Marelli und RWTH Aachen planen E-Motoren-Projekte

Der Lehrstuhl „Production Engineering of E-Mobility Components“ (PEM) der RWTH Aachen arbeitet ab sofort mit dem Automobilzulieferer Marelli zusammen. Die Kooperation soll sich auf neue Technologien für Elektrofahrzeuge sowie die damit verbundenen Herstellungsverfahren konzentrieren.

Marelli hat in der ersten Hälfte des laufenden Jahres ein neues Werk für elektrische Fahrzeugmotoren in Köln errichtet und dabei bereits mit den Experten aus Aachen zusammengearbeitet. In ihrer neuen Rahmenvereinbarung planen Marelli und PEM nun die Zusammenarbeit in konkreten Forschungsprojekten. Sie sollen sich etwa auf die Steigerung der Dauerleistung von E-Motoren sowie die Entwicklung eines neuen Elektromotors und dessen Produktion in einer sogenannten Scale-up-Fabrik beziehen.

Da das PEM eine führende Rolle in der deutschen Forschungsproduktion von Batteriezellen in Münster innehat, streben beide Partner auch eine Kooperation beim Energie- und Batteriemanagement für Elektrofahrzeuge an. Es braucht starke Netzwerke und Pioniergeist, um große Innovationen voranzutreiben“, äußert Prof. Achim Kampker, Gründer und Leiter des PEM. „Wir haben einen exzellenten Partner gewonnen, mit dem wir den ElektroAntrieb weiter nach vorne bringen.“

Das PEM hat erst vor wenigen Wochen auch ein Projekt mit Ford und weiteren Industriepartnern angekündigt, das sich ebenfalls um Innovationen beim E-Motor dreht: Das auf drei Jahre angelegte und mit öffentlichen Mitteln in Höhe von 5,3 Millionen Euro geförderte Projekt HaPiPro2 widmet sich der flexiblen und nachhaltigen Herstellung von E-Motor-Komponenten entlang einer einzigen Produktionslinie und wird in einer Forschungsanlage auf dem Werksgelände von Ford in Köln-Niehl angesiedelt sein. Die örtliche und thematische Nähe zu Marelli ist also gegeben.

Ende November 2020 hatte Marelli bekanntlich publik gemacht, ab 2021 in Köln Elektroantriebe montieren zu wollen. In Köln-Niehl unweit der dortigen Ford-Werke ist dazu auf 18.000 Quadratmetern eine Produktionslinie für Elektroantriebe installiert worden. Der Marelli-Konzern ist erst 2019 aus dem Zusammenschluss des italienischen Zulieferers Magneti-Marelli (der zuvor zu Fiat-Chrysler gehörte) und der japanischen Firma Calsonic Kansei (mit Wurzeln bei Nissan) entstanden. Eine der Stärken des Zulieferers sind ThermomanagementLösungen.

Der Lehrstuhl PEM der RWTH Aachen wurde seinerseits 2014 von Professor Achim Kampker gegründet. Im deutschniederländischen Gewerbegebiet Avantis und am Elektromobilitätslabor „eLab“ auf dem RWTH Aachen Campus sind derzeit auf etwa 700 Quadratmetern Büround 2.000 Quadratmetern Produktionsfläche 60 Forschende, 27 nichtwissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie 80 studentische Hilfskräfte beschäftigt. Mit den nun angestoßenen Projekten will Kampker neben der Batteriezellforschung auch die Komponente E-Motor in den Fokus der öffentlichen Diskussion rücken. „Wir können jetzt deutliche Schwerpunkte setzen und gleichzeitig eine ‚Innovation Chain‘ für kontinuierliche Neuerungen von Produkten und Prozessen der E-Mobilität auf den Weg bringen“, so der Professor in einer Mitteilung im Mai. Das PEM geht davon aus, dass in Deutschland bis zu 5.900 Arbeitsplätze rund um die Produktion von Elektromotoren entstehen können.
Quelle: Info per E-Mail

1 Kommentar

zu „Marelli und RWTH Aachen planen E-Motoren-Projekte“
Alex S.
16.06.2021 um 15:23
Man kann es nur begrüßen, dass hier weiter an einer Technik geforscht und gearbeitet wird, mit der Ferdinand Porsche 1897 (Konstruktion des elektrischen Radnabenmotors), begonnen hat. Erst der Klimawandel hat gezeigt dass Verbrenner Flora und Fauna zerstört. Und auch wenn Marelli inzwischen einer börsennotierten Beteiligungsgesellschaft (New York) gehört, ist es trotzdem ein Fortschritt.

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