Geely bestätigt Premium-Elektromarke namens Zeekr

Der chinesische Autokonzern Geely plant einem Medienbericht zufolge eine neue Marke namens Zeekr, die im Premiumsegment positioniert sein und vor allem Tesla Konkurrenz machen soll. Vorgesehen ist offenbar, die Marke unter Geelys geplanter Tochter Lingling Technologies einzuführen. Inzwischen hat Geely die Pläne für Zeekr bestätigt.

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Das geht aus einem Bericht von Reuters hervor. Seit Mitte Februar ist publik, dass Geely die Produktplanung, das Marketing und den Verkauf von Elektrofahrzeugen in ein eigenständiges Unternehmen namens Lingling Technologies ausgliedern will. Dabei geht es vor allem um die künftigen E-Autos auf Basis der im September 2020 vorgestellten Elektro-Plattform SEA (Sustainable Experience Architecture). Diese Pläne sind von Geely jedoch nicht offiziell bestätigt, auch sie wurden von Reuters öffentlich gemacht.

Über die Gründung der Zeekr-Marke berichtet die Nachrichtenagentur nun unter Berufung auf „drei mit der Sache vertrauten Personen“. Konform mit den Plänen für die Tochter Lingling sollen unter deren neuer Marke Zeekr Fahrzeuge auf Basis der Elektro-Plattform SEA vermarktet werden. Bei der Marken- und Verkaufsstrategie werden offenbar neue Strategien avisiert, unter anderem Showrooms oder „Hubs“ in Stadtzentren, wo Autos zu festen Preisen verkaufen werden. Damit würde Geely von der Tradition abrücken, seine Fahrzeuge über Händler zu verkaufen – genau wie Tesla.

Reuters berichtet ferner, dass Geely im eMobility-Bereich mit neuen Verkaufs- und Marketingstrategien mehr Kundennähe und -bindung schaffen will. Die Sprache ist von einer neuen Lifestyle-Linie für Kleidung und Accessoires, der Gründung eines Clubs für Autobesitzer (wie u.a. Nio vorgemacht hat) und der Einführung eines Aktienbeteiligungsplans, der es Kunden ermöglichen soll, Aktionäre von Lingling zu werden.

Geely lehnte laut Reuters eine Stellungnahme ab. Schon im Februar berichtete die Nachrichtenagentur mit Blick auf die geplante Tochtergesellschaft, dass eigene Showrooms in Stadtzentren vorgesehen seien. Einige davon sollen offenbar selbst verwaltet werden, andere in Kooperation mit Händlern betrieben werden.

Lingling Technologies solle auch Marketing und Vertrieb der SEA-Modelle der Geely-Marken Lynk & Co und Geometry übernehmen, hieß es im Februar. Das neue Unternehmen dürfte aber auch in die Weiterentwicklung der SEA-Plattform eingebunden sein und Marktdaten beschaffen, um EV-Modelle entsprechend zu entwickeln. Wann genau das Unternehmen starten soll, ist allerdings noch nicht klar. Reuters schrieb im Februar lediglich, dass Geely die Tochter „in diesem Jahr“ gründen wolle.

Geely plant eigene Batterie-Fertigung

Geely hat in den vergangenen Monaten zahlreiche Kooperationen angekündigt, um sein EV-Geschäft und die SEA-Plattform auszubauen. Die Chinesen haben das Ziel, sich zu einem führenden Elektroautobauer zu entwickeln, auch als Auftragsfertiger. Eines dieser Joint Ventures wurde mit dem Technologiekonzern Baidu angekündigt.

Der chinesische Konzern gehört darüber hinaus zu jenen Autobauern, die sich dazu durchringen, in die Batterieproduktion zu investieren: Die Tochter Geely Technology Group soll laut chinesischen Medienberichten 30 Milliarden Yuan (rund 3,87 Milliarden Euro) in eine Batteriefabrik in der chinesischen Stadt Ganzhou investieren. Das Werk soll zunächst eine Jahreskapazität von 12 GWh erreichen, ehe später ein Ausbau auf 42 GWh geplant ist. Darüber hinaus gründete die Auto-Tochter Geely Automobile Holdings im Dezember ein Joint Venture mit CATL.

Noch fällt der Elektroauto-Absatz bei Geely selbst gering aus: Laut einigen vor wenigen Tagen bei „Gasgoo“ veröffentlichten Zahlen machten im Januar und Februar die E-Modelle wie der Geometry A, Geometry C und Emgrand EV nur drei Prozent des Gesamtabsatzes aus. Die Geely Holding Group besteht aus den folgenden fünf Hauptgeschäftsbereichen: Geely Auto, Volvo Car, Geely New Energy Commercial Vehicle, Geely Technology und Mitime. Zu den Marken gehören Geely Auto, Lynk & Co, Geometry, Volvo, Polestar, London Electric Vehicle Company (LEVC), Farizon Auto, Proton und Lotus.

Update 23.03.2021: Der chinesische Autokonzern Geely hat nun offiziell den Start einer neuen Marke namens Zeekr für Elektroautos im Premium-Segment bestätigt. Wie Geely nun mitteilt, sollen die ersten E-Autos von Zeekr bereits im 3. Quartal 2021 ausgeliefert werden. In den kommenden fünf Jahren plant Zeekr jeweils ein neues Modell. Die Stromer werden im September 2020 vorgestellten Elektro-Plattform SEA (Sustainable Experience Architecture) aufbauen. Zunächst nimmt Geely mit Zeekr den chinesischen Markt ins Visier, später könnten die Stromer auch exportiert werden – da man „die wachsende weltweite Nachfrage nach Premium-Elektrofahrzeugen bedienen“ wolle.

Bei der Entwicklung arbeiten die Muttergesellschaft Zhejiang Geely Holding (ZGH) und Geely Auto zusammen, die Fertigung soll bei ZGH erfolgen – im Rahmen einer „Light-Asset-Strategie“. Sprich: Es wird keine eigenen und exklusiven Werke für die Marke Zeekr geben. Möglich ist daher die Produktion bei einem Auftragsfertiger, zum Beispiel dem kürzlich bekannt gegebenen Joint Venture von Geely und Foxconn.

Zeekr soll zudem ein neues Ökosystem schaffen, „das sich auf die vollständige Integration des Endbenutzers in ein neues Super-Ökosystem konzentriert“. Darunter sollen auch Service und Vertrieb fallen. Damit zielt Zeekr auf Tesla und will sich so auch von anderen Geely-Marken wie Polestar, Lynk&Co oder in China auch Geometry abheben.
reuters.com, zgh.com (Update)

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