Renault und Plug Power nennen Details zu H2-Plänen

Renault und der Brennstoffzellen-Spezialist Plug Power haben das angekündigte Joint Venture namens Hyvia gegründet und Details zu ihren H2-Plänen für die leichten Nutzfahrzeuge genannt. Das Hyvia-Ökosystem soll die Produktion, Speicherung und Verteilung von grünem Wasserstoff umfassen.

Das gemeinsame Vorhaben hatten Renault und Plug Power im Januar 2021 angekündigt. Damals hieß es noch, das 50:50-Joint-Venture solle bis Ende des ersten Halbjahres gegründet werden – nun ist es eine Woche später geworden.

Die minimale Verzögerung soll aber keine Auswirkungen auf die weiteren Zeitpläne haben. Bis Ende 2021 will Hyvia („Hy“ für Wasserstoff, „Via“ für Straße) bereits drei Light Commercial Vehicles (LCV) anbieten. Zum einen den Master Van H2-Tech, einen großen Transporter auf Basis des Renault Master mit 12 Kubikmetern Ladevolumen und einer Reichweite von bis zu 500 Kilometern. Neben dem für den Güter- und Pakettransport gedachten Kastenwagen soll es den Master Chassis Cab H2-Tech geben, laut Renault für den Transport größerer Güter mit bis zu 19 Kubikmetern Ladevolumen gedacht – die Reichweite liegt hier bei rund 250 Kilometern. Als drittes Modell peilt Hyvia den Master Citiybus H2-Tech an. Dieser soll bis zu 15 Fahrgäste transportieren können, die Reichweite liegt bei 300 Kilometern.

Hyvia bezeichnet den Antrieb in der Mitteilung als „Dual-Power-Architektur“. Alle Fahrzeuge verfügen über eine 33 kWh große Batterie, die für rund 100 Kilometer Reichweite sorgen soll. Die 30 kW starke Brennstoffzelle bezieht ihren Wasserstoff aus Tanks, die je nach Modell zwischen drei und sieben Kilogramm Wasserstoff speichern können. Zu den rund 100 Batterie-elektrischen Kilometern sollen so je nach Ausführung zwischen 150 und 400 Kilometer mit Wasserstoff hinzukommen. Die Tanks sind entweder im Unterboden (Chassis Cab) oder im Dach (Van und Citybus) untergebracht.

Die Montage der Brennstoffzellen soll im Renault-Werk Flins Ende 2021 beginnen. Wie Renault mitteilt, sollen die Produkte europaweit vertrieben werden. Neben den Fahrzeugen will Hyvia auch „verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten und Wartungsleistungen“ anbieten. Zu den Preisen gibt es noch keine Auskunft.

„Um den Herausforderungen der Wasserstoffmobilität zu begegnen, müssen wir Brennstoffzellenfahrzeuge und das gesamte Ökosystem anbieten“, sagt Hyvia-Präsident David Holderbach. „Hyvia bietet schlüsselfertige Mobilitätslösungen, die die Produktion, Speicherung und Verteilung von grünem Wasserstoff und einer breiten Palette von H2-LCV nutzen. Diese Lösungen werden die neuen Anforderungen von Unternehmen, Großkunden, Flotten und lokalen Gemeinschaften erfüllen und die Energiewende insgesamt vorantreiben.“

H2-Tankstellen zur Miete

Zu dem Wasserstoff-Ökosystem gehört auch die Produktion und Verteilung von grünem Wasserstoff. Hier baut Hyvia nach eigenen Angaben auf der Expertise von Plug Power auf, das bereits über ein Netzwerk von 100 H2-Tankstellen verfügt, die täglich über 40 Tonnen Wasserstoff abgeben.

Konkret will Hyvia Elektrolyselösungen, mobile Speicherstationen und ab Ende 2021 Wasserstofftankstellen anbieten. Die ebenfalls in Flins montierten Tankstellen sollen entweder gekauft oder auch gemietet werden können.

Hyvia ist in Frankreich an vier Standorten aktiv: In Villiers Saint-Frédéric ist der Hauptsitz sowie die Forschung und Entwicklung angesiedelt. In Batilly wird der Master für Hyvia hergestellt. Die Renault-Tochter RVI arbeitet an der Elektrifizierung des Master. Über Flins wird nicht nur die Produktion der Brennstoffzellen und Tankstellen abgewickelt, sondern auch die Logistik.
renaultgroup.com, hyvia.eu

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