Audi und Bayernwerk forschen an Netzsteuerung beim Laden

Im Rahmen des nun gestarteten Projekts MerGE (Merging Grid & E-Mobility) testet der E.ON-Netzbetreiber Bayernwerk zusammen mit Audi die ideale Abstimmung von Ladeverhalten und Netzsteuerung – mit speziell umgerüsteten Fahrzeugen.

++ Dieser Beitrag wurde aktualisiert. Sie finden die neuen Infos ganz unten. ++

Für ein Jahr wird dazu ein 20-köpfiges Team des Bayernwerks für Messzwecke ausgerüstete Audi e-tron im alltäglichen Gebrauch testen – die Fahrzeuge wurden zum Projektstart in Anwesenheit des bayerischen Staatssekretär für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, Roland Weigert, übergeben. Mit den gewonnenen Daten erwarten sich der bayerische Netzbetreiber und Ingolstädter Autobauer Know-How für die künftigen Anforderungen an Netz und Technik.

Dabei geht es den Partnern vor allem um die Nutzung von Flexibilitätspotenzialen in Niederspannungsnetzen. Durch die steigende Anzahl an privaten Ladepunkten – unter anderem wegen der KfW-Förderung – würden hier „entscheidende Zukunftsaufgaben“ entstehen.

Gelöst werden soll das durch eine „kundenfreundliche“ Lösung mit minimal netzbelastendem Laden. Konkret soll der Kunde sein Fahrzeug an das intelligente Ladesystem anschließen und den gewünschten Ladezustand und den Ladezeitraum vorgeben. Die Software steuert das Laden über den Zeitraum dann so, dass die gewünschte Energiemenge so netzschonend wie möglich geladen wird.

„Individuelle Mobilität, Stromnetz, E-Auto – alle drei Komponenten müssen auf dem Weg in eine klimaneutrale Zukunft miteinander harmonieren“, sagt Bayernwerk-Technikvorstand Egon Westphal. „Dies gelingt uns nur, wenn wir den Rahmen der Netzauslastung von übermorgen verstehen und durch intelligentes Laden eine Lastenverteilung bewirken, mit der Netzkapazitäten optimal genutzt werden können.“ Roman Straßer, Leiter Entwicklung Ladesysteme bei Audi, ergänzt: „ Damit können wir perspektivisch nicht nur helfen, das Stromnetz zu entlasten, sondern die Akzeptanz der Elektromobilität weiter steigern.“

Es ist nicht das erste gemeinsame Projekt von Bayernwerk und Audi: Im Februar hat Bayernwerk auf seinem Betriebsgelände in Regensburg einen Speichercontainer mit einer Kapazität von 480 kWh in Betrieb genommen, der aus gebrauchten Lithium-Ionen-Akkus von Audi-Testfahrzeugen besteht.

Update 19.10.2022: Bayernwerk und Audi haben die Tests abgeschlossen und erste Ergebnisse veröffentlicht. Die Details hierzu haben wir in diesem Artikel aufgearbeitet.
bayernwerk.de

0 Kommentare

zu „Audi und Bayernwerk forschen an Netzsteuerung beim Laden“

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch