Spanien kündigt Milliarden-Förderung für EV-Industrie an

Spanien will bis zum Jahr 2023 insgesamt 4,3 Milliarden Euro investieren, um die Produktion von Elektrofahrzeugen und Batterien im Land anzukurbeln. Das Programm soll hauptsächlich aus dem Wiederaufbaufonds der EU finanziert werden.

Das teilte die Regierung in Madrid mit. Weitere 19,7 Milliarden Euro an Investitionen sollen bis 2023 von der Privatwirtschaft getätigt werden, die von der staatlichen Förderung angestoßen werden sollen. Spaniens Regierung rechnet damit, dass mit dem neuen Programm bis zu 140.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Im Jahr 2030 soll die Autoindustrie 15 Prozent der spanischen Wirtschaftsleistung ausmachen.

„Es ist wichtig, dass Spanien reagiert und diesen Wandel im europäischen Automobilsektor vorwegnimmt“, sagte Spaniens Ministerpräsident Pedro Sanchez. Spanien ist nach Deutschland das zweitgrößte Auto-Land Europas – nicht nur mit Seat und Cupra, sondern etwa auch Werken von Stellantis, Renault, Ford und Daimler.

Mit dem Vorhaben will die Regierung nicht nur die Industrie, sondern auch den Absatz von Elektroautos ankurbeln. Ziel ist es, dass die Zahl der neu zugelassenen Elektrofahrzeuge im Jahr 2023 die Marke von 250.000 erreichen wird – gegenüber 18.000 im Jahr 2020.

Im April hatte Spaniens Regierung bereits ihr neues eMobility-Subventionsprogramm Moves III für Kaufprämien und Ladeinfrastruktur in Kraft gesetzt, das zunächst mit einem Budget von 400 Millionen Euro ausgestattet wird.

Was die Produktion von Elektroautos betrifft, hatte Seat im März angekündigt, ab 2025 in Spanien 500.000 urbane Stromer für mehrere Volkswagen-Konzernmarken bauen zu wollen. Zudem will der spanische Staat wie berichtet im Rahmen eines öffentlich-privaten Konsortiums mit Seat und dem Energieunternehmen Iberdrola eine Batteriezellenfabrik für Elektroautos bauen. Das könnte eine der sechs europäischen Gigafactories werden, mit denen der VW-Konzern seinen Batterie-Bedarf bis 2030 decken will. Möglicherweise entsteht diese Fertigung in der Nissan-Fabrik in Barcelona – es gibt aber auch andere Interessenten.
reuters.com, lamoncloa.gob.es (auf Spanisch)

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