Förderprogramm „Ladeinfrastruktur vor Ort“ wohl ausgeschöpft

Das auf 300 Millionen Euro budgetierte Förderprogramm des Bundesverkehrsministeriums „Ladeinfrastruktur vor Ort“ ist wohl ausgeschöpft. Laut der Bundesregierung sind bereits Anträge in einem Volumen von 363, Millionen Euro eingegangen.

Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion „Die Linke“ im Bundestag zurück. Demnach wurden insgesamt 6.180 Anträge mit dem genannten Fördervolumen gestellt.  Bislang wurden 1.678 mit einem Finanzvolumen ca. 73,5 Mio. Euro bewilligt und 82 Ladepunkte in Betrieb genommen – wie alle weiteren Angaben in diesem Text mit Stand vom 23. Februar 2022.

„Ladeinfrastruktur vor Ort“ wurde im Frühjahr 2021 vom damaligen Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) gestartet. Bis zum 31. Dezember 2021 konnten kleine und mittlere Unternehmen – „insbesondere Unternehmen des Einzelhandels und des Hotel- und Gastgewerbes sowie kleine Stadtwerke und kommunale Gebietskörperschaften“ – die Förderung beantragen. Dabei werden bis zu 80 Prozent der Investitionskosten übernommen.

Die Ladepunkte aus dem Förderprogramm sind öffentlich zugänglich. Wie aus der Antwort auf die Kleine Anfrage ebenfalls hervorgeht, waren zum 1. Februar 2022 bei der Bundesnetzagentur 55.205 öffentliche Ladepunkte gemeldet. Damit sind im Laufe des Januars 3.002 Ladepunkte hinzugekommen, zum 1. Januar 2022 waren es noch 52.203 öffentliche Ladepunkte.

Zudem hat die Linke-Fraktion weitere Zwischenstände einzelner Ladeinfrastruktur-Förderprogramme abgefragt. So wurden bis Februar 2022 von den im Rahmen des Förderprogramms Ladeinfrastruktur (2017-2020) geplanten 30.000 Ladepunkten bisher 15.725 in Betrieb genommen.

Im ersten Förderaufruf der Richtlinie „Öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur Elektrofahrzeuge in Deutschland“ wurden bis zum Ende des Antragszeitraums am 18. Januar 2022 insgesamt 2.016 Anträge mit einem beantragten Fördervolumen von rund 610,4 Millionen Euro gestellt. Im zweiten Förderaufruf wurden bis zum Ende des Antragszeitraums am 27. Januar 2022 insgesamt 27 Anträge mit einem Fördervolumen von rund 89,6 Millionen Euro gestellt.

Unter den öffentlichen Ladepunkten kommt den Schnellladern entlang der Autobahn für den Fernverkehr (und auch die Reichweitenangst) eine besondere Rolle zu. Nach Kenntnis der Bundesregierung wurden bis Januar 2022 an 358 von Tank & Rast betriebenen Standorten insgesamt 1.359 Ladepunkte errichtet, 715 davon mit einer Leistung von mindestens 150 kW (an 224 Standorten).

Im Rahmen des Deutschlandnetzes werden an den Raststätten wohl keine weiteren Schnellladepunkte entstehen, das soll stattdessen an den unbewirtschafteten Rastplätzen entstehen, die im „Autobahn-Los“ ausgeschrieben sind. In der von der parlamentarischen Staatssekretärin Daniela Kluckert unterzeichneten Antwort heißt es, dass diese Rastplätze unbewirtschaftet bleiben sollen. Die „Linke“ merkt dazu an, dass das die Frage aufwerfe, „wer da gerne laden will“.
Quelle: Info per E-Mail

2 Kommentare

zu „Förderprogramm „Ladeinfrastruktur vor Ort“ wohl ausgeschöpft“
eFahrer
15.03.2022 um 08:43
Tja, Danke an die alte Bundesregierung. Ohne zwingenden Grund wurde T+R privatisiert und von dort aus dann an ein Chinesisches Unternehmen verkauft. Infrastruktur für Bürger hat halt nix in privater Hand verloren. Und die Linke......lassen wir das.
eMobilitätsberatung-Berlin K.D. Schmitz
15.03.2022 um 11:02
Das passt doch, die Gasspeicher gingen in russische Hand, dann kann man doch auch die E-Ladenetze an den Autobahnen in Chinesische Hand verkaufen.

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