Power will an die Börse

AMTE Power hat seine Listung im Alternative Investment Market (AIM) an der Londoner Börse angekündigt, die voraussichtlich im März beginnen soll. Das Unternehmen ist ein britischer Entwickler und Hersteller von Lithium-Ionen-Batteriezellen für Spezialmärkte.

AMTE Power erwartet, durch die Ausgabe von Aktien rund sieben Millionen Pfund einnehmen zu können, umgerechnet knapp acht Millionen Euro. Auf dem Batteriezellenmarkt will das 2013 gegründete Unternehmen mit hoch spezialisierten Zellen für Nischenanwendungen punkten. Als Beispiel nennt Gründer und Firmenchef Kevin Brundish die „Ultra-High-Power-Batteriezelle“ des Unternehmens, die für Hochleistungs-Sportwagen konzipiert ist.

Solche Zellen seien nicht der primäre Fokus der internationalen Batteriezellenhersteller, wodurch sich für AMTE Power eine bedeutende und skalierbare Gelegenheit ergebe, teilt das schottische Unternehmen mit Sitz in Thurso mit. Bei der Zellentwicklung greift AMTE auf das geistige Eigentum der Technologieunternehmen QinetiQ und Faradion Limited zurück. Die Fertigung erfolgt in Thurso. Nach eigenen Angaben verfügt der Hersteller über die zweitgrößte Zellfertigungskapazität in Großbritannien. Außerdem sei für 2022 eine weitere britische Fertigungsanlage mit einer Kapazität von circa 2 GWh pro Jahr geplant, heißt es aus der Firmenzentrale.

Noch Mitte des vergangenen Jahres wurde AMTE zudem in Verbindung mit der ersten britischen „Gigafactory“ genannt. Zusammen mit Britishvolt veröffentlichte AMTE Details zu Plänen, mit Unterstützung der britischen Regierung eine Batteriezellfabrik für E-Autos mit einer Kapazität von 30 bis 35 GWh errichten zu wollen. Als Standort schien Wales festzustehen. Das Duo hatte im Juli 2020 eine entsprechende Absichtserklärung mit der walisischen Regierung unterzeichnet. Ein halbes Jahr später gab Britishvolt aber bekannt, dass Blyth Standort besagten Werks wird – und erwähnte die Partnerschaft mit AMTE mit keiner Silbe mehr.

Auch AMTE nennt in seiner aktuellen Mitteilung vom Börsengang keine Kooperation mit Britishvolt. Firmenchef Brundish wird lediglich folgendermaßen zitiert: „Wir haben auch mit der britischen Regierung an unseren Plänen zum Bau einer britischen Gigafactory gearbeitet, die Teil der mittelfristigen Perspektive des Unternehmens ist. Bei der heutigen Ankündigung geht es jedoch darum, die endgültige Entwicklung und Produktion von drei fortschrittlichen Batteriezellen des Unternehmens zu finanzieren, wo wir erhebliche kommerzielle Chancen sehen.“ Auf Nachfrage unseres internationalen Schwesterportals electrive.com sagte ein Sprecher des Unternehmens, dass die Zusammenarbeit im Rahmen des unterzeichneten Memorandum of Understanding „sehr, sehr langfristig“ sei. Im Moment würden sich sowohl Britishvolt als auch AMTE weiterhin auf ihre eigenen Projekte konzentrieren.

Die drei besagten Zellen sollen sich für E-Sportwagen, stationäre Anwendungen und den „Öl- und Gasmarkt“ eignen. Die Zellen für Sportwagenhersteller bezeichnet das Unternehmen als am weitesten entwickeltes Produkt. Es handelt sich um Batteriezellen im Pouch-Format, die in Zusammenarbeit mit mehreren OEM, darunter Jaguar Land Rover, Cosworth und Williams, entwickelt werden. Sie seien ersten Tests durch Dritte unterzogen worden, heißt es.
electrive.com, amtepower.com (PDF)

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