Stadtpolizei Zürich patrouilliert mit Elektroautos

Die Stadtpolizei Zürich setzt seit einigen Tagen die ersten drei reinen E-Autos im Patrouillendienst der Verkehrspolizei ein. Bei dem Stromer-Trio handelt es sich um Modelle des Typs Audi e-tron – konkret zwei Wagen in Polizei-Optik und ein ziviles Fahrzeug.

Damit ist die Stadtpolizei Zürich nach eigenen Angaben das erste große Schweizer Polizeikorps, das permanent vollelektrische Fahrzeuge im Patrouillendienst – in der polizeilichen Grundversorgung – einsetzt. Binnen zwei Jahren will sie weitere E-Fahrzeuge beschaffen und im Gegenzug teils bereits 15-jährige Dieselfahrzeuge der Verkehrspolizei ausmustern.

Die Vorbereitungen zur Integration der ersten Stromer in die Polizeiflotte laufen in Zürich schon seit 2019. Seinerzeit kamen die Beamten anhand der analysierten Bewegungsprofile ihrer Einsatzfahrzeuge zu dem Schluss, dass „es bereits rein elektrisch betriebene Fahrzeuge auf dem Markt gibt, welche die Anforderungen für die Einsatzfahrzeuge der Verkehrspolizei, des Polizeilichen Assistenzdienstes sowie für den größten Teil der zivilen Fahrzeuge der Kriminalpolizei vollumfänglich erfüllen“.

Ausdrücklich nicht geplant ist der Einsatz von Elektroautos als Fahndungsfahrzeuge sowie bei der Sicherheitsabteilung, der Interventionseinheit, dem Sonderkommissariat, dem Diensthunde-Kompetenzzentrum und der Wasserschutzpolizei. Für diese Bereiche gebe es noch keine überzeugenden Angebote, resümierte die Züricher Polizei im November 2019. Grund seien unter anderem die erhöhten Anforderungen an Volumen und Nutzlast für diese Patrouillenfahrzeuge. Man gehe jedoch davon aus, dass bereits in wenigen Jahren entsprechende großvolumige Fahrzeuge mit Elektroantrieb auf den Markt kommen, teilte die Polizei seinerzeit mit.

Konkret geplant ist zunächst der Einsatz von sieben Elektroautos, die im Rahmen der „ordentlichen Ersatzbeschaffung“ für die Verkehrspolizei vorgesehen sind. Außerdem soll im Zuge der neuen Fahrzeugstrategie der Stadtpolizei inzwischen bei jeder Ersatzbeschaffung von Patrouillenfahrzeugen der Kauf von Elektrofahrzeugen stets geprüft werden. Und: Bei allen übrigen Pkw und Kleinbussen muss bei der Beschaffung künftig der Kauf von Modellen mit Verbrennungsmotor explizit begründet und bewilligt werden. „Mit der neuen Flottenstrategie stellt die Stadtpolizei sicher, dass die für die Polizeiarbeit unabdingbare Mobilität auch in Zukunft effizient und so klimaschonend wie möglich gewährleistet ist“, heißt es.

Mit den ersten Angeboten, die im Zuge der im November 2019 gestarteten öffentlichen Ausschreibung eingingen, schob die Polizei in der Folge ein Evaluationsverfahren an. „Dabei wurden technische und betriebliche Bewertungen sowie umfangreiche Tests gemacht. Der Audi e-tron hat sich dabei gegen zwei andere Fahrzeugtypen durchgesetzt“, teilen die Züricher mit. Der Grundpreis pro Fahrzeug sei rund 7.500 Franken (knapp 7.000 Euro) höher als bei der Beschaffung der letzten Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor für die Verkehrspolizei im Jahr 2010. Inklusive polizeilichem Spezialausbau und Servicepaket betrügen die Kosten pro Auto 117.000 Franken (gut 108.000 Euro). Auf eine Betriebsdauer von zehn Jahren und rund 150.000 Kilometer gesehen erwartet die Polizei aufgrund der Elektromotoren und geringeren Wartungskosten jedoch Einsparungen in Höhe von rund 25.000 Franken (gut 23.000 Euro) pro Fahrzeug.
stadt-zuerich.ch (aktuelle Pressemitteilung), stadt-zuerich.ch (Mitteilung von März 2020), stadt-zuerich.ch (Mitteilung von November 2019)

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