Volkswagen läutet E-Lkw-Serienfertigung in Brasilien ein

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Volkswagen Caminhões e Ônibus (VWCO) hat am Montag mit der Serienproduktion seines ersten rein elektrischen Lkws in Brasilien begonnen. Die südamerikanische Marke fertigt den Verteiler-Lkw e-Delivery in der brasilianischen Stadt Resende und plant zunächst 1.000 bis 3.000 Einheiten pro Jahr.

Nach einer umfassenden Testphase hat VWCO in seinem Werk in Resende im brasilianischen Bundesstaat Rio de Janeiro nun mit der Serienfertigung des e-Delivery begonnen. Der Lkw ist für den städtischen Verteilverkehr bestimmt und soll im Juli auf den Markt kommen. Als Kunde ist bisher die Brauerei Ambev bekannt. Weitere Kunden will Volkswagen Caminhões e Ônibus zur Markteinführung bekanntgeben.

Über den brasilianischen Importeur Moura erhält der e-Delivery Batterien von CATL. Einem früheren Bericht zufolge kommt bei den Batterien die sogenannte „Cell-to-Pack“-Technologie zum Einsatz: Die Zellen werden direkt in den Batteriepack integriert. Bislang werden die Zellen zunächst in Modulen verbaut (zum Beispiel 12 Zellen in einem Modul), die Module wiederum werden zu den vollständigen Batteriepacks kombiniert. Den Zwischenschritt der Module soll mit der neuen Technologie entfallen – und damit einige Bauteile.

Um die Zulieferwege kurz zu halten, hat Batterie-Partner Moura am Werk in Resende eine Präsenz installiert. VWCO verfährt nach diesem Modell namens Consórcio Modular schon länger: Neun Zulieferer teilen sich mit VWCO die Verantwortung für die Montage von Fahrzeuge innerhalb des Werks, darunter Maxion (Chassis und Räder), Meritor (Metallaufhängungen und Achsen), Powertrain (Motoren) oder Kroschu (Innenausbau). Durch den Eintritt von Moura in dieses System soll das Prinzip unter dem Schlagwort e-Consórcio auf die E-Lkw der Marke ausgedehnt werden. In Zusammenarbeit mit CATL werde Moura für verschiedene Prozesse im Zusammenhang mit der Elektromobilität zuständig sein, etwa für die Montage, Parametrisierung und Prüfung der elektrischen Systeme des e-Delivery, heißt es in einer begleitenden Pressemitteilung.

„Vor 25 Jahren haben wir den Produktionsprozess des Consórcio Modular entwickelt und jetzt krönen wir diesen Weg mit einer weiteren Pionierleistung: der Herstellung von Elektrofahrzeugen, an der Seite wichtiger Partner wie Moura. Gemeinsam werden wir die Entwicklung der Elektromobilität in Brasilien vorantreiben“, unterstreicht Roberto Cortes, Präsident und CEO von Volkswagen Caminhões e Ônibus.

Ursprünglich sollte der e-Delivery als 11- und 14-Tonner bereits 2020 weltweit auf den Markt kommen. Der Launch hat sich also etwas verzögert. Vorgestellt worden war der Verteil-Lkw bereits 2018. Der e-Delivery soll es dank eines intern entwickelten Antriebsstrangs in Kombination mit den CATL-Batterien auf mehr als 200 km Reichweite kommen, wobei die Motorleistung 260 kW bei einem maximalen Drehmoment von 2.150 Nm beträgt. Außerdem stellen die Brasilianer Schnellladefähigkeit in Aussicht: Konkret ist die Rede von 15 Minuten Ladedauer um 30 Prozent der Batteriekapazität wieder zu gewinnen und drei Stunden für 100 Prozent. Als Besonderheit hebt die Marke ferner hervor, dass der Truck modular aufgebaut sei: Das Frontmodul beinhaltet u.a. die Fahrerkabine, das Mittelstück die Batterien und der hintere Fahrzeugteil den Antriebsstrang. So sei gewährleistet, dass die verschiedenen Komponenten flexibel kombiniert werden können.

Als erster Interessent für den Elektro-Lkw steht die brasilianische Brauerei Ambev in den Startlöchern. Sie will bis 2023 insgesamt 1.600 Elektro-Lkw von Volkswagen Caminhões e Ônibus in ihre Flotte aufnehmen. Die ersten 100 e-Delivery sollen noch in diesem Jahr an Ambev übergeben werden.
labsnews.com, vwtbpress.com

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