Hyundai-Konzern reduziert angeblich Zahl der Verbrenner-Baureihen

Die Hyundai Motor Group mit ihren Marken Hyundai, Kia und Genesis will laut einem Medienbericht die Anzahl der Verbrenner-Modelle in ihrer Produktpalette reduzieren, um Ressourcen für Investitionen in Elektroautos freizugeben. Rund die Hälfte der Modelle wird offenbar hinterfragt.

Das sagten zwei dem südkoreanischen Autokonzern nahestehende Personen gegenüber Reuters. Konkret soll die Anzahl der Verbrenner-Modelle halbiert werden. Die Strategie sei im März vom Top-Management genehmigt worden und soll innerhalb der nächsten sechs Monate finalisiert werden.

„Es ist ein wichtiger geschäftlicher Schritt, der in erster Linie die Freigabe von F&E-Ressourcen ermöglicht, um sich auf den Rest zu konzentrieren: Elektromotoren, Batterien, Brennstoffzellen“, sagte eine der Personen. Einige Punkte gehen aus den Insider-Informationen allerdings nicht hervor – zum Beispiel, in welchem Zeitraum die Reduzierung der Verbrenner-Palette geplant ist.

Auf Anfrage von Reuters bestätigte der Konzern die angeblichen Pläne nicht, gab aber an, dass man die Einführung umweltfreundlicher Fahrzeuge wie Brennstoffzellenautos und Batterie-elektrische Modelle beschleunige. Wie der Autobauer kürzlich bestätigte hatte, soll nach dem Ioniq 5 im kommenden Jahr die E-Limousine Ioniq 6 folgen und 2024 dann ein größeres E-SUV namens Ioniq 7. Weitere Elektroautos, die nicht auf der 800-Volt-Plattform E-GMP basieren, kommen noch hinzu. Zu weiteren Brennstoffzellen-Pkw neben dem Nexo gibt es noch keine konkreten Aussagen.

Der Konzern habe aber die Entwicklung neuer Antriebsstränge für Autos mit Verbrennungsmotoren bereits eingestellt, sagte einer der Insider. Auch das bestätigte HMG auf Reuters-Anfrage nicht direkt. Man werde versuchen, die „Effizienz seiner Fahrzeugpalette mit Verbrennungsmotoren in aufstrebenden Märkten“ zu verbessern. In „Schlüsselmärkten“ wie den USA, Europa und China werde hingegen das Angebot an Batterie-Elektrofahrzeugen schrittweise ausgebaut, um bis 2040 eine vollständige Elektrifizierung zu erreichen – was für diese Märkte folglich auch einer schrittweisen Reduzierung der Verbrenner-Modelle gleich kommt.

Bisher ist bekannt, dass die Hyundai Motor Group bis 2025 rund eine Million Elektrofahrzeuge pro Jahr verkaufen will. Jedes zehnte Elektroauto weltweit soll dann von dem südkoreanischen Konzern gebaut werden.

Mit dem angeblichen Entwicklungsstopp neuer Verbrenner-Antriebe – bestehende Motoren können demnach weiterentwickelt werden – ist die HMG nicht alleine: Volkswagen, Audi und Daimler hatten in den vergangenen Monaten ähnliche Maßnahmen angekündigt. Auch PSA hatte bereits im vergangenen Jahr kurz vor der Fusion mit FCA zu Stellantis bekräftigt, dass man nicht mehr in Verbrennungsmotoren investiere.
reuters.com

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