Sakuu: Pilotlinie zur Herstellung von Feststoffbatterien

Die Sakuu Corporation hat mit der Errichtung einer Pilotlinie zur Herstellung von Festkörperbatterien mit einer Jahreskapazität von 2,5 MWh begonnen. Im Mai hatte das Unternehmen einen 3D-Industriedrucker angekündigt, der eine schnelle Massenfertigung von Feststoff-Traktionsbatterien ermöglichen soll.

Die Fertigstellung der Anlage strebt Sakuu (ehemals KeraCel Inc.) bis Ende 2021 an. Den Werksstandort nennt das Unternehmen in seiner Mitteilung nicht. Da es sich bei Sakuu um eine kalifornische Firma handelt, dürfte die Anlage aber mit hoher Wahrscheinlichkeit in den USA entstehen. Das Werk soll sowohl als Pilot-Produktionsstandort als auch als Kunden-Lernzentrum dienen. Realisiert wird es zusammen mit den Fabrikdesign- und Prozessspezialisten Relevant Industrial und Honeywell Process Solutions.

Die Sakuu Corporation setzt bei der Produktion von Feststoffbatteriezellen auf einen mit Unterstützung des japanischen Automobilzulieferers Musashi Seimitsu entwickelten 3D-Drucker. Die auf diese Art hergestellten Zellen sollen einer früheren Mitteilung zufolge bei gleichem Energiegehalt nur halb so groß und ein Drittel leichter als herkömmliche Lithium-Ionen-Akkus sein. Zudem soll 30 bis 50 Prozent weniger Material eingesetzt werden, um die gleiche Energieleistung zu erzielen.

Die nun angekündigte Pilotlinie soll laut Sakuu die Machbarkeit des Batterieherstellungsprozesses demonstrieren und das Unternehmen in die Lage versetzen, Musterprodukte an seine strategischen Partner zu liefern. In einer zweiten Phase soll ab 2022 die Massenproduktion von Festkörperbatterien folgen.

„Dies ist ein wichtiger Meilenstein für Sakuu. Die Entwicklung unserer Solid-State-Batterie-Technologie ist so weit fortgeschritten, dass wir uns entschlossen haben, den Bau und Betrieb einer Pilotanlage zu forcieren“, sagt Robert Bagheri, CEO und Gründer.

Das von Sakuu entwickelte 3D-Druckverfahren soll Angaben aus diesem Mai zufolge zwar grundsätzlich auch für andere Industriezweige geeignet sein, den größten Hebel sieht das Unternehmen aber in der Batterie-Fertigung. Nach eigenen Angaben werden dabei verschiedene additive Fertigungsverfahren kombiniert. So sollen auf das Pulverbett in einer einzigen Schicht „völlig unterschiedliche Werkstoffe“ aufgesprüht werden können. Bei dem Verfahren kommen neben Keramiken und Metallen auch ein von Sakuu entwickeltes Trägermaterial namens PoraLyte zum Einsatz. Dieses Trägermaterial soll den „einfachen und schnellen“ 3D-Druck von Bauteilen mit Hohlräumen ohne spröde Keramik-Schichten ermöglichen.

Sakuu zielt mit seinem Angebot zunächst auf zwei-, drei- und kleinere vierrädrige Elektrofahrzeuge ab – da hier ein kleiner Formfaktor und geringes Gewicht gefragt seien. Die Produktion könne „bei Bedarf problemlos“ auf andere Batterietypen und -größen umgestellt werden, so das Unternehmen.
incus-media.com

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