Kia peilt 1,2 Millionen Elektroautos in 2030 an

Nach Hyundai hat nun auch Kia seinen strategischen Fahrplan zur Beschleunigung seiner Elektrifizierungsambitionen bis zum Jahr 2030 vorgestellt. Um das Absatzziel zu erreichen, sollen pro Jahr mindestens zwei neue Elektro-Modelle vorgestellt werden.

Die neue Strategie baut auf dem „Plan S“ auf, die Absatzziele werden aber deutlich nachgeschärft. Stand Februar 2021 ging Kia in seinen Prognosen noch davon aus, im Jahr 2030 rund 880.000 Batterie-elektrische Autos zu verkaufen. In dem nun anlässlich eines virtuellen Investorentags vorgestellten Update geht Kia – ausgehend von 160.000 BEV-Verkäufen in diesem Jahr – davon aus, im Jahr 2026 bereits 807.000 BEV und dann 2030 bereits 1,2 Millionen Batterie-elektrische Autos abzusetzen. Inklusive der Hybride und Plug-in-Hybride soll der Absatz der „umweltfreundlichen Modelle von Kia“ bis 2030 zwei Millionen überschreiten. Der Gesamtabsatz über alle Antriebsarten hinweg soll dann bei vier Millionen Einheiten liegen – für 2022 werden 3,15 Millionen Fahrzeuge angepeilt.

Mit den 1,87 Millionen Elektroautos, die Hyundai laut seines am Tag zuvor vorgestellten Strategie-Update anpeilt, würde Hyundai-Kia im Jahr 2030 auf einen Absatz von über drei Millionen Elektroautos kommen.

Im Falle von Kia sieht der aktualisierte Plan bis zum Jahr 2027 eine Produktpalette von 14 BEV-Modellen vor. Ab 2023 plant Kia, mindestens zwei BEV pro Jahr auf den Markt zu bringen, darunter auch zwei elektrische Pickups und ein BEV-Einstiegsmodell. Nähere Details zu diesen Fahrzeugen nennt Kia in der aktuellen Mitteilung noch nicht.

Kia plant E-Auto-Produktion in Europa

Während Hyundai für das Jahr 2025 eine Weiterentwicklung der aktuellen E-Plattform E-GMP angekündigt hat, erwähnt Kia diese Integrated Modular Architecture (IMA) nicht. Hyundai will dabei nicht nur auf standardisierte E-Motoren und Chassis-Konstruktionen setzen, sondern auch auf Batterien mit Cell-to-Pack-Technologie von CATL, die ohne Module auskommt. Kia verweist in seiner Mitteilung von allem auf den kommenden EV9 – das große E-SUV basiert noch auf der aktuellen E-GMP.

Da Kia nach eigenen Angaben davon ausgeht, dass mehr als 80 Prozent seiner BEV-Verkäufe im Jahr 2030  aus Korea, Nordamerika, Europa und China kommen werden, wird auch die Produktionsplanung angepasst. Konkret kündigt Kia die Produktion von „kleinen und mittelgroßen Elektrofahrzeugen“ in Europa ab 2025 an – diese dürfte dann wohl im slowakischen Werk Zilina angesiedelt werden, auch wenn das in der Mitteilung nicht konkret benannt wird. In den USA sollen ab 2024 mittelgroße E-SUV und E-Pickups lokal gebaut werden. In China Kia plant die Einführung mittelgroßer Elektrofahrzeugmodelle ab dem nächsten Jahr, und Indien plant die Produktion von Einstiegs- und mittelgroßen Elektrofahrzeugmodellen ab 2025.

Auch in Korea werden weiterhin E-Autos gebaut, in dem Heimatland will Kia aber auch die Forschung und Entwicklung dieser Fahrzeuge forcieren. Geplant ist auch eine neue Strategie zur Batteriebeschaffung, für das Jahr 2030 nennt Kia einen Bedarf von 119 GWh. Dabei soll unter anderem das indonesische Batteriezellen-Joint-Venture eine wichtige Rolle spielen, es werden aber weiterhin Zellen von „globalen Batterieunternehmen“ bezogen.

Wie auch schon Hyundai will Kia im Bereich Software besser werden. Ab 2025 sollen alle neuen Modelle mit „erstklassigen Connected-Car-Funktionen“ ausgestattet sein. Zudem soll das teilautonome Fahrsystem „AutoMode“ weiterentwickelt werden, die Premiere ist 2023 im EV9 geplant.

Als weiteres Wachstumsfeld benennt Kia die sogenannten „Purpose Built Vehicles“ oder PBV – Kunden mit speziellen Bedürfnissen sollen darauf spezialisierte Fahrzeuge angeboten werden. Als Beispiel nennt Kia ein PBV-Modell auf Basis des neuen Niro, das sowohl für Taxi-Dienste als auch Ridehailng-Anbieter optimiert sein soll. Mittel- bis langfristig sollen solche Fahrzeuge nicht auf Basis bestehender Modelle, sondern auf einer eigenen E-Skateboard-Plattform gebaut werden.

„Kia hat eine umfassende Transformation durchlaufen, die Änderungen in der Unternehmensvision, dem Logo, dem Produkt und Design sowie der Strategie beinhaltet“, sagt Ho Sung Song, Präsident und CEO der Kia Corporation. „Um die Vision des Unternehmens zu verwirklichen, ein Anbieter nachhaltiger Mobilitätslösungen zu werden, werden wir uns darauf konzentrieren, den Übergang zu zukünftigen Geschäftsmodellen zu beschleunigen. Wir werden unseren Ansatz noch kundenorientierter gestalten und eine dynamische Transformation verfolgen, während wir gleichzeitig einen soliden Geschäftsbetrieb aufrechterhalten.“
kianewscenter.com

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