Toyota: Weitere Kapazitäten zur US-Batterieproduktion

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Toyota wird in den USA bis 2030 insgesamt 380 Milliarden Yen (knapp 2,9 Milliarden Euro) in die Entwicklung und Produktion von Batterien für Hybrid- und Elektroautos investieren. Die US-Investition ist Teil der im September von Toyota vorgestellten globalen Batterie-Roadmap.

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Konkret plant Toyota Motor North America in den Vereinigten Staaten die Gründung eines neuen Unternehmens, das die Lokalisierung der Batterieproduktion voranzutreiben soll. Zusätzlich zu der neuen Tochter ist eine Batteriefabrik gemeinsam mit Toyota Tsusho geplant, die 2025 die Produktion aufnehmen soll – zunächst für Hybridfahrzeuge. Allein für den Bau und die Inbetriebnahme dieses Werks sind den Japanern zufolge Investitionen in Höhe von umgerechnet 1,1 Milliarden Euro vorgesehen. In der Produktionsstätte sollen bis zu 1.750 neue Arbeitsplätze entstehen.

Das angekündigte neue Tochterunternehmen mit Sitz in den USA wird Teile seiner Aktivitäten darauf konzentrieren, vor Ort eine Lieferkette zu etablieren und „Toyotas Produktionswissen im Bereich der Lithium-Ionen-Autobatterien weiterzuentwickeln und auszubauen“. Das Unternehmen werde sich zunächst auf die Produktion von Batterien für Hybridfahrzeuge konzentrieren. Weitere Einzelheiten zu dem Projekt, einschließlich Details zu Standort, Produktionskapazität, Geschäftsstruktur will Toyota zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.

Eingebettet ist der Investitionsplan für die USA in Toyotas erst im September novellierte globale Investitions-Roadmap. Demnach planen die Japaner, bis zum Jahr 2030 insgesamt 1,5 Billionen Yen (rund 11,5 Milliarden Euro) in den Ausbau ihrer Batterieproduktion sowie in die Batterieentwicklung zu investieren. Zudem erhöht Toyota sein Produktionsziel für Akkus von 180 GWh auf mindestens 200 GWh bis 2030.

Zum Vergleich: Aktuell fertigt Toyota jährlich Batterien mit einem kumulierten Energiegehalt in der Größenordnung von sechs GWh. Bei der Elektrifizierung plant Toyota entgegen vieler Konkurrenten grundsätzlich weiterhin mit einem Mix aus Hybriden, BEV und Brennstoffzellenautos: Bis 2025 will der japanische Automobilkonzern weltweit insgesamt 15 Batterie-elektrische Fahrzeuge einführen und die elektrifizierte Modellpalette weltweit auf mehr als 70 Fahrzeuge ausweiten. In Europa wird dies laut Toyota bis 2025 zu einem Antriebsmix von mehr als 70 Prozent Hybriden, rund 10 Prozent Plug-in-Hybriden und gut 10 Prozent Nullemissionsmodellen führen – sowohl Batterie-elektrische als auch Brennstoffzellen-Autos.

Für 2030 prognostiziert der Konzern zudem weltweit einen Absatz von acht Millionen elektrifizierten Fahrzeugen – darunter zwei Millionen Batterie-elektrische und Brennstoffzellenautos. In Europa sollen zu diesem Zeitpunkt nur noch E-Fahrzeuge verkauft werden, wobei Toyota davon ausgeht, dass zu diesem Zeitpunkt immer noch zu 60 Prozent Hybride nachgefragt werden. Für andere Märkte hält sich Toyota die Antriebstechnologie ab 2030 weiter gänzlich offen.

Mit Blick auf die US-Pläne äußert Ted Ogawa, CEO von Toyota Motor North America, dass Toyotas Engagement für die Elektrifizierung darauf abziele, langfristige Nachhaltigkeit für die Umwelt, amerikanische Arbeitsplätze und Verbraucher zu erreichen. „Diese Investition wird dazu beitragen, erschwinglichere elektrifizierte Fahrzeuge für die US-Konsumenten auf den Markt zu bringen, die Kohlendioxidemissionen deutlich zu reduzieren und, was besonders wichtig ist, noch mehr amerikanische Arbeitsplätze zu schaffen, die mit der Zukunft der Mobilität verbunden sind.“

Laut Konzern-internen Statistiken hat Toyota weltweit bisher gut 18,7 Millionen elektrifizierte Fahrzeuge verkauft, davon mehr als 4,5 Millionen in den USA. Der Anteil elektrifizierter Fahrzeuge am US-Verkaufsvolumen liegt aktuell bei fast 25 Prozent und soll bis 2030 auf fast 70 Prozent steigen. In absoluten Zahlen spricht das Unternehmen von einem geplanten US-Absatz im Jahr 2030 von 1,5 bis 1,8 Millionen elektrifizierten Fahrzeugen.

Update 07.12.2021: Inzwischen steht der genaue Standort für die im Oktober angekündigte Batteriefabrik fest: Es ist die Greensboro-Randolph Megasite in North Carolina. Die Fabrik soll 2025 mit vier Produktionslinien starten, von denen jede genug Lithium-Ionen-Batterien für 200.000 Fahrzeuge liefern kann – also 800.000 Fahrzeuge. Ein Ausbau auf mindestens sechs Produktionslinien für insgesamt bis zu 1,2 Millionen Fahrzeuge pro Jahr ist bereits geplant.

Offen ist, wann der Bau beginnen soll – bisher nennt Toyota nur den geplanten Produktionsbeginn. Der Megasite-Industriepark befindet sich offenbar noch in der Entwicklung: Bei Google Maps besteht das Gelände noch aus Wald und Wiesen – die Aufnahmen stammen aus dem Jahr 2021. Auch auf der Website des Industrieparks sind noch keine Aufnahmen von fertiger Infrastruktur und Gebäuden zu sehen.

Die Produktionskapazität in Gigawattstunden nennt das Unternehmen nicht. Die enorme Anzahl an Fahrzeugen wird nur möglich, da in Greensboro-Randolph wie oben berichtet vorerst Batterien für Hybridfahrzeuge hergestellt werden sollen – die installierte Kapazität je Fahrzeug ist also deutlich kleiner als bei einem BEV.

Die Japaner wiederholen die Aussagen, wonach Toyota Motor North America und das Tochterunternehmen Toyota Tsusho insgesamt 1,29 Milliarden US-Dollar (rund 1,1 Milliarden Euro) in die Batteriefabrik investieren werden und dabei voraussichtlich 1.750 Arbeitsplätze schaffen wollen. Aus der aktuellen Mitteilung geht zudem hervor, dass TMNA 90 Prozent und Toyota Tsusho zehn Prozent der Anteile halten wird.
global.toyota, global.toyota (Update)

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