Russland plant umfangreiche E-Auto-Förderung bis 2030

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Bild: Seat

Die russische Regierung plant laut einem Medienbericht, bis zum Jahr 2030 insgesamt 777 Milliarden Rubel (8,6 Milliarden Euro) in die Entwicklung von Batterie- und Wasserstofffahrzeugen zu investieren. Damit soll die Zahl der elektrisch angetriebenen Fahrzeuge massiv erhöht werden.

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Ziel sei es laut einem Bericht der „Moscow Times“, dass bis zu diesem Zeitpunkt 1,5 Millionen Elektrofahrzeuge auf russischen Straßen unterwegs sind, unterstützt von 20.000 neuen Ladestationen. Die Zeitung beruft sich dabei ihrerseits auf Dokumente, die der Nachrichtenagentur „Wedomosti“ vorliegen sollen.

Noch nicht vollständig gesichert ist allerdings die genaue Höhe der Förderung. In der vergangenen Woche hatte die Nachrichtenagentur „Kommersant“ unter Berufung auf Ministeriums-Mitarbeiter von 5,5 Milliarden Dollar, also 4,5 Milliarden Euro, berichtet. Laut den Dokumenten, die „Wedomosti“ vorliegen, soll es knapp doppelt so viel sein.

Gewissheit darüber – und auch über die genaue Ausprägung des Förderprogramms – wird es also wohl erst geben, wenn die Regierung das Programm offiziell vorstellt. Wann das passieren soll, geht aus den russischen Berichten nicht hervor.

Im Jahr 2019 wurden in Russland gerade mal 353 E-Fahrzeuge verkauft, 2020 waren es 687. Im Jahr 2022 soll der Anteil von Elektrofahrzeugen am russischen Automarkt 1,7 Prozent erreichen – fast 30-mal mehr als im Jahr 2020.

Getrieben wird die Regierung in Moskau dabei offenbar von der globalen Marktentwicklung. „Führende Automobilhersteller weltweit und in Russland kündigen neue Elektrofahrzeuge an. Viele von ihnen planen, bis 2030 den Bau von Autos mit Verbrennungsmotor einzustellen“, zitiert die „Moscow Times“ Ruslan Edelgeriev, Klimaberater von Präsident Putin. „In den nächsten 20 bis 30 Jahren werden alle auf Elektrofahrzeuge umsteigen.“

Die Pläne des russischen Industrieministeriums, mit dem Zetta ein eigenes E-Auto auf den Markt zu bringen, sind hingegen im vergangenen Jahr gescheitert. Bei den E-Bussen hingegen entsteht derzeit ein Markt: In der Hauptstadt sollen bis 2030 alle Busse elektrisch sein. Zudem plant der staatliche Konzern Rosatom eine Batteriefabrik in Russland.

Update 21.06.2021: 11.000 Ladestationen für Elektroautos bis zum Jahr 2024 und deren 50.000 bis zum Jahr 2030 – so lauten die neu formulierten Ziele der Regierung Russland, wie die Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf den stellvertretenden russischen Premierminister Alexander Novak berichtet. Im obigen Bericht war noch von 20.000 Ladestationen bis 2030 die Rede.

Update 05.08.2021: Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet unter Berufung auf einen Vertreter des Wirtschaftsministeriums, dass das Förderprogramm für Elektroautos 2022 starten könnte. Die Details hierzu haben wir in diesem Artikel zusammengefasst.
themoscowtimes.com, tass.com (Update)

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