VW überarbeitet Konzept des ID. Life

Volkswagen hat laut einem Medienbericht eine Neuausrichtung seines kommenden E-Kleinwagens beschlossen. Das Konzept der auf der IAA 2021 präsentierten Studie ID. Life sei inzwischen in Wolfsburg in Ungnade gefallen.

Das berichtet der für gewöhnlich gut informierte Autojournalist Georg Kacher in einem Artikel für die „Automobilwoche“. Statt dem in München ausgestellten ID. Life mit klaren Retro-Designanleihen vom Golf I soll der E-Kleinwagen komplett umgestaltet werden. Demnach arbeitet VW-Chefdesigner Jozef Kaban mit seinem Team an einem „neuen, dezidiert modernen Entwurf, der auch in Bezug auf Multimedia und Konnektivität junge Kunden in seinen Bann ziehen soll“.

Welche Folgen das für den Innenraum und das Bedienkonzept im Vergleich zu den aktuellen ID.-Modellen haben wird, geht aus dem Bericht allerdings nicht hervor. Dafür gibt es Informationen zur Karosserie: Dabei soll es sich „ersten Gerüchten“ zufolge um ein fünftüriges Schrägheck im Polo-Format handeln, das innen ähnlich viel Platz bieten soll wie der Golf – da er die Vorteile einer reinen E-Plattform ohne großen Motorraum vorne und den flachen Boden des Innenraums ausnutzen kann.

Trotz der Neuausrichtung soll es laut Kacher beim Marktstart im Jahr 2025 bleiben – mit der Modellbezeichnung ID.2. Womöglich soll das Modell die Zusatzbezeichnung „Urban“ erhalten, noch ist das aber nicht beschlossen. Was deutlich wahrscheinlicher ist: 2026 soll unter dem Namen ID.2 X ein kleines SUV als Elektro-Pendant zum T-Cross in den Verkauf gehen.

Zu möglichen technischen Daten des ID.2 Urban macht Kacher noch keine Angaben. Die IAA-Studie ID. Life verfügte über einen 57 kWh großen Akku und 172 kW Leistung. Bereits vor der IAA hatte VW-Konzernchef Herbert Diess angegeben, dass man bei den E-Kleinwagen sehr wahrscheinlich auf LFP-Zellen statt NMC-Zellen setzen werde.

Über den E-Kleinwagen hinaus hat Kacher einige Updates zur weiteren ID.-Modellfamilie in Erfahrung gebracht: So soll die bisher Aero B genannte Studie einer E-Limousine im Passat-Format wohl im April als seriennahes Showcar auf der Automesse in Peking vorgestellt werden. Der Marktstart soll dann 2023 unter der Bezeichnung ID.6 erfolgen. Das in China erhältliche MEB-SUV mit derselben Kennziffer wird zur Unterscheidung als ID.6 X oder ID.6 Crozz angeboten – je nachdem, ob es von dem VW-Joint-Venture mit SAIC oder mit FAW gebaut wird. Rund 18 Monate nach der ID.6 Limousine – also vermutlich im Laufe des Jahres 2025 – dürfte dann eine Kombi- oder Shooting-Brake-Version vorgestellt werden. Bis wann die Entscheidung fällt, ob es eher ein praktischer Kombi wie beim Passat oder ein dynamischer Shooting Brake wie beim Arteon wird, geht aus dem Bericht nicht hervor.

Ebenfalls noch nicht entschieden ist über die finale Modellbezeichnung des für 2026 angekündigten Prestige-Modells Trinity. Laut Kacher könnte die größere Limousine ID.7 heißen und von einem ID.7 X genannten SUV-Ableger flankiert werden. Das Modell hat aber – auch intern – eine herausragende Bedeutung für VW, weshalb der Trinity womöglich nicht in die Liste der bekannten MEB-Modelle eingereiht wird: Es wird offenbar auch ein eigenständiger Name wie beim ID. Buzz diskutiert. Das Kürzel ID.8 sei aktuell wenig mehr als ein Platzhalter für die elektrischen Nachfolger von Touareg und Atlas.
automobilwoche.de

5 Kommentare

zu „VW überarbeitet Konzept des ID. Life“
Markus
22.02.2022 um 10:29
super Sache wird auch Zeit mit einem "normalen" ID.2 im Polo Format
TitanManfred
23.02.2022 um 09:36
Bitte auch als Zweisitzer und Platz für mehr als nur den Durchscnittskörper!
Matthias
23.02.2022 um 12:34
Als Zweitürer mit ordentlich großen Türen. Es gibt jede Menge Singlehaushalte in Europa, und auch viele großgewachsene Menschen, die sich durch kleine Luken zwängen müssen weil unnötigerweise hintere Türen vorhanden sind. Überhaupt sitzt in jedem Auto im Schnitt nur der Fahrer, es ist unsinnig in jedes Auto noch 4 weitere Sitze und zuviele Türen einzubauen.
B. Zerft
24.02.2022 um 07:14
Wenn „im Schnitt nur der Fahrer“ im Auto sitzt, dann bedeutet dies, dass -natürlich- auch manchmal mehr Personen drin sitzen und manchmal gar niemand drin sitzt ;) Kommt schon hin, denn so ein Auto steht ja die meiste Zeit ohnehin leer herum ;)
Ditscher
23.02.2022 um 12:16
und bitte mit Anhängerkupplung für einen kleinen Anhänger!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch