Local Motors stellt offenbar Betrieb ein

Local Motors, der Hersteller des autonomen Elektro-Shuttles Olli, stellt laut mehreren Beiträgen verschiedener Mitarbeiter auf LinkedIn am Freitag seinen Betrieb ein. Eine offizielle Mitteilung des Unternehmens steht bislang aus. Der Grund für das mutmaßliche Aus von Local Motors soll in fehlendem Kapital liegen.

Mehrere US-Medien, darunter „Techcrunch“ und „The Drive“, haben die LinkedIn-Posts aufgegriffen. So schreibt etwa Chris Stoner, ehemaliger Vizepräsident für Vertrieb und Kundenerfolg: „Ich bin entmutigt, ankündigen zu müssen, dass Local Motors am 14. Januar nicht mehr existieren wird. Ich war nur ein paar Monate dort, habe aber jede Minute davon genossen.“ Jeff Hollowell, ehemaliger Vizepräsident für IT, gab an, dass Local Motors seine Pforten bereits geschlossen habe. „Es war eine aufregende, herausfordernde und lehrreiche Erfahrung, mit Olli und dem gesamten Team von Local Motors zusammenzuarbeiten.“

Bei dem Olli genannten Fahrzeug handelt es sich um einen autonomen Shuttle-Kleinbus mit E-Antrieb, der lokal hergestellt werden soll – mit möglichst vielen Teilen aus dem 3D-Drucker. Die erste Version des Olli wurde 2016 vorgestellt. Ein Prototyp war damals auch im Auftrag der Deutschen Bahn auf dem Berliner Euref-Campus unterwegs, später zog sich jedoch Local Motors auf den amerikanischen Markt zurück. Der Olli 2.0 wurde im September 2019 vorgestellt und kam auf eine Reichweite von bis zu 160 Kilometern. Bei dem 2.0-Modell wurde zudem von E-Achsantrieben auf Radnabenmotoren von Protean Electric umgestellt.

Erst im Juni 2021 hatte Local Motors mit Protean Electric einen Drei-Jahres-Vertrag im Millionenwert geschlossen, um die anlaufende Produktion des Olli 2.0 zu versorgen. Ausbleibende Aufträge könnten auch mit der Corona-Pandemie zusammenhängen: Tests mit dem Olli 2.0 im kanadischen Toronto wurden wegen der aktuellen Gesundheits-Richtlinien unterbrochen. Zudem gab es im Dezember in Toronto einen Unfall mit einem Olli 1.0, bei dem der Begleiter schwer verletzt wurde.
techcrunch.com, thedrive.com

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