Komatsu schmiedet Entwicklungs-Allianz für E-Bergbaumaschinen

Der japanische Baumaschinenhersteller Komatsu und mehrere seiner Kunden aus der Bergbaubranche haben die Komatsu Greenhouse Gas Alliance gegründet – ein Bündnis, das durch die gemeinsame Entwicklungsarbeit die Elektrifizierung in diesem Sektor vorantreiben will.

Zu den Gründungsmitgliedern der Allianz gehören Rio Tinto, BHP, Codelco und Boliden. Dieses Quartett wird laut einer begleitenden Mitteilung mit Komatsu zusammenarbeiten, um die Produktplanung, Entwicklung, Erprobung und Einführung der nächsten Generation emissionsfreier Bergbau-Spezialfahrzeuge voranzutreiben.

Erstes konkretes Ziel des Bündnisses ist die Weiterentwicklung eines bestehenden Konzepts von Komatsu. Dabei handelt es sich um die Studie eines Transportfahrzeugs, das künftig mit einer Vielzahl von Energiequellen betrieben werden können soll, darunter einem diesel-elektrischen Hybridantrieb, Oberleitung, Batterieantrieb und Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antrieb. In seiner von Komatsu entworfenen Form soll das Konzept sein offizielles Debüt auf der MINExpo 2021 am 13. September in Las Vegas geben.

„Die Gründung der Allianz bringt führende Bergbauunternehmen zusammen, die bereit sind, Zeit, Ressourcen und und Informationen zu teilen, um Lösungen für emissionsfreie Ausrüstungen zu entwickeln“, heißt es in der Mitteilung zur neu gegründeten Komatsu Greenhouse Gas Alliance. Der Spezialfahrzeug-Hersteller strebt an, die Allianz noch um neue Mitglieder zu erweitern, „um die branchenweite Zusammenarbeit bei Lösungen zur Dekarbonisierung zu verbessern“.

Gründungsmitglied Rio Tinto hatte Anfang der Woche bereits angekündigt, bei seiner geplanten Lithium-Mine in Serbien elektrisch angetriebene Muldenkipper einsetzen zu wollen. Die Finanzierung für das Projekt Jadar hat Rio Tinto bereits abgesichert, von den Behörden genehmigt ist die Mine aber noch nicht.

Erst kürzlich hat Komatsu unabhängig davon eine Partnerschaft mit Honda publik gemacht. Das Duo strebt die gemeinsame Entwicklung von elektrifizierten Mikrobaggern mit austauschbaren Batterien an. Daneben soll auch ein Batterie-Sharing-System für die Baubranche entwickelt werden.

Honda hatte seine Wechselbatterien (Honda Mobile Power Pack) eigentlich für den Einsatz in zwei- oder dreirädrigen Rollern entwickelt. Seit der Vorstellung der Wechselakkus im Jahr 2018 wurden auch mehrere dieser Fahrzeuge auf den Markt gebracht. Auch der Einsatz in „kleineren Fahrzeugen“ wurde von Anfang an als Möglichkeit genannt – dabei ging es zunächst aber um Quads, nicht um Bagger.
mining.komatsu

1 Kommentar

zu „Komatsu schmiedet Entwicklungs-Allianz für E-Bergbaumaschinen“
Roger Hobbs
06.08.2021 um 08:23
Ziemlich clever die Idee aus den 80ern mit Pantographen zur Bestromung wieder aufleben zu lassen. Gerade in diesen Gewichtsklassen würde viel zu große Batteriekapazitäten von Nöten. So reichen kurze Oberleitungsstrecken auf Bergaufpassagen und kleinere Batterien zur Überbrückung nicht elektrisierter Bereiche wie beim Be- und Endladen.

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