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Dr. Heiner Heimes vom PEM der RWTH Aachen über den Boom der Batterieproduktion

Bei der 14. Ausgabe unserer Online-Konferenz „electrive.net LIVE“ haben wir über die Batterietechnologie für E-Fahrzeuge. Dr. Heiner Heimes, geschäftsführender und promovierter Oberingenieur beim PEM der RWTH Aachen, hat detailliert die aktuellen Projekte zur Zellproduktion weltweit beleuchtet. Sein Vortrag ist jetzt online.

Seinen Vortrag hielt er im Rahmen der 14. Ausgabe unserer Online-Konferenz „electrive.net LIVE“. Dabei haben wir mit sechs Experten über die Batterietechnologie der Zukunft und ihrer Produktion diskutiert. Klar ist: Um die Ankündigungen der Autoindustrie für den Umschwung zur Elektromobilität einzuhalten, werden sehr viele Batterien benötigt. Heute werden nur sechs Prozent davon in Europa produziert, so Heimes.

Deutschland wird nach der Einschätzung von Heimes bald zum bedeutendsten Standort in Europa werden. 2020 wurden in der EU 25 GWh Batteriakapazität gebaut. Glaubt man den Ankündigungen der Hersteller, sollen daraus in diesem Jahrzehnt 500 GWh werden. Auf Deutschland entfallen mehr als 400 GWh – „Wir werden zum Hotspot in Europa“, so Heimes über die Pläne. Dem Maschinen- und Anlagenbau kommt dabei eine besondere Bedeutung zu.

Genau dieser Maschinen- und Anlagenbau steht beim Hochlauf der heimischen Produktion unter großem Druck bei Kosten, Lieferzeiten und Technologie. So arbeitet die Industrie derzeit an einer Kostensenkung von über 40 Prozent bei den Ausgangsinvestitionen pro GWh, erklärt Heimes. Ein ehrgeiziges Ziel, das zum Beispiel über die Trockenbeschichtung erreicht werden kann.

Wie muss die Zukunft aktiv gestaltet werden? Aus Sicht von Heiner Heimes muss zuerst eine eindeutige strategische Ausrichtung festgelegt werden. Mehr Entschlossenheit und Geradlinigkeit, bitte. Ein Hin und Her, ob man selbst Zellen baue oder lieber bauen lasse, koste zu viel Geld und Zeit, sagt Heimes.

Dass Batteriezellen in den nächsten Jahren nachhaltig und CO2-neutral hergestellt werden müssen, scheint selbstverständlich, ist es aber nicht. Die Wege dorthin sind unterschiedlich und gehen weit über die Bereitstellung der Energie durch erneuerbare Quellen hinaus. „Die Batteriehersteller haben die Zeichen der Zeit erkannt“, erklärt Heimes. Ein geringer ökologischer Fußabdruck sei extrem wichtig.

Last but not least weist Heiner Heimes auf die Notwendigkeit der Qualifikation von Fachkräften hin. Die Belegschaft müsse fit gemacht werden für eine Welt ohne Verbrennungsmotoren: „Wir beobachten ein sehr starkes Interesse bei der Weiterbildung“, sagt Heimes, „es herrscht Aufbruchsstimmung“.

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