Schleswig-Holstein: Aufträge für Ladestations-Anschluss verfünffacht

Der Ausbau von Ladestationen in Schleswig-Holstein nimmt deutlich an Fahrt auf. So lagen dem Netzbetreiber Schleswig-Holstein Netz (SH Netz) zum Jahreswechsel mehr als 5.000 Aufträge zum Anschluss von Ladestationen an sein Netz vor.

Im Vorjahr waren es noch circa 1.000 Stück, wodurch sich der Zuwachs verfünffacht hat. Gezählt hat die SH Netz hierbei nach eigenen Angaben sämtliche Aufträge „von der kleinen Wallbox am Privathaus bis zum Ladepark für Unternehmen oder einer Schnellladestation an der Autobahn“.

Die SH Netz verweist dabei auch auf das enorme Tempo des Ausbaus: Die erste Ladesäule im Netzgebiet wurde laut der Mitteilung im Oktober 2013 aufgebaut. Inzwischen sind aber mehr als 7.000 Ladestationen im Netz registriert. Sprich: Erst im Laufe des Jahres 2019 wurde die 1.000er Marke geknackt, also nach rund sechs Jahren. Im Jahr 2020 hat sich der Bestand dann bereits verdoppelt, um nun mit den 5.000 Einheiten aus dem Jahr 2021 auf über 7.000 Ladestationen zu kommen.

„In diesen Zahlen spiegelt sich das wachsende Interesse von Kommunen, Unternehmen und Privatleuten an der Elektromobilität wider“, erklärt Stefan Strobl, Vorstand SH Netz. „Als Netzbetreiber müssen wir bei jeder Anfrage zunächst eine Prüfung der Netzkapazitäten an der Stelle durchführen, an der die Ladestation errichtet werden soll. Nur so kann man sicherstellen, dass das Netz die Mehrbelastung aushält. Sollten die Netzkapazitäten nicht ausreichen, werden von uns die Leitungen ertüchtigt.“

Die tatsächliche Zahl der Ladepunkte könnte aber höher sein: AC-Wallboxen mit bis zu 11 kW müssen laut der Niederspannungsanschlussverordnung dem Netzbetreiber lediglich gemeldet werden. Ladepunkte mit mehr als 11 kW – also üblicherweise mit 22 kW – müssen hingegen vom Netzbetreiber genehmigt werden – nach der von Strobl angesprochenen Prüfung der Netzkapazitäten. Fahrzeuge, die etwa an Schuko-Steckdosen oder mit einer mobilen Ladestation an CEE-Steckdosen geladen werden, sind hier nicht erfasst.

Auch angesichts des rasanten Ausbau-Tempos sieht sich die SH Netz nach eigenen Angaben „grundsätzlich gut gerüstet auf den Ausbau der E-Mobilität“. Das Unternehmen habe in den vergangenen zehn Jahren einen Großteil seiner Mittel- und Niederspannungsfreileitungen modernisiert und als unterirdische Erdkabel verlegt. In Zuge dessen hat das Unternehmen auch zusätzliche Netzreserven eingeplant, die dem Ausbau der Ladeinfrastruktur nun zugutekommen.

Die Schleswig-Holstein Netz AG (SH Netz) betreibt für rund 2,8 Millionen direkt oder indirekt angeschlossene Kunden Strom- und Gasleitungen in mehr als 900 Kommunen in Schleswig-Holstein. Über 400 schleswig-holsteinische Kommunen halten Anteile an SH Netz.
hansewerk.com

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