Südkorea fördert Batterietechnologie / Politik strebt Marktführerschaft an

Die südkoreanische Regierung will die heimischen Batteriehersteller mit Milliardeninvestitionen unterstützen. Davon sollen nicht nur die bekannten Branchengrößenwie LG Energy Solution, Samsung SDI oder SK Innovation profitieren, sondern auch kleinere Unternehmen. Beschlossen wurden auch konkrete Ziele für einzelne Batterie-Technologien.

Bis 2030 wollen Hersteller wie LG Energy Solution, Samsung SDI und SK Innovation rund 40 Billionen Won (30 Milliarden Euro) investieren – in Forschung und Entwicklung, aber auch die Produktion. Dabei sollen die Regierung über Steueranreize und andere Unterstützungen helfen, wie aus der nun veröffentlichten „K-Batterie-Strategie“ als öffentliche-private Partnerschaft hervorgeht.

„Die K-Batterie-Industrie ist eine wesentliche Branche, die die Tür in die Zukunft öffnet“, sagte Südkoreas Präsident Moon Jae-in bei einer Veranstaltung im Batteriewerk von LG Energy Solution in Ochang. „Es ist eine Branche, in der wir die globale Initiative ergriffen haben, und es ist ein Bereich, in dem wir eine umfassendere Initiative sicherstellen müssen.“ An der Veranstaltung nahmen auch Vertreter der Konkurrenten SKI und Samsung SDI teil.

Die südkoreanischen Batteriehersteller gehören zu den Branchenführern, Unternehmen wie CATL aus China hatten aber zuletzt die Vormachtstellung gebrochen. „Der globale Wettbewerb beginnt gerade erst, da die USA, Europa und China Schritte unternehmen, um eigene Fertigungsinfrastrukturen, Batterietechnologien und Lieferketten aufzubauen“, zitiert der „Korea Herald“ einen Beamten des Industrieministeriums. „Die nächsten fünf Jahre werden die Stellung jedes Landes auf dem globalen Batteriemarkt entscheiden.“ Er sprach weiter martialisch von einem „totalen Krieg“, auf den man sich mit der Strategie vorbereite.

Mit den genannten Milliarden-Investitionen sollen die drei Hauptziele des Plans erreicht werden:  die Sicherung konkurrenzloser Batterietechnologien, den Aufbau eines robusten Ökosystems und die Schaffung neuer Märkte. Wie bei der Veranstaltung angekündigt wurde, sollen gemäß der „K-Batterie-Strategie“ Lithium-Schwefel-Batterien bis 2025, Festkörperbatterien bis 2027 und Lithium-Metall-Batterien bis 2028 vermarktet werden. Bis 2026 soll ein „Battery Park“ errichtet werden, im dem Forscher Batterien der nächsten Generation entwickeln und testen können.

Eine ähnliche Strategie hatte Südkorea im April für die Halbleiter-Industrie verkündet. Auch dieser Branche spricht die Regierung eine Schlüsselrolle für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes zu – selbiges gilt auch for Impfstoffe. Dass Südkorea die Batterie-Industrie im Zusammenhang mit der Elektromobilität fördern will, hatte sich bereits im Februar abgezeichnet. Damals wurde ein „Schulterschluss mit der Autoindustrie“ geschlossen, als dessen Ziel die Preise für E-Autos bis 2025 um umgerechnet mindestens 7.500 Euro sinken sollen. Teil dieser Bemühungen sind günstigere Batterien.
heise.de, koreaherald.com

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