Frankfurt gestattet 50 neue Ladestandorte in der Stadtmitte

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Die Stadt Frankfurt am Main hat Gestattungsverträge für die Errichtung von zusätzlichen Ladesäulen erteilt. Wie die Stadt jetzt mitteilt, können damit rund 50 Ladestandorte mit über 120 Ladepunkten auf öffentlichen Verkehrsflächen errichtet werden.

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Die neuen Ladesäulen sollen schwerpunktmäßig in der Kernstadt und den angrenzenden Vierteln aufgestellt werden. Die Stadt geht davon aus, dass die gewerblichen Investoren zu Jahresbeginn 2022 die ersten Ladesäulen errichten werden, sofern es keine witterungsbedingten Verzögerungen oder Lieferengpässe bei Zulieferern oder Baufirmen gibt. Die Gestattungsverträge zu den 50 Ladestandorten seien bereits Anfang November unterschrieben worden. Publik machte die Stadt das aber erst jetzt. Schon zu Beginn des kommenden Jahres – also in wenigen Wochen – will Frankfurt weitere Gestattungen an Ladeinfrastrukturbetreiber erteilen – und dabei dann insbesondere auch Wohnquartiere berücksichtigen.

Hintergrund des öffentlichen Ladeinfrastrukturaufbaus sind massiv steigende Zulassungszahlen bei E-Fahrzeugen. „Nachdem zu Jahresbeginn der Anteil der Elektrofahrzeuge am gesamten Pkw-Bestand noch bei unter zwei Prozent lag, konnten Mitte des Monats November bereits knapp 35.000 zugelassene Fahrzeuge gezählt werden, die über einen Stecker verfügen. Das entspricht einem Anteil von über 9,6 Prozent am gesamten Pkw-Bestand in Frankfurt am Main“, teilt die Stadt mit, die damit rechnet, dass die Zehn-Prozent-Marke noch in diesem Jahr überschritten wird.

Schon im Mai äußerte Ansgar Roese, Prokurist und Abteilungsleiter Stadtentwicklung bei der städtischen Wirtschaftsförderung, gegenüber einer Zeitung, dass die Anzahl der öffentlichen Lademöglichkeiten in Frankfurt bis zum Jahreswechsel 2020/21 mindestens verdoppelt werden solle (von zum damaligen Stand 199 öffentlichen Ladepunkten auf demnach mindestens 400 Ladepunkte). Seinerzeit lagen den Verantwortlichen im Rathaus 150 Anträge zur Gestattung von Ladestandorten vor.

Waren zu Jahresbeginn mit Qwello, On-Charge und dem städtischen Versorger Mainova bereits drei Firmen daran interessiert, Ladesäulen aufzustellen, sollen inzwischen weitere Bewerber hinzugekommen sein. Davon erhofft sich die Stadt eine Beschleunigung des Ladeinfrastruktur-Aufbaus, nachdem die Ausbaupläne in der Mainmetropole Mitte 2020 einen kräftigen Dämpfer erfahren hatten: Bekanntlich gab Allego der Stadt seinerzeit bekannt, seinen Plan, 360 Ladesäulen für E-Autos aufzustellen, nicht weiter zu verfolgen. Über die Hintergründe der Entscheidung gab es im Nachgang der Bekanntgabe unterschiedliche Angaben.

Grundsätzlich sieht das Frankfurter Stadtparlament den Aufbau von 875 öffentlichen Ladepunkten bis 2030 vor. Dabei legen die Abgeordneten einen E-Auto-Anteil von 17,5 Prozent zu Grunde. Roese sagte aber schon im Mai, dass man „in Erwägung ziehen sollte, dass noch viel mehr nötig wird“.

Frankfurts Verkehrsdezernent Stefan Majer verspricht, „dass der Ausbau der Ladeinfrastruktur in den kommenden Monaten massiv voranschreiten wird. Dabei gilt es eine Vielzahl von Rahmenbedingungen und Belangen zu beachten, die in ihrer Abwägung und Abstimmung einen hohen Verwaltungsaufwand erzeugen. Trotzdem ist es nun gelungen, den Betreibern im Rahmen der ersten Pilotstandorte die notwendigen Gestattungen unbürokratisch zu erteilen. Unser Plan ist es, den Ladeinfrastrukturausbau über das gesamte Stadtgebiet und damit auch in den Außenbereichen im kommenden Jahr intensiv voranzutreiben und die Verwaltungsverfahren zu vereinfachen.“

Am Beispiel von Qwello war im August bereits ersichtlich geworden, dass die Mühlen in Frankfurt eher langsam mahlen. Das Unternehmen gab bekannt, nach anderthalb Jahren Wartezeit die ersten 30 AC-Ladesäulen aufstellen zu dürfen, beantragt hatte das Startup aber 680 Standorte. Qwello-Geschäftsführer Henrik Thiele sagte seinerzeit, dass alle 680 Standorte, auch in der Peripherie gelegen, auf Wirtschaftlichkeit geprüft seien. Das Problem aber darin bestehe, dass jeder einzelne Standort von der Stadt geprüft werden müsse –  ob er sich etwa in Hinblick auf den Verkehr und den Denkmalschutz für die Sondernutzung als Ladestandort eigne.

Update 10.01.2022: In Frankfurt am Main haben die ersten beiden Anbieter, die Firmen Qwello und OnCharge, nun von der Stadt ihre Gestattungen für die ersten 69 Ladesäulen-Standorte erhalten. Mit der Genehmigung können die beiden Anbieter nun an die Umsetzung der Standorte gehen – bei der Wirtschaftsförderung rechnet man damit, dass die Umsetzung auch bald erfolgt. Noch im Januar sollen weitere Gestattungen folgen.
frankfurt.de, fnp.de (Update)

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