BMW iX startet bei 77.300 Euro – Marktstart Ende 2021

BMW hat die Preise und technischen Daten der beiden Versionen seines E-SUV iX genannt. Zur Markteinführung Ende 2021 werden die Varianten iX xDrive40 und iX xDrive50 angeboten – In Deutschland zu Preisen ab 77.300 Euro.

Dass BMW stark auf sein neues „Technologie-Flaggschiff“ setzt, wurde bereits bei der Design-Vorstellung im November 2020 klar. Auch jetzt geben die Münchner an, dass mit dem iX „das erfolgreiche Fahrzeugkonzept des Sports Activity Vehicle (SAV) neu definiert“ werde – vor allem in Richtung Nachhaltigkeit.

Mit einem Basispreis von 77.300 Euro für den iX xDrive40 wird die Kundengruppe aber kleiner ausfallen als bei einem Mittelklasse-Modell. Allerdings relativiert sich der Basispreis etwas, da der kleinere BMW iX3 mit nur einem E-Motor bereits mit 66.300 Euro in der Liste steht. Die von BMW-Verbrennermodellen bekannte Bezeichnung „xDrive“ verrät, dass auch die Basisversion des iX über einen Allradantrieb verfügt. Die „40“ soll die Variante auf einem ähnlichen Niveau wie die Verbrenner-Modelle ansiedeln – als „40“ werden derzeit vor allem die Modelle mit dem drei Liter großen Reihensechszylinder verkauft.

In die Elektro-Welt übertragen bedeutet das eine Systemleistung von 240 kW, die Leistung der beiden Motoren an Vorder- und Hinterachse nennt BMW in der Mitteilung nicht. Mit diesem Antrieb soll der iX xDrive40 in weniger als sechs Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h beschleunigen. Der Verbrauch soll bei 20,0 kWh/100km nach WLTP liegen.

Bei der Batterie gibt BMW bisher nur an, dass der Speicher „einen Brutto-Energiegehalt von mehr als 70 kWh“ aufweisen soll. Die Reichweite soll bei „mehr als 400 Kilometern“ liegen – wie bei der Beschleunigung und dem Verbrauch handelt es sich hier aber um eine BMW-Prognose, keinen offiziell ermittelten Wert.

Mit der kleineren Batterie liegt die DC-Ladeleistung bei bis zu 150 kW, damit soll in zehn Minuten Strom für 90 Kilometer nachgeladen werden können, der Ladevorgang von 10 auf 80 Prozent soll weniger als 40 Minuten dauern.

Im iX xDrive50 – mit dieser Zahl werden bei den Verbrennern die V8-Modelle bezeichnet – fallen alle Leistungsdaten etwas höher aus. Die Systemleistung liegt bei 370 kW, der Spurt auf 100 km/h soll weniger als 5,0 Sekunden dauern. Wegen der größeren und schwereren Batterie liegt der WLTP-Verbrauch bei 21,0 kWh/100km. Einige dieser Daten hatte BMW schon bei der Design-Premiere genannt.

Die Batterie soll auf einen Brutto-Energiegehalt von „mehr als 100 kWh“ kommen. Nach Informationen von electrive.net wird aber auch der nutzbare Energiegehalt dreistellig sein: Wie wir von BMW-Insidern erfahren haben, soll das Serienmodell über 106 kWh verfügen. Die geschätzte Norm-Reichweite gibt BMW mit mehr als 600 Kilometern an.

Die Ladeleistung mit der großen Batterie liegt bei maximal 200 kW. In zehn Minuten soll Strom für 120 Kilometer geladen werden können, der Ladevorgang von 10. auf 80 Prozent soll ebenfalls weniger als 40 Minuten dauern. Sollten die 106 kWh Netto-Energiegehalt stimmen, würden in diesem Bereich 74,2 kWh geladen werden – bei einer Dauer von 40 Minuten entspräche das im Schnitt 111 kW Ladeleistung. Da aber weder die 106 kWh bestätigt sind und die Ladedauer bei der Formulierung „in weniger als 40 Minuten“ auch geringer ausfallen kann, ist dieser rechnerische Wert von 111 kW nicht sonderlich belastbar.

Top-Modell ab 98.000 Euro erhältlich

Belastbar sind hingegen die Daten zu den Grundpreisen für beide Versionen: Der iX xDrive 40 steht mit den genannten 77.300 Euro in der Preisliste und liegt damit laut Vertriebsvorstand Pieter Nota „auf dem Preisniveau eines vergleichbaren BMW X5 mit herkömmlichem Verbrennungsmotor“. Das derzeitige Top-Modell der Baureihe steht mit 98.000 Euro in der Preisliste. Für andere Länder wurden die Preise laut BMW noch nicht festgelegt. Früheren Berichten zufolge soll BMW mit insgesamt drei Leistungsstufen planen, es wurde noch eine Version mit 455 kW genannt. Bei den anderen beiden Motorisierungen war von 230 und 390 kW die Rede – geworden sind es 240 und 370 kW.

Beim iX sollen zudem erstmals „Functions on Demand“ eingeführt werden – um welche Funktionen genau es sich handelt, gibt BMW aber noch nicht an. „Unsere Kunden porfitieren erstmals von zusätzlichen Angeboten bei den nachbuchbaren Fahrzeugfunktionen sowie von einem nahtlosen und besonders kundenorientierten Konfigurationsprozess mit personalisierten Angeboten“, sagt Nota dazu. Zudem wird der iX über eine neue Generation des iDrive-Bediensystems verfügen, das mit dem ebenfalls neuen Betriebssystem BMW Operating System 8 zusammenarbeiten soll.

Wie auch beim BMW i4, der ebenfalls noch in diesem Jahr auf den Markt kommen soll, kommt beim iX die neue Beschaffungs-Politik der Münchner zum Tragen: Rohstoffe wie Kobalt und Lithium kauft BMW direkt von den Minen in Australien und Marokko ein. Die Fertigung der Zellen bei den Partner-Unternehmen und auch die Produktion des iX selbst im Werk Dingolfing soll ausschließlich mit Öko-Strom erfolgen. Die neue Generation der Elektromotoren verzichtet zudem auf seltene Erden. Elektromotor, Getriebe und Leistungselektronik sind zudem künftig in einem Gehäuse angeordnet.
bmwgroup.com (iX), bmwgroup.com (iDrive)

5 Kommentare

zu „BMW iX startet bei 77.300 Euro – Marktstart Ende 2021“
eFahrer
17.03.2021 um 08:56
Danke gute Infos, inclusive dem BMW eigenen Green washing. Die BMW Group produziert ihren eigen Strom mit Gas BHKWs und die bekommen eben kein Biogas. Gas-BHKWs sind auf Grund der Methanemissionen in der Vorkette so Klinaschädlich wie Kohle. Man könnte im Werk also auch Kohle verheizen, wäre bezüglich Klimarelevanz nicht schlimmer. Die Dächer in Dingolfing sind in weiten Teilen ohne PV. Die bestehende Anlage mit 7 MW gehört einer Fremdfirma. BMW hat keine eigenen Solarstromanlagen am Standort, ist auch nich geplant. Somit bleibt dieser iX in der Herstellung auch weiterhin hoch belastender Kliimaschädling, trotz vorhandener sehr größer Potentiale. Schade .
SHausSTA
17.03.2021 um 10:25
Jetzt kommt BMW endlich mit BEVs auf den Markt, aber den ewigen Nörglern und Meckerern ist nun die in der Produktion eingesetzte Energie nicht grün genug. Euch ist wirklich nicht zu helfen!
EFahrer
18.03.2021 um 07:45
Ja, stimmt - Danke - BMW ist hier halt schwach auf der Brust - Gegenüber z.B. AUDI Werk Brüssel. (TÜV Grünstromzertifiziert -PV seit 2012 auf allen Dächern)
Josef
17.03.2021 um 13:40
Eben...Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. Wir sind auf dem Weg, aber noch lange nicht angekommen. Und auch wenn ewige Nörgler rummeckern...nichts geht von heute auf Morgen.
Olli
17.03.2021 um 20:41
Uff. Das is nix.Wirklich nicht.

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