Nio zeigt ET7 in Deutschland

Nio hat seine Anfang dieses Jahres in China vorgestellte elektrische Limousine ET7 zum ersten Mal in Deutschland – und auch Europa – präsentiert. Nio bestätigt außerdem, dass der ET7 das erste Modell sein wird, das 2022 in Deutschland auf den Markt kommen wird.

Wir erinnern uns: Im Mai hatte Nio den Markteintritt in Norwegen als erstes europäisches Land angekündigt. Ab diesem Monat werden dort die ersten Exemplare des E-SUV ES8 ausgeliefert. Bereits damals hieß es, dass Deutschland ein potenzieller weiterer Markt für die Expansion von Nio in Europa sei.

Rund um die IAA Mobility in München bestätigte Nio nun, dass die ersten Fahrzeuge in Deutschland im vierten Quartal 2022 ausgeliefert werden sollen – anders als in Norwegen aber nicht der ES8, sondern die E-Limousine ET7.

„Der Markteintritt in Deutschland ist unser Ziel. Das Interesse ist sehr groß und es gibt viele Anfragen von potenziellen Usern“, sagt William Li, Gründer und CEO von Nio. „Unser Ziel ist es, den Nio ET7 bis Ende 2022 in Deutschland zu haben.“

Bei dem ET7 handelt es sich um eine 5,10 Meter lange Premium-Limousine mit bis zu 480 kW Leistung und – gemessen im veralteten NEFZ – bis zu 1.000 Kilometern Reichweite, wenn die größte Batterie mit 150 kWh verbaut ist. Neben dem E-Antrieb ist bei der chinesischen Limousine auch die Vernetzung und Software sehr wichtig.

Wie Nio im Zuge der Europapremiere ankündigt, soll im Innenraum des ET7 erstmals ein erneuerbares Rattan namens „Karuun“ in einem Auto eingesetzt werden. „Interessant anzuschauen und zu berühren, und schön in der Form, ist dieses nachhaltige, plastikfreie Material ideal geeignet, um ein hochwertiges Raumerlebnis zu schaffen“, sagt Kris Tomasson, Vice President of Design, über das Material.

Während Nio noch keine weiteren Details zu dem geplanten Vertrieb in Deutschland nennt – etwa zum Händler- und Servicenetz oder weiteren Standorten für die „Nio Houses“ – und auch noch keine Angaben zu einem möglichen Netz von eigenen Lade- und Batterietauschstationen wie in Norwegen und China gemacht hat, ist eine umfassendere Expansion in Europa beschlossene Sache.

Für diese Aufgabe hat Nio einen eigenen CEO für Europa ernannt. Alex Schwarz ist neu in der eMobility-Branche, er hat zuvor für Unternehmen wie Airbnb, PayPal und Ebay gearbeitet – kennt sich also in der digitalen Welt aus. „Wir müssen uns in Zukunft stark auf Software, mobiles Internet und Cloud-Technologien konzentrieren“, sagt Li zu der Personalie. „Alex’ Erfahrung wird für uns deshalb sehr wichtig sein.“

Sollte es in Europa eine „große Nachfrage“ nach dem ET7 geben, schließt Nio auch eine lokale Fertigung nicht aus – wohl aber nicht als Nio-exklusives Werk. Man sei bereit, „die Möglichkeit einer Zusammenarbeit mit weiteren Partnern zu prüfen und eine gemeinsame Fertigung in der Region zu diskutieren“, heißt es in der Mitteilung.
nio.com

11 Kommentare

zu „Nio zeigt ET7 in Deutschland“
David
10.09.2021 um 09:42
Gut, hier soll es 150 kWh Akku richten. Aber der Preis des Autos wird nicht gering sein, so dass es auf deutsche Premiumangebote trifft. Das wird also nicht klappen. Lexus hatte damals auch eine ausgezeichnete Technik und wollte die Luxusklasse erstürmen, ist damit aber auf dem deutschen Markt schlicht gescheitert.
BEV
10.09.2021 um 11:11
Mit Premium-preisen wird sich das Auto schwer tun, das ist richtig, zumal die teuren Fahrzeuge in Deutschland häufig auch als Dienstwagen und im Leasing Absatz finden. Allerdings darf man nicht vergessen, dass der deutsche Markt nicht mehr so wichtig ist, insb. die deutschen Premium-Hersteller setzen in China die meisten Fahrzeuge ab, verliert man hier, wirds richtig schwierig. Noch läuft es, aber wie lange noch? Wenn NIO ein Fahrzeug im niedrigeren Preissegment bringt oder anderweitig punkten kann, dann wird es auch in Deutschland Kunden geben. Bei den Elektronikprodukten ist China schon längst in jedem Haushalt, warum nicht auch in der Garage.
sig
13.09.2021 um 09:31
Chinesische Marken werden auch in China chic. neben Elektronik auch Mode, Sport,... und Patriotismus wird auch nicht weniger..
BEV
10.09.2021 um 09:49
Sieht gut aus, sehr vielversprechend. Mal sehen wie es vom Markt angenommen wird, bisher dürfte NIO in Deutschland noch recht unbekannt sein.
Rupert
18.09.2021 um 14:18
…das wird sich rasch ändern
John
13.09.2021 um 10:30
Toyota und Co hat man vor 30 Jahren in Deutschland auch nicht gekannt. Nio und Co findet sicher ihren Markt in der EU. Bzgl. Datenschutz sehe ich die EU aber wirklich in der Pflicht.
Frank
10.09.2021 um 16:27
Schade, der ES8 wäre auch eas für die Familie gewesen.
Sebastian
10.09.2021 um 16:32
Gemessen an dem was Nio zum ET7 auf der homepage ankündigt, ist das ein eines und wertiges Fahrzeug - absolut auf der Höhe der Zeit. Mit den Akkus von 70 / 100 und 150 kWh ganz vorn dabei. Vom Gefühl her würde ich behaupten das sich der Wagen beim cruisen locker mit 18 kWh begnügt (eher sogar weniger). Kann sich jeder selbst ausrechnen was das für Reichweiten sind. Mehr als 20 kWh sind sicher nur im extrem Fall möglich. Drücke Nio in Deutschland die Daumen. /wartend auf den 150er Akku ;-)
T. Pietsch
12.09.2021 um 14:49
Wow 150 kWh ? Wie lange der wohl an einer Schuko Steckdose braucht... Nur so aus Spaß mal. Sieht gut aus das Ding.
sig
13.09.2021 um 09:36
wenn überall SchuKo wäre, bräuchte jeder PKW nur 50kWh... (und ein bisschen Schnellladen auf der Langstrecke.)
Rudi
13.09.2021 um 19:11
Ich habe mich für den Porsche Taycan Cross interessiert, bis ein Test veröffentlicht wurde, der eine durchschnittliche Reichweite von 330 km ergab....ernüchternd! Ob die deutschen Premiumhersteller immer noch an vernünftigen Autos vorbei entwickeln? Mit dem Taycan will man doch nicht das Frühstückskipferl umstellen Eck holen... Die Reichweite und die Feststoffbattetie im NIO ET7 sind jedenfalls eine Ansage... wenn dann noch die Qualität passt...

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