Quantron strebt eigene Designsprache für Fahrzeuge an

Die Quantron AG hat angekündigt, künftig Nutzfahrzeuge in Eigenproduktion herzustellen. Dabei will der Spezialist für Lkw und Busse mit Batterie-elektrischen und Brennstoffzellen-Antrieben im ersten Schritt eine charakteristische Produkt- und Markenidentität entwickeln.

Als Teil dieser Strategie namens „Quantron Vision 2025“ will das Unternehmen nun zunächst designorientierte Wiedererkennungsmerkmale schaffen. Dazu soll „in naher Zukunft“ ein zwölf Meter langer Bus in neuem charakteristischem Design auf den Markt kommen. Gefolgt von einem Light-Truck und einen Heavy-US-Truck, die dieselben Optikakzente erhalten sollen. Zur Umsetzung der Pläne holt sich Quantron internationale Design-Expertise an Bord. So werden die Augsburger von den dem italienischen Designfachmann Fabio Filippini und dem spanischen Beratungsunternehmen Mormedi unterstützt.

Das Fahrzeugdesign habe nicht nur eine ästhetische Funktion, sondern auch einen großen Einfluss auf die Aerodynamik und damit auf den Energieverbrauch des Fahrzeugs, vergegenwärtigt Quantron in einer Mitteilung. Laut Michael Perschke, Vorstand der Quantron AG, verfolgt sein Unternehmen die Vision, ein weltweit führender Anbieter von emissionsfreien, globalen Transportdienstleistungen und Produkten zu werden. „Daher muss die einzigartige Ästhetik des Designs mit der Marken-DNA von Quantron übereinstimmen, welche für Technologie und Emissionsfreiheit steht (…). Unser Ziel ist es, dass unsere auf Nachhaltigkeit fokussierten Kunden bis spätestens 2025 ein Quantron-Produkt auf den ersten Blick erkennen, das sauber, hochentwickelt sowie technisch ausgereift ist und die Zukunft des nachhaltigen Transports repräsentiert.“

Bei dem eingangs genannten zwölf Meter langen Bus dürfte es sich unterdessen um ein Modell handeln, das Quantron bereits vor wenigen Wochen angekündigt hatte. Demnach handelt es sich um einen elektrischen Niederflurbus für den ÖPNV. Der Quantron 12 soll in zwei Versionen angeboten werden: In der BEV-Variante soll das Fahrzeug ab Ende 2021 bestellbar sein, als FCEV ab Frühjahr 2022. Und: Der emissionsfreie Bus solle sich in einer „ähnlichen Preisklasse wie herkömmliche Diesel-Busse“ befinden, teilte Quantron im September mit. Konkreter wurde das Unternehmen an dieser Stelle allerdings nicht.

Das Fahrzeug wird Quantron nach eigenen Angaben in enger Zusammenarbeit mit seinem Investor und strategischen Partner Ev Dynamics anbieten. Das europäisch-asiatische Konsortium ist erst kürzlich im Zuge eines Aktientauschs bei Quantron eingestiegen. Anlässlich der Transaktion gaben die Partner Mitte August bekannt, gemeinsam BEV- und FCEV- Fahrzeuge auf den Markt bringen zu wollen. Quantron übernimmt dabei die Produktentwicklung, Ev Dynamics die Produktion.

Die BEV-Version des Quantron 12 soll auf eine maximale Leistung von 250 kW, ein Drehmoment von 3.400 Nm und eine maximale Batteriekapazität von 422 kWh kommen. Die Reichweite des Stadtbusses gibt Quantron mit 160 bis 280 Kilometern (je nach Anzahl der Batteriepacks), die DC-Ladeleistung mit 80 kW an. Geladen werde per CCS innerhalb von drei bis sechs Stunden – ebenfalls je nach Batteriegröße, teilt das Unternehmen mit. Befördern könne der Bus ferner bis zu 95 Fahrgäste.

In Fernost ist das Modell bereits im Betrieb. „Es wurden bereits einige tausend Busse produziert. Diese sind in Asien seit Jahren erfolgreich im Einsatz unterwegs“, äußert Miguel Valldecabres Polop, CEO von Ev Dynamics. Vor wenigen Wochen äußerte er, dass er an Quantron unter anderem den „hervorragenden Marktzugang in Europa“ schätze. Ev Dynamics bezeichnet sich selbst als „bedeutender Akteur auf dem chinesischen Markt für Batterie- und brennstoffzellenelektrische Nutzfahrzeuge“. Die ehemals als China Dynamics bekannte Gruppe ist Anbieter von integrierten Antriebs- und Logistiklösungen und verfügt über eine Produktionsstätte in Chongqing sowie ein Vertriebsnetz in China, Hongkong, im asiatisch-pazifischen Raum und in Südamerika.

Zur Brennstoffzellen-Variante des Busses machten die Partner in ihrer Mitteilung im September keine weiteren Angaben.
quantron.net

1 Kommentar

zu „Quantron strebt eigene Designsprache für Fahrzeuge an“
John
22.10.2021 um 07:57
Das liest sich doch sehr gut. "Technologieoffenheit bei Nutzfahrzeugen" Ein gutes Design mit Wiedererkennungswert ist schön, nur handelt es sich nicht um einen PKW und die allermeisten die das Fahrzeug wiedererkennen sind keine potentiellen Kunden. Würde daher den Schwerpunkt auf Stielelemente für die Aerodynamilk legen.

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