Thüringen: TEAG erhält Landesmittel für Ladenetz-Ausbau

Die Thüringer Energie AG (TEAG) hat vom Land Thüringen einen Förderbescheid über knapp 320.000 Euro zum weiteren Aufbau von öffentlichen Ladepunkten erhalten. Im ersten Schritt will die TEAG in Jena, Hermsdorf, Isserstedt, Gera, Orlamünde, Bad Sulza, Eckartsberga und Kindelbrück aktiv werden.

Bis Mitte 2022 strebt die TEAG in und um diese Städte die Installation 82 neuer Ladepunkte in Wohngebieten, an Einzelhandelsmärkten und an Fernstraßen an. In einer Mitteilung des thüringischen Umweltministeriums ist die Rede von 48 Normalladepunkten, die überwiegend in Wohnquartieren entstehen sollen, sowie 34 Schnellladepunkten an Einkaufsstätten und Fernstraßen. Eigens für das Laden vor der Haustür habe der Energieversorger zudem das Pilotprojekt „Laden im Quartier“ entwickelt.

Das Gesamtvorhaben kommt auf einen Investitionsumfang von knapp zwei Millionen Euro. Dafür plant das Thüringer Umweltministerium eigenen Angaben zufolge einen Förderbedarf von rund 50 Prozent der Gesamtkosten ein.

Der jetzt ausgehändigte Förderbescheid ist der erste, nachdem das Thüringer Umweltministerium Ende 2020 die landesweite Ladeinfrastruktur-Offensive für die nächsten zehn Jahre (LISS 2030) vorgestellt hatte. Das Thüringer Ladesäuleninfrastruktur-Strategie (LISS) wurde bereits Anfang 2017 durch den Schulterschluss zwischen Thüringer Stadtwerken und der Thüringer Energie AG begründet. Das Netz, das damals 40 öffentliche Ladesäulen zählte, hat sich mittlerweile auf rund 400 öffentliche Ladesäulen mit mehr als 800 Ladepunkten verzehnfacht.

Um mit der wachsenden Zahl E-Autos Schritt zu halten, soll der Ausbau des Ladenetzes bis 2030 zügig voranschreiten. „Forscher des Bauhaus-Mobility Labs prognostizieren dann 90.000 Batterie-elektrische Fahrzeuge und 27.000 Plug-in-Hybride auf Thüringens Straßen. Die benötigen rund 1.500 Normal-Ladesäulen mit je zwei Ladepunkten oder rund 750 Schnelllader mit je vier Ladepunkten“, teilt das Umweltministerium mit.

Außerdem gibt das Ministerium bekannt, dass sich der Anteil von E-Autos am Pkw-Bestand in Thüringen 2020 mehr als verdreifacht habe: Waren am 01.01.2020 exakt 3.209 Fahrzeuge (1.763 BEV und 1.446 PHEV) angemeldet, lag ihre Zahl zum 01.01.2021 bei 10.222 (6.153 BEV und 4.069 PHEV). „Immer mehr Thüringerinnen und Thüringer setzen auf leisere und klimafreundlichere Autos. Damit das Ladenetz mit den Neuzulassungen für E-Autos mitwächst, bringen wir die Ladepunkte nun noch näher zu den Menschen, zum Beispiel vor die Haustür“, sagt Umweltministerin Anja Siegesmund. Das Laden beim Einkaufen, am Arbeitsplatz oder im eigenen Wohngebiet mache Elektromobilität noch attraktiver. Siegesmund ruft speziell Unternehmen auf, sich um die „attraktive Förderung für öffentliche Ladesäulen“ zu bewerben, die auf dem Firmenparkplatz für alle verfügbar sind.
umwelt.thueringen.de

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