Startup Air kreiert E-Senkrechtstarter für Privatgebrauch

Das israelische Flugauto-Startup Air hat mit dem Air One sein erstes Elektro-Fluggerät vorgestellt. Dabei handelt es sich um ein vollelektrisch angetriebenes zweisitziges eVTOL, das ab 2024 hauptsächlich in den USA verkauft werden soll. Vorbestellungen für das Modell werden bereits entgegen genommen.

Anders als viele eVTOL-Startups will Air (ehemals Porality Mobility) keine Senkrechtstarter für kommerzielle Flugdienste (die viel zitierten Flugtaxis) bauen, sondern elektrisch betriebene Fluggeräte, die ab 2024 „direkt an Verbraucher vor allem in den Vereinigten Staaten“ verkauft werden sollen. Dabei soll eine sogenannte „Fly by Intent“-Software den Käufern das Fliegen ermöglichen, ohne dass sie ausgebildete Piloten sein müssen. Reuters gegenüber äußerte CEO Rani Plaut: „Unser Fokus ist ganz und gar persönlich. Wir sprechen nicht von kommerziellen Flügen, sondern davon, dass die Menschen dies (das Fluggerät, Anm. d. Red.) wie ein Auto benutzen.“

Seit zwei Jahren arbeitet Air nach eigenen Angaben mit der US-Luftfahrtbehörde FAA zusammen, um eine Zulassung für den Air One zu erwirken. Als realistisch schätzt das 2017 gegründete Unternehmen mit Sitz in Pardes Hanna eine Genehmigung im Jahr 2023 ein. Über das zweisitzige Modell ist bisher bekannt, dass es 970 Kilogramm wiegen und eine Reichweite von 110 Meilen – umgerechnet rund 177 Kilometer – bei Geschwindigkeiten von bis zu 255 mph (rund 410 km/h) bieten soll. Außerdem verfügt das VTOL über einklappbare Tragflächen zum platzsparenden Parken. Den Preis für das Gerät will Air Anfang 2022 bekannt geben. Laut Reuters strebt das Unternehmen dabei eine Summe an, die „in etwa der eines teuren Autos entspricht“.

Zurzeit ist Air mit dem Bau von Prototypen und unbemannten Tests seines Fluggeräts beschäftigt. Außerdem sammelt das Startup zusätzliche Gelder ein, um den FAA-Zertifizierungsprozess durchlaufen zu können. Vergangenes Jahr erhielten die Israelis dem Reuters-Bericht zufolge bereits eine Anschubfinanzierung in Höhe von knapp 10 Millionen US-Dollar.

Die Vereinigten Staaten will das Startup übrigens verstärkt in den Fokus nehmen, da es dort einen ausreichend „großen, offenen Luftraum“ gibt, um den Air One zu launchen. Was die Nachfrage angeht, rechnet CEO Plaut mit dem Verkauf von bis zu 15.000 Exemplaren pro Jahr. Die Anzahl der derzeitigen Vorbestellungen soll im dreistelligen Bereich liegen.
reuters.com, timesofisrael.com, prnewswire.com, airev.aero

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