Renault-Werk Douai: Umbau für den elektrischen Mégane

Im Renault-Werk Douai laufen die Vorbereitungen für die Serienproduktion des Mégane E-Tech Electric, der im ersten Halbjahr 2022 herauskommen soll. Die Renault Group gibt an, mehr als 550 Millionen Euro in die dortigen Fertigungsanlagen und die verbesserte Ergonomie am Arbeitsplatz zu investieren.

Die Umstellung der Produktion von Verbrennungsmotoren auf Elektroantrieb erfordert in Douai einen „tiefgreifenden Umbau der Produktionslinien“, teilt der französische Autobauer mit. Erster Schritt dieser Transformation war nun der Umbau einer Montagelinie, auf der jetzt zahlreiche Modelle aus verschiedenen Fahrzeugklassen produziert werden können, darunter auch der Mégane E-Tech Electric, der im Zuge der IAA Anfang des Monats enthüllt wurde und der ausschließlich im Werk Douai hergestellt wird. Auch der für 2024 geplante Renault 5 Electric ist bereits für das nordfranzösische Werk bestätigt.

Als Charakteristika der modernisierten Fertigung in Douai bezeichnet Renault den hohen Vernetzungsgrad der Produktion. Genannt werden beispielsweise automatisierte Transporter, die Teile und Baugruppen zur richtigen Zeit zum richtigen Ort an der Montagestraße bringen. Die am Standort neu angesiedelte Batteriemontage liefert künftig passgenau die Energiespeicher zu. Auch die Lackierstraße wurde grundlegend erneuert. Und im Karosseriebau sollen künftig Roboter für Modularität und Flexibilität in der Fertigung sorgen.

Zentraler Baustein der Elektromobilitätsstrategie des Standorts ist zudem die im Sommer offiziell angekündigte Batterieproduktion und -montage vor Ort. Diese fußt auf einer Partnerschaft zwischen der Renault-Gruppe und Envision AESC. Renault spricht offiziell von einer geplanten „Gigafactory“ mit einer Kapazität von 9 GWh bis 2024 und 43 GWh bis 2030 (von denen Renault 24 GWh abnehmen will).

Die 2-Milliarden-Euro-Batteriefabrik von Envision AESC in Douai soll das im Juni angekündigte Mobility-Industriecluster Renault ElectriCity ergänzen. Unter dem neuen Dachunternehmen werden die Elektroautos-Aktivitäten der nordfranzösischen Werke Douai, Maubeuge und Ruitz gebündelt und ab 2025 voraussichtlich 400.000 Fahrzeugen pro Jahr gebaut.

In der aktuellen Mitteilung zum Umbau des Werks Douai bekräftigt Renault, mit ElectriCity das größte Produktionszentrum für Elektromobilität in Europa anzustreben. „Dafür optimiert Renault die industriellen Prozesse, steigert die Betriebseffizienz und schafft ein ganzes Ökosystem, das zu niedrigeren Fixkosten beiträgt“, heißt es aus der Konzernzentrale.

Mit Douai stellt Renault die Weichen nun allen voran an einem traditionsreichen Standort. Das Werk steht für viele Meilensteine der Renault-Modellgeschichte. Mehr als zehn Millionen Fahrzeuge wurden dort bis heute produziert, darunter die Modelle Renault 5, Renault Fuego, Renault 19 und Scénic. Mit der Einführung der CMF-EV-Plattform für Elektrofahrzeuge beginnt in Douai nun ein neues Kapitel. Der Mégane E-Tech Electric ist der erste Stromer, der auf dieser Plattform aufbaut, und markiert für die Franzosen insofern den Beginn einer neuen Fahrzeuggeneration.

Grundsätzlich wird die Elektro-Offensive von Renault von zwei Plattformen getragen: Die CMF-EV aus der Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz ist für das C- und D-Segment ausgelegt, die CMF-BEV für kleinere und günstigere Fahrzeuge wie den Renault 5.
en.media.renaultgroup.com, renault-presse.de

1 Kommentar

zu „Renault-Werk Douai: Umbau für den elektrischen Mégane“
Peter
23.09.2021 um 08:16
Wenn dann die Akku Größe, Ladeleistung und Hängelast stimmt könnte das was werden

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