BorgWarner meldet weiteren Abnehmer seines SiC-Inverter

US-Automobilzulieferer BorgWarner hat einen weiteren Auftrag zur Lieferung seines 400-Volt-Siliziumkarbid-Inverters für verschiedene BEV-Modelle eines europäischen OEM erhalten, der nicht namentlich genannt wird. Die Fahrzeugproduktion des Neukunden mit dem SiC-Inverter von BorgWarner soll 2023 beginnen.

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Den 400-Volt-Silizium–Inverter kennen wir bereits als Teil von BorgWarners integriertem Antriebsmodul iDM, zu dessen Abnehmern unter anderem Hyundai und eine namentlich nicht genannte „führende chinesische Marke für Luxus-Elektrofahrzeuge“ zählen. Präzisionen zum neuen Deal, der ausschließlich die Lieferung des 400-Volt-Siliziumkarbid-Inverters umfasst, machen die Amerikaner nicht, sodass Absatzmenge und Auftragswert ebenso wie der Kunde unbekannt bleiben.

Inverter – oder Wechselrichter – dienen der Regelung von elektrischen Antriebsmotoren und sind Teil der Leistungselektronik. Das BorgWarner-Gerät soll mit beidseitig gekühlten Leistungsschaltern punkten und sich laut BorgWarner in einer verbesserten Fahrleistung und Reichweite niederschlagen. Die Konstruktion des neuen SiC-Inverters baue auf der bewährten Kühltechnologie von BorgWarner auf, um die Halbleiterfläche und das SiC-Material zu reduzieren, so Stefan Demmerle, President und General Manager von BorgWarner PowerDrive Systems. Auf diese Weise entstehe im Vergleich zu anderen siliziumbasierten Invertern ein leichteres und kleineres System zu geringeren Kosten. Das System hat dem Hersteller zufolge dank Schalterbauweise ohne Bonddrähte eine längere Lebensdauer. Die Rede ist von einer Reduzierung der Schaltverluste um bis zu 70 Prozent.

BorgWarner hat seine Ambitionen als eMobility-Zulieferer erst kürzlich mit der Vorstellung einer neuen Strategie namens „Charging Forward“ unterstrichen. Darin ist eine Steigerung des Umsatzes mit Produkten für Elektrofahrzeuge auf circa 45 Prozent bis zum Jahr 2030 sowie die Verpflichtung zur CO2-Neutralität bis 2035 enthalten.

Im Inverter-Bereich plant BorgWarner bereits die Entwicklung einer neuen Geräte-Generation – und zwar zusammen mit Partnern und unterstützt durch eine 5-Millionen-Dollar-Förderung des US-Energieministeriums. Der geplante SUPER-Inverter („Scalable Ultra Power-dense Extended Range“) soll 800-Volt-Elektrofahrzeuge in die Lage versetzen, das vom Energieministerium ausgeschriebene Ziel von 100 kW pro Liter Leistungsdichte zu erreichen oder zu übertreffen. Darüber hinaus sehen die Projektpläne für den Wechselrichter 100 bis 300 kW Leistung vor und es soll entweder eigenständig oder integriert in eine Antriebseinheit mit Motor und Getriebe verwendet werden können.

Das verbesserte Gerät will BorgWarner in einem 39-monatigen Projekt zusammen mit Infineon Technologies und PolyCharge sowie dem National Renewable Energy Laboratory und der Virginia Tech realisieren. Als Hauptzulieferer ist Wolfspeed im Boot.

Update 03.11.2021: BorgWarner hat zudem bekannt gegeben, seinen neuen 800-Volt-SiC-Inverter für die nächste Generation von Elektrofahrzeugen eines großen deutschen Automobilhersteller zu liefern. Auch hier sind weder der Name des Kunden, noch Details zur Lieferung bekannt – auch nicht das Startdatum für die Produktion der Fahrzeuge mit dem verbauten 800-Volt-SiC-Inverter. Der US-Zulieferer lässt zudem offen, ob es sich bei dem Produkt um das bereits im Handel befindliche 800-Volt-Leistungsmodul Viper oder um den oben genannten SUPER-Inverter („Scalable Ultra Power-dense Extended Range“) handeln wird, der sich erst am Anfang der Entwicklungsphase befindet. Es ist aber davon auszugehen, dass die Bestellung auf den Inverter namens Viper abzielt, da sich viele Beschreibungen in der Pressemitteilung und im Produkt-Steckbrief auf der Webseite des Herstellers ähnlich anhören.
borgwarner.com (PDF), borgwarner.com, borgwarner.com (PDF, Update)

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