Harley-Marke LiveWire strebt per SPAC an die US-Börse

Harley-Davidson will seine im Mai gelaunchte Marke LiveWire für Elektro-Motorräder an die Börse bringen. Die Listung erfolgt via SPAC-Zusammenschluss mit der Börsenhülle AEA-Bridges Impact Corporation (ABIC). Die Aktien von LiveWire werden voraussichtlich im ersten Halbjahr 2022 an der New Yorker Börse unter dem Symbol „LVW“ notiert.

Den zu erwartenden Nettoerlös aus der Transaktion schätzt LiveWire auf 545 Millionen Dollar (rund 482 Millionen Euro). Mit diesen Mitteln will die Marke die Markteinführung ihres Debütmodells beschleunigen, neue Produkte entwickeln und die globalen Produktions- und Vertriebskapazitäten verbessern. Mit dem Börsengang geht eine Kapitalerhöhung in Form einer PIPE („Private Investment in Public Equity“) einher, in deren Zuge der taiwanesische Zweirad-Hersteller und LiveWire-Partner Kymco 100 Millionen Dollar zuschießt. ABIC selbst bringt 400.000 Dollar in die Fusion ein, Harley-Davidson 100.000 Dollar.

Nach Abschluss der Transaktion wird Harley-Davidson nach eigenen Angaben einen Anteil von etwa 74 Prozent am Unternehmen halten, die Aktionäre von ABIC werden cira 17 Prozent, die Gründer von ABIC und Kymco jeweils circa 4 Prozent an LiveWire besitzen. Harley Davidson erwartet, dass das fusionierte Unternehmen zum Zeitpunkt des Börsendebüts einen Unternehmenswert von ca. 1,77 Milliarden US-Dollar aufweisen wird. Klar ist bereits, dass Jochen Zeitz, Chairman, President und CEO von Harley-Davidson, nach Abschluss der Transaktion für bis zu zwei Jahre als Chairman und amtierender CEO von LiveWire fungieren wird.

„Die heutige Ankündigung ist ein historischer Meilenstein, denn LiveWire wird das erste börsennotierte Unternehmen für Elektro-Motorräder in den USA werden“, äußert Zeitz. Aufbauend auf der 118-jährigen Tradition von Harley-Davidson sei es das Ziel von LiveWire, die begehrteste Marke für Elektro-Motorräder in der Welt zu werden und die Elektrifizierung des Motorradsports anzuführen. „Diese Transaktion wird LiveWire die Freiheit geben, die Entwicklung neuer Produkte zu finanzieren und sein Markteinführungsmodell zu beschleunigen. LiveWire wird in der Lage sein, als agiles und innovatives börsennotiertes Unternehmen zu agieren und gleichzeitig von den Produktions- und Vertriebskapazitäten seiner strategischen Partner Harley-Davidson und Kymco zu profitieren.“

Kurz zur Einordnung: Im Februar 2021 hatte Harley-Davidson im Zuge seiner Fünf-Jahres-Strategie „Hardwire“ angekündigt, eine eigene Sparte für Elektro-Motorräder zu gründen. Im Mai wurde die bisherige Modellbezeichnung LiveWire dann als Markenname vorgestellt. Das Debütmodell der Marke ist die LiveWire One – im Kern ein Relaunch des bereits bekannten E-Motorrads LiveWire, das allerdings zu einem deutlich geringeren Preis angeboten wird. Der US-Marktstart der neuen LiveWire One erfolgte in diesem Jahr zunächst in Kalifornien, New York und Texas. Außerhalb der USA wird die LiveWire One ab 2022 erhältlich sein.

Laut der aktuellen Mitteilung zu den Börsenplänen soll sich LifeWire auf den urbanen E-Motorradmarkt fokussieren und zunächst eine Markenpräsenz in Nordamerika und Europa aufbauen, ehe eine Expansion in weitere Märkte, einschließlich Asien, vorgesehen ist. Und: „LiveWire wird sein eigenes Produktportfolio erweitern und sich gleichzeitig auf die sich schnell entwickelnde Zukunft der Elektrofahrzeuge konzentrieren, um sicherzustellen, dass die zukünftige Technologie für die Kernsegmente von Harley-Davidson anwendbar ist.“ Rückkopplungseffekte zur Muttergesellschaft sind also explizit gewünscht.
harley-davidson.com

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