E-Roller: Neuauflage des Govecs Flex für Sharing-Dienste

Govecs hat eine Neuauflage seines Elektroroller-Modells Flex speziell für den Einsatz im Sharing-Bereich präsentiert. Der Flex 2.0 fährt mit einem selbst entwickelten Antriebsstrang und wahlweise mit einer oder zwei Batterien vor. Daneben strebt Govecs in Kooperation mit Swiftmile den Aufbau von städtischen Sharing-Ladestationen an.

Die erste Generation des Flex hatte Govecs 2019 vorgestellt, seinerzeit als modularen und robusten Roller „im mittleren Preissegment für diverse Zielgruppen“. Nun erlebt das Modell eine ausführliche Überarbeitung speziell für das Sharing-Geschäft.

Der Roller wird mit bis zu zwei austauschbaren 34-Ah-Akkus à 9,4 kg vorfahren, die sich „dank eines smarten Selbstentriegelungssystems in weniger als zehn Sekunden wechseln lassen“, wie Govecs mitteilt. In Kombination mit einem 2.000 W starken Motor sollen mit einer Batterie 55 Kilometer und mit zwei Batterien 110 Kilometer Reichweite drin sein. Sind zwei Energiespeicher an Bord, kann zwischen sequenzieller oder paralleler Entladung gewählt werden. Die Ladezeit soll etwa 4,5 Stunden betragen.

Die Höchstgeschwindigkeit des Flex 2.0 gibt Govecs mit 45 km/h an, die Zuladung mit 154 Kilogramm inklusive Fahrer. Als weitere Merkmale des Modells nennt der Münchner Hersteller 16-Zoll-Räder, hydraulische Scheibenbremsen sowie optional Funktionen wie Geo-Fencing und eine Wegfahrsperre. Außerdem soll der Roller extrem Robust sein. Govecs nennt in diesem Zusammenhang unter anderem seitliche Bumper, einen außenliegenden Stahlrahmen und brechsicheres Plastik.

Zur Flottenvernetzung wartet der Flex 2.0 mit einer Telematik-Box von Teltonika sowie mit integriertem IOT und GPS auf. „Über eine API-Schnittstelle werden sämtliche Fahrzeugparameter an die eigene, in Deutschland gehostete, Govecs-Cloud gesendet. Daraus ergibt sich für Sharing-Betreiber die mögliche Nutzung des eigenen Flotten-Management-Systems, das beispielsweise die Entwicklung einer App nach den individuellen Bedürfnissen ermöglicht“, führt Govecs in einer Mitteilung aus.

Neben dem Launch des neuen Modells macht sich das Unternehmen auch Gedanken um ein effizienteres Management der Ladevorgänge von E-Roller-Sharings und strebt dabei – wie auch andere Anbieter von Mikromobilitäts-Flotten (etwa Tier Mobility) zurzeit – dezentrale Ladestationen im Sharing-Geschäftsgebiet an. Dazu haben die Münchner nun eine Kooperation mit Swiftmile angeschoben, einem in Kalifornien ansässigen Hersteller und Betreiber von Mobilitäts-Hubs. Swiftmile werde eine Ladestation entwickeln, die speziell mit Govecs-Fahrzeugen kompatibel ist, heißt es in der Mitteilung weiter.

Govecs schwebt vor, dass Kunden von Sharing-Anbietern die E-Roller nach einer Fahrt in den Hubs abstellen und zum Laden für den nächsten Nutzer anstecken. „Das bringt zum einen den Vorteil, dass Elektroroller zukünftig nach einer Fahrt ordentlich abgestellt werden und zum anderen können Sharing-Betreiber ihre Flotte noch effizienter einsetzen: Da die Roller zwischen den Fahrten selbst von den Nutzern geladen werden, sind viele Swapping-Vorgänge zukünftig nicht mehr nötig. So werden außerdem Emissionen aus diesem logistischen Betrieb reduziert“, führt Thomas Grübel, CEO und Gründer von Govecs, aus.

Das erste gemeinsame Hub der beiden Partner wird voraussichtlich im ersten Quartal 2022 den Dienst aufnehmen. Einen Standort nennt Govecs noch nicht, weist aber darauf hin, dass die Stationen stets in der Nähe von Verkehrsknotenpunkten sowie in Geschäfts- und Wohnvierteln zu finden sein sollen.

Govecs Produktportfolio umfasst zurzeit den E-Tretroller Elmoto Kick sowie die E-Roller Elmoto Loop, Govecs Flex sowie die E-Schwalbe und den für die Lieferbranche konzipierte Govecs Pro Cargo. Wichtig sind den Münchnern nach eigenen Angaben hochwertige „Made in Europe“-Produkte. Der Flex 2.0 wird beispielsweise in Spanien gefertigt, „da dort 80% der Lieferkette liegt“. Als Zielgruppe hat der Hersteller sowohl Sharing-Anbieter als auch Unternehmen und Privatkunden.

Neben der Herstellung von E-Rollern mischt Govecs zunehmend auch im Markt der E-Roller-Anbieter mit. So bietet das Unternehmen seit vergangenem Jahr unter der Marke Zoom Sharing deutschlandweit elektrische Sharing-Flotten ab 20 Fahrzeugen als Franchisekonzept an. Außerdem hat Govecs Anfang Mai 2020 in Stuttgart erstmals selbst einen Elektroroller-Sharing-Dienst mit rund 200 E-Schwalben gestartet. Die baden-württembergische Landeshauptstadt diene als Live-Showcase und zeige, wie Sharing effizient funktionieren kann, hieß es seinerzeit zum Einstieg in den Markt für Mobilitätsdienstleistungen.
vision-mobility.de, govecsgroup.com (Pressemitteilung), govecsgroup.com

2 Kommentare

zu „E-Roller: Neuauflage des Govecs Flex für Sharing-Dienste“
Georg Müller
11.05.2021 um 09:51
Ich finde es Super in der Stadt mit so einem E Roller unterwegs zu sein ! ich habe mittlerweile bereits mehrere E Roller getestet und bin wirklich begeistert, bis auf einer Kleinigkeit: Die Max. Höchstgeschwindigkeit von 45km/H.. Ich werde ständig überholt da es den meisten Auto Fahrern Ja nicht schnell genug gehen kann... dabei wurde ich mittlerweile schon mehrmals gefährlich geschnitten! warum wird die Höchstgeschwindigkeit nicht auf 50 Km/h hochgesetzt und Normal mit schwimmen zu können ??
Steffan Schmidt
12.05.2021 um 15:00
Hey Georg! mich hat diese Frage auch schon länger Beschäftigt, daraufhin bin ich beim Recherchieren auf einen Blog Eintrag gestoßen der dies ganz gut erklärt: https://elektroroller-futura.de/blog/95_45km-h.html

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