Joint Venture von Renault und Brilliance vor dem Aus?

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Das Ende 2017 gegründete chinesische Joint Venture von Renault und Brilliance für vor allem elektrische Transporter steht möglicherweise vor dem Aus. Laut einem Agenturbericht befinden sich beide Partner derzeit in fortgeschrittenen Gesprächen zur Beendigung des Gemeinschaftsunternehmens.

Das schreibt die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf einer mit den Vorgängen vertrauten Quelle. Renault stelle derzeit seine angeschlagenen chinesischen Geschäfte auf den Prüfstand. Der französischen Zeitung „Les Echos“ gegenüber gab eine weitere Quelle an, dass das mögliche Ende in diesem Monat bei einer Vorstandssitzung des Joint Ventures erörtert werden soll.

Bei Renault sollen Zweifel an der Kooperation aufgekommen sein, nachdem Brilliance offenbar angekündigt hatte, keine weiteren Investitionen in das Gemeinschaftsunternehmen zu tätigen. Die Brilliance-Mutter Huachen Group hat Schulden in Milliardenhöhe. Inzwischen ermitteln auch die chinesischen Behörden, ob Huachen gegen Gesetze zur Offenlegung der Schulden verstoßen hat.

Das Joint Venture zwischen dem französischen Autobauer und dem staatlich unterstützten Unternehmen Brilliance geht auf das Jahr 2017 zurück, als Renault noch von seinem langjährigen CEO Carlos Ghosn geführt wurde. Im Juli 2017 hatte Renault zunächst 49 Prozent der Anteile an der defizitären Transporter-Sparte von Brilliance übernommen, im Dezember 2017 wurde besagtes Joint Venture Renault-Brilliance-Jinbei Automotive gegründet – um bis zu 150.000 zunehmend elektrische Kompaktlieferwagen zu bauen.

Renault gab gegenüber Reuters an, Marktspekulationen nicht zu kommentieren – ergänzte aber umgehend, dass das Joint Venture mit Brilliance trotz eines im Juni 2020 festgelegten Transformationsplans „immer noch von Herausforderungen heimgesucht“ werde. Brilliance wollte die Informationen nicht kommentieren.

2020 hatte sich Renault bereits unter dem neuen CEO Luca de Meo aus dem Joint Venture mit Dongfeng für Pkw mit Verbrennungsmotoren zurückgezogen. Damals kündigten die Franzosen an, sich in China auf Elektroautos und leichte Nutzfahrzeuge zu konzentrieren – die anderen Segmente soll Allianz-Partner Nissan abdecken. In diesem August gab Renault jedoch eine neue Kooperation mit Geely bekannt, um bei der Einführung von Hybridfahrzeugen in China und Südkorea zusammenzuarbeiten.
reuters.com

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