Wird Nissans Barcelona-Werk eine Batteriefabrik?

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Das Autowerk von Nissan in Barcelona, dessen Schließung der Autobauer im vergangenen Jahr angekündigt hatte, könnte laut einem Medienbericht in eine Batterieproduktionsstätte für Elektroautos umgewandelt werden, um Tausende von Arbeitsplätzen zu erhalten. Es soll bereits prominente Interessenten geben.

Das berichtet Reuters unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Quelle. Die katalanische Regionalregierung unterstütze ein Projekt zum Bau einer Batterieproduktions- und Recyclinganlage in der Region. Das Projekt namens Battery Hub könnte eine Finanzierung in Höhe von 6,8 Milliarden Euro aus Spaniens 140 Milliarden Euro schweren Anteil an der Covid-19-Pandemiehilfe der EU erhalten. Die Regierung hat aber noch nicht über die Verwendung der Mittel entschieden.

Der Quelle zufolge haben bereits „viele Unternehmen“ Interesse bekundet, darunter auch LG Energy Solutions. Die kürzlich abgespaltene Batteriesparte von LG Chem könnte von dort Batterien für die Volkswagen-Marke Seat bereitstellen, die ab 2025 in ihrem Stammwerk Martorell in der Nähe von Barcelona Elektroautos produzieren will. Aber auch Schneider Electric wurde laut einer Quelle ein Interesse nachgesagt. Weder Schneider Electric noch LGES wollten die Informationen gegenüber Reuters kommentieren.

Nissan hatte im Zuge der gesamten Restrukturierung der Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz im Mai 2020 angekündigt, in Europa nur noch das Werk im britischen Sunderland betreiben zu wollen. Die Fabrik in Barcelona (u.a. e-NV200) sollte geschlossen werden, laut aktuellem Stand im Dezember 2021. Ursprünglich sollte bereits Ende 2020 der letzte Nissan in Barcelona gebaut werden, später wurde das um ein Jahr verschoben – um den Behörden mehr Zeit zu geben, einen Interessenten für die Anlagen zu finden.

Bei der Entscheidung für einen der derzeitigen Interessenten soll laut dem Bericht auch berücksichtigt werden, wie viele Arbeitsplätze erhalten bleiben könnten. Verschiedenen Medienberichten zufolge beschäftigte Nissan zuletzt zwischen 2.800 und 3.000 Mitarbeiter in Barcelona.

Eine Batteriefabrik ist offenbar nicht die einzige Option. „Das ist eine der Optionen, die auf den Tisch gelegt wurden, aber nicht die einzige“, sagte Pere Aragones, Kataloniens amtierender Regierungschef, zu der Nachrichtenagentur. Denkbar sei auch eine Elektrofahrzeug-Produktion oder „ein anderes Projekt in Zusammenhang mit Elektromobilität“, so Reuters. Namen von Interessenten bei einer E-Auto-Produktion werden in dem Bericht aber nicht genannt.

Eine Taskforce, die aus Vertretern der Regierung, der Gewerkschaften und von Nissan gebildet wurde, will noch bis zum 31. März Vorschläge für die Nutzung der Einrichtungen annehmen.
reuters.com

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